7. August 2001

Dinkelsbühl geht auf Schäßburger Angebot ein

Per Beschluss besiegelt hat der Dinkelsbühler Stadtrat die Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen zu Schäßburg "mit dem angestrebten Ziel, eine Städtepartnerschaft aufzubauen". Das Votum erfolgte in nichtöffentlicher Sitzung und fiel einstimmig aus.
Der Beschlussfassung vorausgegangen waren Berichte von Oberbürgermeister Otto Sparrer und dem städtischen Kulturreferenten Thomas Sandfuchs (SPD) über die von mehreren Vertretern des Stadtrats im Juni unternommene Reise nach Siebenbürgen und Schäßburg, wo bekannt worden war, dass der dortige Stadtrat eine ähnliche Entscheidung gefällt hatte.
Die freundschaftliche Annäherung der beiden Städte geht auf Initiative des landsmannschaftlichen Bundesvorsitzenden Volker E. Dürr zurück, der bereits im März 2000 auf einer gemeinsamen Sitzung des Dinkelsbühler Stadtrats und des Bundesvorstands der Landsmannschaft das Hinwirken auf eine Städtepartnerschaft mit dem siebenbürgischen Schäßburg ins Spiel gebracht hatte.
Nun gelte es, so Oberbürgermeister Sparrer nach dem Votum seines Stadtrats, auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern, über die örtlichen Vereine, die Kirchen, Schulen sowie Kultureinrichtungen Kontakte aufzunehmen und diese als Grundlage für eine offizielle Verbindung fortschreitend zu vertiefen. Aufgabe aller Beteiligten müsse es ein, "diese Freundschaft in den Herzen unserer Bürgerinnen und Bürger zu verankern". Er sei sich sicher, dass dies, auch mit Hilfe der örtlichen landsmannschaftlichen Kreisgruppe und ihres Vorsitzenden Johann Schuller, gelingen werde: "Die Gräben, die in den vergangenen 60 Jahren zwischen Ost- und Westeuropa aufgerissen wurden, können nur durch gegenseitiges Verstehen überwunden werden. Dafür wollen sich der Rat der Stadt Dinkelsbühl und auch ich persönlich mit aller Kraft einsetzen. Das gemeinsame Haus Europa darf nicht als Bauruine ohne den Ostflügel enden." Dabei komme den Siebenbürger Sachsen zweifellos eine wichtige "Brückenbauerfunktion" zu, klar aber müsse auch sein, dass die Verbindung zu Schäßburg nur dann Sinn mache, "wenn sie in breitere Kreise reingeht", so der Kommunalpolitiker.

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