26. November 2004

Volkstanzgruppe München feierte 20-jähriges Bestehen

Die Idee, ein großes Fest zum 20-jährigen Jubiläum der Volkstanzgruppe München zu feiern, begeisterte alle acht aktiven Tanzpaare. Ein Aktionsplan begleitete uns durchs Jahr, war Ansporn und Kontrolle zugleich. Am 30. Oktober fand das Tanz- und Jubiläumsfest im Festsaal des Kolpinghauses St. Theresia in München statt. Es wurde ein Fest der Begegnung und Bewegung, der Freude und Unterhaltung mit Freunden, ehemaligen Mitgliedern, Gästen von nah und fern sowie der Original Siebenbürger Blaskapelle München.
Fünfzig Trachtenpaare eröffneten mit einem beeindruckenden Aufmarsch das Fest. Simon Spielhaupter, unser Tanzgruppenleiter, war zutiefst gerührt bei der Begrüßung. Er wünschte allen Gästen, Ehrengästen, Gastgruppen und Freunden eine gute Unterhaltung in fröhlicher, freundschaftlicher Nachbarschaft. Es folgte ein buntes Potpourri mit Volkstänzen. Die Magie des Volkstanzes verzauberte gleichzeitig Tänzer und Zuschauer. Bewegung und Darstellungskraft faszinierten. Der Bogen spannte sich zwischen gestern und morgen.

Aufmarsch der Trachtenpaare beim 20-jährigen Jubiläum der Volkstanzgruppe München
Aufmarsch der Trachtenpaare beim 20-jährigen Jubiläum der Volkstanzgruppe München

Aus Oberösterreich kam die 42-jährige Vöcklabrucker Volkstanzgruppe, unter der Leitung von Harry Muerth. Es war ein Vergnügen, ihren schwungvollen Darbietungen zu folgen: „Flämischer Siebener“, „Passauer Mazurka“ u.v.a. Eine gelungene Überraschung war ein Ständchen, gespielt von einer eigens zu diesem Anlass zusammengestellten „Tanzlmusi“ aus den Reihen ihrer Tanzgruppe. Aus dem Dachverband der Heimatvertriebenen (BdV) in München kam die Gastgruppe mit der ältesten Tradition: 50 Jahre Böhmerwälder Volkstanzgruppe. Renate Slavik erhält und pflegt mit ihrer Gruppe die Trachten, das Brauchtum und das kulturelle Erbe des Böhmerwaldes. Unter anderem begeisterten sie mit dem „Howansock“ und dem „Schwertertanz“, gefährlich und faszinierend, nur was für echte Kerle.

Die Siebenbürgische Volkstanzgruppe Landshut kam aus der niederbayerischen Nachbarschaft und zeigte u.a. den „Tantolli“ und die „Hulaner Kuckuckspolka“, unter der Leitung von Waltraud Erli und musikalischer Begleitung von Johanna Füger. Um die Freundschaft weiter zu pflegen, brachten sie uns eine Einladung für den kommenden Sommer mit. Werner Kloos, der Vorsitzende der Kreisgruppe Landshut, überreichte uns einen Bildband mit den Sehenswürdigkeiten ihrer schönen Stadt.

Aus der eigenen Kreisgruppe München, sozusagen familienintern, kam die Jugendvolkstanzgruppe München, „unser Enkelkind“, erst im neuen Jahrtausend aus der Taufe gehoben, mit jungen Mitgliedern, unter der Leitung von Bianka Zeck und Gerhard Martini. Sie begeisterten mit „Schwedisch-Schottisch“ und der „Russenpolka“, überraschten uns aber auch mit dem Angebot, gemeinsam zu tanzen. Andreas Roth spielte auf und wir tanzten „Schau lustig“ und „Sprötzer Achtrrüm“ zusammen und ernteten viel Applaus.

Die Laudatio hielt der ehemalige Vorsitzende der Kreisgruppe München, Otto Deppner. In seinem Grußwort erinnerte er an die Gründung, die Anfänge und ersten Erfolge der Gruppe, an die internationalen Auftritte und Fernsehshow. Für die beständige Verbandsarbeit mit beispielhafter Wirkung zur Festigung und Entwicklung der siebenbürgischen Gemeinschaft, die in den letzten 20 Jahren von vielen Mitgliedern der Volkstanzgruppe geleistet wurde, steht ein Name, der für Kontinuität bürgt: Spielhaupter. Für die Volkstanzgruppe nahm Simon Spielhaupter denn auch eine Urkunde vom Vorsitzenden der Landesgruppe Bayern, Dr. Bernd Fabritius, entgegen. Als Ansporn und Unterstützung der Jubiläumsaktion überreichte Herr Deppner einen Check der Kreisgruppe an die Jubilare. Ein Ständchen des Reußmarkter Chores unter der Leitung von Paul Staedel übermittelte vokale Glückwünsche, ehe der offene Walzer alle Volkstänzer unter den Klängen der Blaskapelle vereinte.

Unser Können durften wir auch unter Beweis stellen: Für alle Gäste gab es gebastelte Begrüßungsherzchen als Anstecker sowie eine Foto-Montage im Foyer mit den Highligths der letzten 20 Jahre. Wir tanzten u. a. das „Spinnradl“, die „Reklich Med“ und die „Kreuzpolka“. Am späten Abend überraschten wir unsere Gäste mit einem Kuchenbüfett. Die Ehrengäste und Gastgruppen erhielten ein herzliches Dankeschön mit einem Lebkuchenwappen in den siebenbürgischen Farben Rot, Blau und Weiß als Erinnerung an unser Fest. Der Abschluss der Jubiläumsfeier vereinte alle Tänzer noch einmal in einem Kettel-Hand-Kreis: Mit dem Lied „Kein schöner Land“ ging ein aufregender Abend voller Freude zu Ende.

Der folgende Tag brachte uns noch schöne Stunden in der netten, fröhlichen Gemeinschaft der Vöcklabrucker. Nach einer zünftigen bayerischen Weißwurst-Brotzeit spielte die flotte Tanzlmusi auf. Wir konnten alle bekannten und neu erlernten Volkstänze üben und hatten viel Spaß und Freude miteinander.

Vielen herzlichen Dank an alle unsere Freunde, die mit uns dieses Tanzfest feierten und mitgestalteten und uns so reich beschenkten.

Monika Preidt

(gedruckte AusgabE: Siebenbürgische Zeitung, Folge 19 vom 30. November 2004, Seite 11)

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