18. August 2003

Dr. Markus Söder: "Bayern braucht seine Siebenbürger Sachsen! "

"Wir sind froh, dass Sie heute da sind. Bitte bleiben Sie dem Land treu. Bayern braucht seine Siebenbürger Sachsen!" Das erklärte Dr. Markus Söder, Landtagsabgeordneter der CSU, am Ende eines bemerkenswerten Grußwortreigens prominenter Politiker, die es vorgezogen hatten, am Sonntag, dem 20. Juli, mit etwa 2 000 Siebenbürger Sachsen und deren Freunden dem traditionellen Sommerfest unserer Kreisgruppe auf dem Caritas-Erholungsgelände am Kuhweiher in Nürnberg-Röthenbach beizuwohnen.
Horst Schmidtbauer, Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD), stellte dabei die rhetorische Frage: „Was wäre ein Sommer ohne Ihr Sommerfest hier?“ und antwortete prompt selber: „Ich finde, es ist eines unserer großen Ereignisse in unserer Stadt, in unserer Region.“ Schließlich traf auch Karl Freller, MdL (CSU) und Staatssekretär im bayerischen Kultusministerium, eindeutig ins Schwarze, als er angesichts unserer markanten Veranstaltung an einem so herrlichen Sommertag mit so vielen begeisterten Menschen und so vielen Kulturdarbietungen seinen Dank für die herzliche Aufnahme bei den Siebenbürger Sachsen aussprach und hinzufügte: „Ein Leben ohne Fest ist wie eine Wanderung ohne Einkehr. (…) Sie sind eine echte Bereicherung für Nürnberg, für Fürth, für Erlangen, für den gesamten mittelfränkischen Raum.“ Dieses Lob äußerte er expressis verbis auch stellvertretend für den bayerischen Innenminister Dr. Günter Beckstein. Die Menschen (auch aus Siebenbürgen) müssten spüren, betonte Freller: „In Deutschland bin ich willkommen, da ist ein Platz für mich, da werde ich gebraucht, da bin ich daheim. Ich erlebe Sie konstruktiv, positiv, anpackend, zupackend.“
Sommerfest am Kuhweiher in Nürnberg: Die fleißigen Helferinnen und Helfer vom blau-roten SPS-Team unter der Leitung von Thomas Miess. Foto: W. Schneider
Sommerfest am Kuhweiher in Nürnberg: Die fleißigen Helferinnen und Helfer vom blau-roten SPS-Team unter der Leitung von Thomas Miess. Foto: W. Schneider

Christine Limbacher aus der Stadtratsfraktion der SPD überbrachte beste Wünsche von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly zum „großartigen Sommerfest der Siebenbürger Sachsen“, hob die wichtige Rolle aktiver Integrationspolitik in dieser Stadt hervor, rühmte unser Engagement und fasste zusammen: „Ohne Ihre Arbeit wäre Nürnberg weniger lebendig.“

Dr. Markus Söder erinnerte neben deren sprichwörtlichem Fleiß an zwei Qualitäten der Siebenbürger Sachsen, ihre Durchsetzungskraft und ihr Gottvertrauen, und überreichte als Zeichen der Verbundenheit zu unserer Gemeinschaft Horst Göbbel ein symbolisches Geschenk: einen bayerischen Löwen aus der Nymphenburger Porzellanmanufaktur. Horst Göbbel, Kreisvorsitzender von Nürnberg-Fürth-Erlangen, hatte schon bei der Begrüßung verdeutlicht, dass wir gerne an unsere Vergangenheit erinnern, jedoch viel lieber unsere Zukunft gestalten. „Wir tun es offensiv. Auch hier und heute, denn unsere Zukunft liegt in unseren Händen. Wir haben nicht nur die Freiheit, nicht nur die Möglichkeit sie mitzugestalten, nein, wir haben auch die Pflicht dazu“, fügte er hinzu. Außer den Genannten hieß er ferner namentlich willkommen Dr. Manfred Scholz (SPD) aus dem Bayerischen Landtag und aus dem Nürnberger Stadtrat Helmine Buchsbaum (CSU) und Andrea Loos (CSU).

Alle Grußwortredner – auch Landtagsabgeordneter Stefan Schuster (SPD) und Stadtrat Max Höffkes (CSU) - betonten die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Aufnahme bei Veranstaltungen der Siebenbürger Sachen, deren familiäre Atmosphäre sowie die Präsenz aller Altersgruppen, lobten die breit angelegten Aktivitäten des Hauses der Heimat als Begegnungs- und Kulturzentrum und baten eindringlich alle Wahlberechtigten, am 21. September ihr Wahlrecht bei der bayerischen Landtagswahl unbedingt auszuüben.

Das Fest stand unter einem guten Stern. Angenehm und gekonnt führte Inge Alzner durch einen berauschenden Nachmittag. Erstmals veranstaltete Melitta Zakel für die Jüngsten einen Malwettbewerb, für den die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Manfred Scholz und Stefan Schuster spontan einen Preis stifteten und überreichten. Alle Festteilnehmer wurden bestens vom blau-roten Team unter Leitung von Thomas Miess bewirtet – „Mici“ und Baumstriezel gehörten dazu - und erfreuten sich an feinen musikalischen und tänzerischen Einlagen unserer Kulturformationen, denen besondere Anerkennung gebührt. Heuer waren es zunächst die Siegerformation im Bundeswettbewerb unserer Tanzgruppen 2002, die Nürnberger Tanzgruppe unter der Leitung von Brigitte Barth und Rosemarie Ziegler (die vorher und anschließend im „blau-roten Versorgungsteam“ aufging), die Nürnberger Kindertanzgruppe unter der Leitung von Annette Folkendt, die Kindertanzgruppe der Nachbarschaft Herzogenaurach, die neue Herzogenauracher Jugendtanzgruppe und der Herzogenauracher Tanzgruppe, alle drei bravourös geleitet von Brigitte Krempels, die Tanzgruppe der HOG Alzen, geleitet von Heidi und Martin Mehburger, die Tanzgruppe der HOG Nadesch, geleitet vom Vorsitzenden der Nadescher Trachtentanzgruppe e.V. Johann Werner Henning (gleichzeitig BdV-Kreisvorsitzender von Nürnberg) und schließlich – und dies sei besonders herzlich hervorgehoben - unsere treuen Freunde und musikalischen Begleiter, die Siebenbürgische Blaskapelle Nürnberg e.V. unter Hans Welther und Richard Taub. Diese stimmungsfördernde und -tragende Gruppe wurde übrigens spontan von Dr. Markus Söder für eine der nächsten großen Veranstaltungen mit Ministerpräsident Edmund Stoiber engagiert. Und dies nicht nur, um den Bayerischen Defiliermarsch zu spielen. Diese Kapelle bleibt, neben dem blau-roten Bewirtungsteam um Thomas Miess, einer der beiden bestimmenden und unverzichtbaren Fixpunkte eines Festes dieses Ausmaßes. Rund zweitausend Menschen über mehrere Stunden hinweg gastronomisch und musikalisch auf hohem Niveau so zu begleiten, ist eine bedenkenswerte Höchstleistung.

Das Fest verschaffte – wie alljährlich seit 1992 – vielfältige Möglichkeiten, Vergangenes zu bedenken, Gegenwärtiges zu ermessen, Künftiges zu planen. Dieses uns in vielerlei Hinsicht bewegende Sommerfest 2003 tut uns gut, verleiht uns Kraft und lädt uns ein, auf diesem gemeinschaftsfördernden Weg weiter voranzuschreiten.

Horst Göbbel

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