18. Dezember 2003

Ingolstädter begehen 30-jähriges Jubiläum

Ein reichhaltiges Programm erwartete die über 600 Gäste am 15. November bei der Festveranstaltung zum 30-jährigen Jubiläum der Kreisgruppe Ingolstadt, die im feierlich geschmückten Festsaal des Stadttheaters stattfand. Musikalisch wurde die Feier durch die Blaskapelle unter Leitung von Nikolaus Keindl eröffnet, die einzelne Stücke zum Besten gab und immer wieder beim Auftritt einzelner Tanzformationen aufspielte.
Ehrenvorsitzender Ludwig Seiverth hieß die zahlreich erschienenen Landsleute und Gäste willkommen und begrüßte als Ehrengäste den Oberbürgermeister von Ingolstadt, Dr. Alfred Lehmann, den zweiten Bürgermeister, Albert Wittmann, Altoberbürgermeister Peter Schnell, die Mitglieder des Landtags Christine Haderthauer und Joachim Werner, die Stadträte Simona Rottenkolber, Dr. Manfred Schumann und Dr. Johann Hörner, den Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Dr. Bernd Fabritius, sowie die Vertreter anderer Landsmannschaften und Kreisgruppen.



Musikalische Begleitung: Blaskapelle unter Leitung von Nikolaus Keindl
Musikalische Begleitung: Blaskapelle unter Leitung von Nikolaus Keindl


Die Festrede des Vorsitzenden der Kreisgruppe, Gerhard Knall, der, aus dem Krankenhaus kommend, noch geschwächt war, verlas stellvertretend seine Frau Gerda Knall. "Fleiß und Arbeit, Füreinander und Miteinander, Freiheitsliebe und eine demokratische Grundhaltung galten als die besonderen Eigenschaften der Siebenbürger Sachsen, die auch die anderen Völker Siebenbürgens an uns würdigten", betonte Knall. Es wären eben diese Qualitäten gewesen, "die es unseren Landsleuten ermöglichten, trotz anfänglicher Schwierigkeiten sich eine neue Heimat in Deutschland aufzubauen". Die Scheu, seine eigene Tradition und Identität offen zu leben, sei bald überwunden worden. Dabei gelte es vor allem den Frauen und Männern der ersten Stunden zu danken, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz zum Aufblühen der Kreisgruppe wesentlich beigetragen hätten. Aber auch den weitsichtigen Vertretern von Stadt, Land und Kirche, besonders Altoberbürgermeister Peter Schnell, der in seiner langjährigen Tätigkeit unsere Landsleute in besonderer Weise unterstützt habe, sei ein besonderer Dank auszusprechen. Zukunftsorientiert schloss der Vorsitzende: "Wir können uns glücklich schätzen, in einem frei und friedlich vereinten Europa mit den anderen Völkern und Volksgruppen in Frieden und Freiheit gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Es ist aber unsere Pflicht, die geerbten kulturellen Werte zu pflegen und an die folgenden Generationen weiterzugeben."

In seinem Grußwort wies Oberbürgermeister Dr. Alfred Lehmann, Schirmherr der Jubiläumsveranstaltung, auf die außergewöhnlichen Leistungen, die unsere Landsleute durch Fleiß und Engagement für die Stadt Ingolstadt erbracht hätten, hin. Besonders erfreut zeigte er sich über die rege Anteilnahme junger Leute: "Ihre Kreisgruppe steckt voller Saft und Kraft". Für die Anstrengungen beim Aufbau der Stadt und das kulturelle Engagement dankte er und forderte die Anwesenden auf: "Macht weiter so!"

Der Vorsitzender der Landesgruppe Bayern, Dr. Bernd Fabritius, hob noch einmal das außergewöhnliche Aufblühen der Kreisgruppe Ingolstadt hervor und dankte für die freundliche Aufnahme unserer Landsleute in den schwierigen Anfangsjahren. Danach verlieh Fabritius für die Kreisgruppe Ingolstadt an Altoberbürgermeister Peter Schnell eine Ehrenurkunde und überreichte einen Bildband. Für ihre langjähriges ehrenamtliches Engagement wurden weiterhin geehrt: Wilhelm Schenker, Ludwig Seiverth, Wilhelm Grahl, Susanne Seiverth, Johanna Schuster sowie die Leiter der Jugendtanzgruppe Gerhard May, Walter Schuller und Margot Wagner. Vom Landesverband wurde Gerhard Knall mit dem silbernen Ehrenwappen ausgezeichnet. Außerdem gab es noch Anerkennungsurkunden für den Chor, die Blaskapelle und die Jugendtanzgruppe.

Eine vielfältiges Angebot von Auftritten aller Gruppen bildete den zweiten Teil der Veranstaltung. Der vierstimmige Chor der Kreisgruppe unter Leitung von Ludwig Seiverth, der seit fast 20 Jahren sein Können immer wieder unter Beweis stellt, setzte mit dem Lied "Bleibe treu" von Michael Albert und "Bäm Hontertstreoch" das kulturelle Programm fort. Die Schwestern Katharina Kraus und Helga Radrich sangen klangvoll die bekannten Volkslieder "Det Brännchen" und "De Astern".

Für besondere Unterhaltung sorgte die neu gegründete Jugend-Bigband, die von Helmut Binder und Sebastian Schmied geleitet wird, mit ihren schwungvollen modernen Rhythmen sowie die neue Kindertanzgruppe, die ihre zwei einstudierten Tänze von Gerda Knall zeigte. Kinder trugen Gedichte der Heimatdichterin Maria Gierlich-Gräf vor. Dazwischen konnte man die schmucken Trachten und das tänzerische Können der Jugendtanzgruppe und der Volkstanzgruppe bewundern. Als Zeichen der Verbundenheit mit der Region nahm auch eine bayerische Trachtengruppe an der Festveranstaltung teil. Die Tanzgruppe des Trachtenvereins Ingolstadt-Gerolfing begeisterte mit zwei Schuhplattlern. Einen weiteren Höhepunkt setzte die Tanzgruppe der Heimatortsgemeinde Großscheuern mit ihrem "Tanzpotpourri", musikalisch begleitet von der Großscheuerner Blaskapelle unter Leitung von Hans-Paul Fuss. Den krönenden Abschluss der Feier bot der gemeinsame Aufmarsch aller Tanzgruppen, die mit dem "Wolgaster" unter der Regie von Margot Wagner alle Herzen im Saal höher schlagen ließen. Charmant führten die Jugendlichen Kerstin Theil und Hans-Jürgen Untch durch das Programm. Nach dem gemeinsamen Singen des Siebenbürgenliedes und der Bayernhymne, begleitet von der Blaskapelle der Kreisgruppe, konnten Tanzbegeisterte zu den Klängen der Blaskapelle das Tanzbein schwingen und sich an weiteren Tänzen der Jugendtanzgruppe erfreuen. Im Anschluss spielte die Band "IN-Joy Music" bis zu vorgerückter Stunde zum Tanz auf.

Im Foyer des Theaters gab es eine umfangreiche Ausstellung zu besichtigen. Großes Interesse erweckten vor allem die über 30 Trachtenpuppen verschiedener Gemeinden, Puppenzimmer mit handbemalten Möbeln, Bilder sowie Bücher (auch in sächsischer Mundart). Auf diesem Weg sei nochmals allen Mitwirkenden und fleißigen Helfern im Namen des Vorstandes herzlich gedankt.

Inge Schnell, Gerda Knall


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