27. September 2003

Tätigkeitsbericht der SJD für den Verbandstag 2003

Die Basis der Jugendarbeit der "Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland" (SJD) bilden zurzeit 58 Tanzgruppen sowie mehrere Jugendgruppen und Sportmannschaften. Die Nachwunchsorganisation der Landsmannschaft ist vielseitig aktiv auf Bundes- und Landesebene sowie in den Kreisgruppen. In seinem Tätigkeitsbericht konzentriert Bundesjugendleiter Rainer Lehni seine kritische Bilanz auf die Periode seit dem Jungsachsentag am 28. Oktober 2001. Die Gremien der SJD werden auf drei Jahre gewählt.
1. November 1999 bis 28. Oktober 2001

Während der letzten beiden Amtsjahre des Bundesjugendleiters Siegfried Schmidt fanden im Jahresablauf verteilt die üblichen Veranstaltungen der SJD statt: Mitgestaltung der Heimattage in Dinkelsbühl, Vorbereitungsseminare für den Heimattag, zwei bis drei Sitzungen der Bundesjugendleitung im Jahr. Die einzige Veranstaltung im Jahr 2001 außerhalb dieser üblichen Veranstaltungen war das sehr gut besuchte Freizeitseminar „It´s summertime“ im Altmühltal. Das Ende dieser Amtsperiode kann als Neuanfang in der Jugendarbeit auf Bundesebene betrachtet werden. Eingeläutet wurde dieser Neuanfang am 27. Oktober 2001 mit dem zehnten Volkstanzwettbewerb in Metzingen, bei dem gleichzeitig auch das 15-jährige Jubiläum der SJD gefeiert wurde. Aus diesem Anlass hat die SJD auch eine Festschrift herausgebracht. Diese Jubiläumsveranstaltung kann als sehr gelungen und zukunftsweisend angesehen werden.

28. Oktober 2001 – 1. September 2003

Beim sechsten Jungsachsentag der SJD in Tübingen am 28. Oktober 2001 wurde die bis heute amtierende Bundesjugendleitung gewählt, Anfang 2003 wurden drei weitere Mitglieder kommissarisch hinzu gewählt. Der Vorstand besteht zurzeit aus 20 Mitgliedern, hinzu kommen noch die Landesjugendleiter und deren Stellvertreter. Man trifft sich in der Regel im großen Rahmen zweimal im Jahr. Sehr viel wird miteinander per E-Mail korrespondiert.

Heute findet aktive Jugendarbeit der Landsmannschaft auf Bundesebene, auf Landesebene und in den Kreisgruppen statt. Die Basis unserer Jugendarbeit bilden die zurzeit 58 Tanzgruppen sowie mehrere Jugendgruppen und Sportmannschaften. Nach Ländern geordnet, finden wir 17 Tanzgruppen in Baden-Württemberg, 29 in Bayern, 2 in Hessen, 4 in Niedersachsen, 5 in Nordrhein-Westfalen und 1 in Rheinland-Pfalz. Schätzungsweise knapp 1000 Aktive sind in diesen Gruppen zuhause. Sehr erfreulich ist, dass die meisten dieser Gruppen fest in die örtlichen Kreisgruppen eingebunden sind und zur Pflege der siebenbürgisch-sächsischen Kultur einen wertvollen Beitrag liefern. Leider machen nicht alle diese Gruppen in gleichem Maße bei unseren gemeinsamen Veranstaltungen mit. Ähnlich ist es auch bei den Sportmannschaften, deren Heranziehen an SJD und Landsmannschaft sich schwierig gestaltet.

Auf Landesebene ist die SJD in fünf Landesgruppen gegliedert (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz/Saarland). Die dortigen Landesjugendleitungen sorgen für die Koordination auf Landesebene und bilden das Bindeglied zwischen der Basis und der Bundesebene. Die Beteiligung an Maßnahmen auf Landesebene ist sehr unterschiedlich, mancherorts ist diese sehr gut, andernorts leider nicht. Ebenso ist die Funktionsweise der fünf Landesjugendleitungen sehr unterschiedlich, aber alle sind bemüht, die Jugendarbeit in ihren Ländern voranzubringen.

SJD-Mitgliedschaft und Aktivitäten 2001 - 2003

Seit Ende 2002 ist auch die lange geplante Mitgliedschaft der SJD für Jugendliche und junge Leute unter 27 Jahren möglich. Hinzu kommt die Möglichkeit für Personen über 27 Jahre, Fördermitglied der SJD zu werden. Trotz intensiver Werbung haben sich bis zum 7. September 2003 lediglich 32 Personen zu dieser Mitgliedschaft entschlossen. Die Möglichkeit, Jugendmitglied der Landsmannschaft zu werden, besteht ebenfalls weiterhin. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Jugendliche aktiv mitmachen, allein die Bereitschaft Landsmannschafts- und/oder SJD-Mitglied zu werden lässt zu wünschen übrig.

