17. April 2004

Köln: Kunstwerke für Dinkelsbühl gestickt

"Am Freitag begonnen, am Samstag geschaffen und am Sonntag vollendet" - so könnte man die Frühjahrstagung des Frauen- und Kulturreferates vom 19. - 21. März übertiteln. Sie stand ganz im Zeichen des Heimattages in Dinkelsbühl, für den die Frauen aus NRW etwas vorbereiten wollten. 22 Frauen waren der Einladung der Frauen- und Kulturreferentin Waltraud Fleischer gefolgt und fanden sich bereits am Freitagnachmittag im Jugendgästehaus in Köln ein. Nach der Begrüßung und dem gemeinsamen Abendessen waren alle Teilnehmerinnen voller Vorfreude auf die anstehende Arbeit: Weißstickerei sollte gelernt und angewandt werden.
Unsere außergewöhnlich geschickte Trachtenreferentin Emma Oyntzen war trotz ihrer 83 Jahre die Flinkeste beim Sticken. Es war eine Freude, ihren Anleitungen zu folgen. Mit unendlicher Ruhe und Geduld erklärte sie, besserte manches ein wenig "Verpfuschte" aus, gab Tipps, scherzte und verlor nie die gute Laune. Ihre junge Stellvertreterin Kathi Drotleff maß ab, schnitt zu, zog Fäden, verteilte Garne, Stickrahmen und Sticknadeln, gab Ratschläge und half, wenn etwas nicht klappte. Obwohl die Jüngste in der Runde, tat sie es mit der gleichen Geduld wie "Emmatante". Ich hätte das nie für möglich gehalten: Alle siebenbürgischen Frauen können sticken und bereits am Freitagabend zeichneten sich die ersten zukünftigen Kunstwerke ab. Die Frauen waren mit solchem Eifer bei der Arbeit, dass sie die Zeit vergaßen und zu Bett geschickt werden mussten.



Bei der Frauentagung in Köln wurden Stickereien für den Heimattag in Dinkelsbühl vorbereitet. Foto: Harald Janesch
Bei der Frauentagung in Köln wurden Stickereien für den Heimattag in Dinkelsbühl vorbereitet. Foto: Harald Janesch


Am Samstag hieß es nun das Begonnene fertig machen. Es wurde gestickt und gestickt und dazwischen viel gesungen. Sara Gräf aus Siegen stimmte stets neue Lieder an, so dass wir nicht nur die "singenden Stickerinnen", sondern auch die "stickenden Sängerinnen" waren. Zwischendurch wurde vorgelesen, gescherzt und gelacht. Am Samstagabend hingen an der Wand fast alle fertig gestickten "Leinenläppchen", die sich zu einem wunderschönen Ganzen zusammenfügten, das wir in Dinkelsbühl ausstellen wollen.

Der Sonntagmorgen begann mit anregenden Gedanken zum Sonntag (Hildegard Orendi, Mülheim) und einem schönen Kanon und Gebet (Sara Gräf, Siegen). Danach wurde wieder gearbeitet, nun aber nur noch zur Vollendung dessen, was eigentlich schon fertig war. Dann kam Besuch: Bundesfrauenreferentin Enni Janesch und ihr Mann Harald Janesch, Vorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, waren von Drabenderhöhe gekommen, um die Frauen zu begrüßen und zu sehen, was fleißige Hände geschaffen haben. Die Freude war allerseits groß. Auch Fritz Ziegler, stellvertretender Landesvorsitzender, kam vorbei, hatte er es doch ermöglicht, dass wir in dem Jugendgästehaus tagen konnten. Nach dem Mittagessen trennten sich die Frauen wieder. Zuvor dankten sie Waltraud Fleischer und allen Helferinnen für die wunderschöne Zeit.

R. F.



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