11. August 2003

Begegnungen mit Zeitzeugen

"Die Neukonzeption des Ostkunde-Wettbewerbs hat sich bereits im ersten Schuljahr ihrer Umsetzung als höchst gewinnbringender Schritt erwiesen. Es ist ein Vergnügen zu sehen, in welch engagierter Art und Weise die Schülerinnen und Schüler an die Aufgaben herangegangen sind und welch facettenreiche historische Arbeiten sie vorgelegt haben", erklärte Monika Hohlmeier, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, anlässlich der Preisverleihung im Wettbewerb "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" am 17. Juli in Waldkraiburg.
Seit dem Schuljahr 1977/78 führt das bayerische Kultusministerium jährlich den Schülerwettbewerb "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" durch. Um die Attraktivität des seit mehr als 25 Jahren etablierten Wettbewerbs zu steigern, war über den bisherigen allgemeinen Fragenbogen hinaus ein Zusatzwettbewerb eingeführt worden, dessen Schwerpunkt auf der Befragung von Zeitzeugen im Rahmen eigenständiger Projekte liegt. In diesem Jahr sollten sich Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „In Bayern angekommen … Flucht - Vertreibung - Integration“ mit persönlichen Schicksalen und Erfahrungen von Menschen auseinandersetzen, die ihre Heimat in den früheren deutschen Siedlungsgebieten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa verlassen und sich in Bayern eine neue Existenz aufbauen mussten. „Die ausgezeichneten Arbeiten im Zusatzwettbewerb zeigen, welch großen und nachhaltigen Eindruck die Begegnung mit den Zeitzeugen bei den Schülerinnen und Schülern hinterlassen hat. In den zahlreichen Interviews konnten sie persönlich erlebte Geschichte, wie sie in keinem Geschichtsbuch steht, ganz unmittelbar nacherleben. Hinter Zahlen und Fakten hat sich ihr Blick auf Gesichter und Schicksale geöffnet“, sagte die Ministerin. Für das Verständnis dessen, was Flüchtlinge und Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren mussten, was Flucht und Vertreibung aber auch bis hinein in unsere Gegenwart bedeutet, habe eine solche Begegnung einen unschätzbaren Wert. Die Schule habe auch weiterhin die Aufgabe, die Jugendlichen im Geiste der Völkerversöhnung und der Gestaltung eines neuen, vom nachbarschaftlichen Geist geprägten Europa zu erziehen.

In diesem Jahr hatten im allgemeinen Wettbewerb 17 011 Schülerinnen und Schüler die von ihnen bearbeiteten Fragebögen eingesandt. Unter den 1 303 fehlerfreien Fragebögen wurden durch Losziehung die Preisträger ermittelt, von denen die Kultusministerin die ersten drei in Waldkraiburg auszeichnete. Am Zusatzwettbewerb beteiligten sich über 300 Schülerinnen und Schüler mit mehr als 30 Projekten.

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