20. März 2005

Adelheid Goosch: "Das Credo" in fünf Gemälden

Die in Gummersbach lebende Malerin, Kunstpädagogin und -theoretikerin Adelheid Goosch (75) stellt eine Folge von fünf Gemälden in der Kirche zu Bernburg aus: "Das christliche Glaubensbekenntnis - Das Credo".
Adelheid Goosch, Tochter des Architekten Arnold Bruss, gehörte einst in Kronstadt zum engeren Schülerkreis des inzwischen international bekannten Wegbereiters moderner Kunst, Hans Mattis-Teutsch. Sie studierte an der Bukarester Kunstakademie „Nicolae Grigorescu“, und zu ihren Lehrern und engeren Freunden zählte der später in den USA lebende Professor Jonel Jianou. Sie selbst unterrichtete viele Jahre am Gymnasium für Musik und bildende Kunst ihrer Heimatstadt, bis sie 1990 nach Deutschland aussiedelte.

Ich glaube an Gott den Allmächtigen, den Schaffer des Himmels und der Erde. Bild 1 des Zyklus Credo von Adelheid Goosch.
Ich glaube an Gott den Allmächtigen, den Schaffer des Himmels und der Erde. Bild 1 des Zyklus Credo von Adelheid Goosch.

Im vergangenen Jahr entstand „als Ergebnis einer inneren Erkenntnis“ der Gedanke, „Das christliche Glaubensbekenntnis – Das Credo“, so der Titel einer Folge von fünf Gemälden, kreativ darzustellen und kompositorisch zu gestalten. „Die Grundidee, dem biblischen Text eine neue grafische Ausdrucksform zu geben, erforderte die Anwendung unterschiedlicher künstlerischer Ausdrucksvarianten“, wie Adelheid Goosch in einer ihrer theoretischen Schriften sagt, „und das sind Gestaltungsweisen verschiedener Stilformen wie realistisch, realistisch-konkret, ahnend-abstrakt, symbolistisch, expressionistisch, kubistisch und illustratorisch-dekorativ.“

So entstanden, auf Anregung des beliebten und verdienstvollen evangelischen Pfarrers Uwe Selbach, die fünf großformatigen „Illustrationen zum Glaubensbekenntnis“, die nun, als Stiftung der Künstlerin, in der evangelischen Kirche von Bernburg bei Gummersbach zu sehen sind – „eine Bereicherung des modernen Gotteshauses“, wie es in einer Würdigung Adelheid Goosch’ heißt, deren Arbeiten auch in zwei Beiträgen des „Kölner Stadt-Anzeigers“ bzw. des „Oberbergischen Anzeigers“ lobend vorgestellt wurden.

Zu den Titeln der fünf Gemälde in Pastelltechnik – „Das Bekenntnis zu Gott“, „Der Mensch Jesus“, „Jesus Christus, Gottes Sohn“, „Das Bekenntnis zum Heiligen Geist“, „Die konkrete Verbindung mit unserem menschlichen Dasein“ – verfasste die Künstlerin eine einführende und erläuternde Schrift, in der die verschiedenen bildlichen Symbole aufgeführt werden. So steht z.B. für das „Ewige Leben“ der Lebensbaum, dessen Wurzeln weit bis in die vorchristliche Zeit reichen, und der auch auf siebenbürgischen Tongefäßen und Stickereien immer wieder dargestellt wurde.

„Der Lebensbaum“, sagt Adelheid Goosch, „angestrahlt von orange-gelbem Licht als Symbol der Sonne, des Heils, der Wärme, der Kraft, der Erleuchtung... Der Lebensbaum ‚steht’ im ständig wiederkehrenden und sich wiederholenden Jahresablauf – Frühling, Sommer, Herbst und Winter; andererseits aber symbolisiert er so auch die Jugend, die Reife, das Alter und das Vergehen.“
Bereits vor Jahren entstanden, als Ausdruck „kulturphilosophischer Betrachtungen“, die so genannten „Musikgraphismen“, wie die Künstlerin ihre Gemälde „Beethovens 5. Symphonie“ und „Toccata und Fuge von J. S. Bach“ nannte. Adelheid Goosch: „Sie waren der Anfang einer eigenen verinnerlichten Gestaltungsweise, die mit der Musik beginnt und im Glauben ihre Fortsetzung findet.“

Claus Stephani

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 4 vom 15. März 20005, Seite 4)

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