Das Jahr 2002 war das bisher arbeitsintensivste seit Bestehen der landsmannschaftlichen Jugendorganisation, bedingt durch zwei außergewöhnliche Ereignisse. Unter dem Motto „Mit der Jugend in die Zukunft“ war die SJD hauptverantwortlicher Mitgestalter beim Heimattag in Dinkelsbühl vom 17. – 20. Mai 2002. Neben ihren gewohnten Arbeitsgebieten brachte sich die SJD auch in andere Bereiche des Heimattages ein. Zu erwähnen sind die Dokumentationsausstellung „Siebenbürgisch-Sächsische Jugendarbeit – Brückenschlag zwischen Gestern und Morgen“, das erstmals von der Bundesjugendleitung direkt organisierte Fußballturnier und die Podiumsdiskussion zum Motto des Heimattages. Das Lob, das die Jugend für die Organisation des Heimattages erhalten hat, ehrt uns; gleichzeitig vermissten wir jedoch die Teilnahme unserer älteren Generationen an diesem Heimattag. Die Jugendlichen zeigten in der gleichen Stärke Präsenz wie auch in den letzten Jahren beim Heimattag. Es bleibt zu hoffen, dass dieses künftig nicht zur Normalität wird, und wir die Generation unserer Eltern und Großeltern bei den Heimattagen nicht vermissen.

Das zweite Großereignis im Jahr 2002 war die Teilnahme der SJD am Trachten- und Schützenzug des Oktoberfestes in München. Vertreten waren die Siebenbürger Sachsen hier mit 150 Trachtenträgern aus den Tanzgruppen sowie mit der 25 Mann starken Urweger Blaskapelle. Unsere Jugendlichen zeigten die Festtrachten des Unterwaldes, des Weinlandes, des Burzenlandes, der Hermannstädter Gegend sowie des Nösnerlandes. Im Bayerischen Fernsehen konnte unsere Gruppe rund fünf Minuten bewundert werden. Ein Dank geht hier an alle Mitorganisatoren, ebenso an die Bundesgeschäftsstelle, das Bundeskulturreferat sowie an alle Teilnehmer, Trachtenverleiher und Helfer, die diesen Öffentlichkeitserfolg der SJD möglich gemacht haben.

Damit mehr junge Leute an unsere Jugendarbeit herangeführt werden, muss das Programmangebot entsprechend vielfältig ausfallen. Nur durch zeitgemäße und attraktive Angebote können Jugendliche in einer Konsumgesellschaft gewonnen werden. Seit Ende 2001 wurde das Programmangebot der SJD daher merklich erweitert. Hierzu zählen:

- der vom 1. – 2. Dezember 2001 organisierte Workshop „Work & Fun“ in Darmstadt, bei dem Fahnenschwingen, siebenbürgische Kochkünste und die Kunst des Reihens auf dem Programm standen.

- das Weinseminar „Studieren geht über Probieren“ vom 31. August – 2. September 2002 in Rüdesheim/Rheingau organisiert, mit Kloster- und Weingutbesichtigung und Vortrag von Dr. Michael Kroner.

- das erste Ski-Treffen der SJD auf der Stie-Alm vom 24. – 26. Januar 2003
ein Freizeitwochenende „Spannung, Spiel und gute Laune“ im Odenwald vom 11. – 13. Juli 2003.

- In Zusammenarbeit mit dem Studentenkreis Studium Transylvanicum ist für Ende 2003 ein landeskundliches Seminar in Vorbereitung.

Das Großereignis der SJD jeden Herbst bleibt der traditionelle Volkstanzwettbewerb, der am 25. Oktober 2003 zum 12. Mal in Folge ausgetragen wird. Dieser erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, wenn auch die Anzahl der teilnehmenden Gruppen aus verschiedensten Gründen recht unterschiedlich ist. Hinzu kamen im Jahr 2003 die Durchführung des Kronenfestes beim Heimattag in Dinkelsbühl mit sehr großer Beteiligung, die Planung und Durchführung des Föderationsjugendlagers der Siebenbürger Sachsen vom 26. Juli – 9. August in Deutschland sowie die Siebenbürgenfahrt der Bundesjugendleitung mit 13 Personen vom 16. – 31. August.

Für die Zukunft sollen die Brauchtumspflege und ein breit gefächertes Angebot an Aktivitäten und Events das Standbein unserer Jugendarbeit bilden. Damit soll eine optimale Möglichkeit der Gemeinschaftspflege der Siebenbürger Sachsen in Deutschland gewährleistet werden. Nur neue, innovative Ideen werden in Zukunft einen größeren Kreis junger Menschen ansprechen, und diesem Zeitgeist wollen wir uns mit unseren Aktivitäten öffnen. Dies ist für das Weiterbestehen der Landsmannschaft überlebensnotwendig, denn nur dadurch werden junge Leute den Weg zur Landsmannschaft finden und in der Lage sein, sich mit Freude an der Sache und mit einer gehörigen Portion an Verantwortung in die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft einzubringen.

Rainer Lehni, Bundesjugendleiter

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