6. Oktober 2004

Humanitäre Hilfe für Rumänien weiterhin nötig

Humanitäre Hilfe für Rumänien ist weiterhin erforderlich. Dies erklärte Ovidiu Gant, Unterstaatssekretär im Departement für ethnische Minderheiten der rumänischen Regierung, bei der Jahrestagung der „Arbeitsgemeinschaft Rumänienhilfe Süddeutschland“ in Neuendettelsau. Knapp ein Drittel der Menschen lebten in Rumänien unter der Armutsgrenze, berichtet der Evangelische Pressedienst (epd).
Bei größeren Aktionen oder Lieferungen, wie etwa Medikamenten oder technischen Geräten, sollten vorher die entsprechenden Regierungsstellen in Bukarest oder München avisiert werden. Anlaufstelle in München ist die Rumänienbeauftragte der bayerischen Staatsregierung. Dadurch ließen sich Schikanen an der Grenze vermeiden.

Die Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner, die die Deutsch-Rumänisch Parlamentariergruppe leitet, sagte, dass die Menschen in Rumänien dem für 2007 vorgesehenen EU-Beitritt ihres Landes positiv gegenüber stünden. Trotz vieler noch offener Themen, wie zum Beispiel Umwelt- und Energiepolitik oder dem Justizbereich, sei in Rumänien seit 1989 „sehr viel“ erreicht worden. Zunehmend investierten ausländische Firmen in dem Balkanstaat.

Landtagsvizepräsidentin Barbara Stamm berichtete über humanitäre Aktionen des Freistaates, die sie als Rumänienbeauftragte der Staatsregierung koordiniert. Ein besonderes Projekt werde in Siebenbürgen durchgeführt: die Ausbildung von Pflegekräften an der Fachschule Friedrich Müller und der neu eingeführte Studiengang Sozialmanagement in Hermannstadt. Projekte im Bildungsbereich seien ein wertvoller Beitrag, der die Bevölkerung Rumäniens in die Lage versetze, künftig ohne Hilfsprojekte auszukommen. Stamm würdigte unter anderem die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Landesverband Bayern der siebenbürgischen Landsmannschaft, die ihre Brückenfunktion exemplarisch wahrnehme.

Das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen war zur Tagung eingeladen worden und durch den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Dr. Bernd B. Fabritius, vertreten. Bei Hilfsprojekten in die ehemals deutschen Siedlungsgebiete sei es nützlich, Kontakt zu den Vertretern von Kirche und Forum vor Ort aufzunehmen, die oft hilfreiche Beratung und Informationen bieten würden.

Referenten und Teilnehmer der Tagung, die von der Diakonie Neuendettelsau zusammen mit der Rumänienhilfe des Dekanats Wassertrüdingen organisiert wurde, waren sich einig, dass Partnerschaften zwischen Schulen, Gemeinden und Jugendgruppen den Weg Rumäniens in die EU begleiten sollten.

sb

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