25. April 2005

Heimattag in Dinkelsbühl: "Das geht unter die Haut"

Hatte im vergangenen Jahr noch die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen den Heimattag im mittelfränkischen Dinkelsbühl mitausgerichtet, so sind es heuer die "kleinen" Landesgruppen Hamburg/Schleswig-Holstein, Niedersachsen/Bremen, Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland sowie Berlin/Neue Bundesländer. Nur wenige Tage sind es noch hin bis zu diesem alljährlichen Höhepunkt im siebenbürgisch-sächsischen Veranstaltungskalender. Bei den Verantwortlichen für Programm und Organisation steigt jetzt die Fieberkurve, aber auch die Vorfreude wächst. In genau diesem Sinne äußern sich im Folgenden die fünf Landesgruppenvorsitzenden gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung.
Welchen Beitrag wird Ihre Landesgruppe als Mitausrichter dieses Heimattages leisten?

Volkmar Gerger (Niedersachsen/Bremen): Das Motto dieses Heimattages, "Tiefen überstehen - Brücken bauen", ist ein Vorschlag von Hannes Schuster, dem ehemaligen Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung, der unserer Landesgruppe angehört. Zudem fällt mir die Ehre zu, die Begrüßung und Moderation bei der Eröffnung des Heimattages am Pfingstsamstag durchzuführen. Weitere Beiträge sind die Teilnahme der "Kultur- und Trachtengruppe Kokeltaler e.V." sowie der Tanzgruppe Salzgitter am Sonntagnachmittag bei der Volkstanzveranstaltung vor der Schranne und am Alten Rathausplatz. Beide Gruppen werden auch am Trachtenzug mit Trachtenträgern vertreten sein. Nicht zuletzt darf ich selbst die Siegerehrung beim Tennisturnier vornehmen.

Ortwin Gunne (Rheinland-Pfalz/Saarland): Unseren bescheidenen Beitrag bringen wir mit der Tanzgruppe der Jugend aus Nieder-Olm, die den Infostand betreibt und Sonntag sowohl am Trachtenumzug als auch an der Tanzveranstaltung der SJD teilnimmt. Bei der Eröffnung des Heimattages am Samstagvormittag spielt Horst Gehann Cembalo. Ebenfalls mit Horst Gehann (Orgel) gestalten wir die musikalische Umrahmung bei der Verleihung des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises 2005 am Sonntagnachmittag in der St. Pauls-Kirche.

Wilhelm Folberth (Hessen): Die Landesgruppe Hessen ist diesmal vor allem durch die Siebenbürger Musikanten aus Rüsselsheim am Heimattag vertreten. Am Pfingstsamstag wird die Blaskapelle ab 14.15 Uhr ein Platzkonzert vor der Schranne geben und abends von 19 bis 1 Uhr in der Schranne zum Tanz aufspielen. Für die Musiker ist es eine besondere Ehre, in Dinkelsbühl musizieren zu dürfen. Entsprechend gewissenhaft haben sich sowohl die Bläser als auch die Vokalsolisten auf die genannten Auftritte vorbereitet. Mit moderner Übertragungstechnik ausgerüstet, dürfte kein Wunsch nach gutem Klang unerfüllt bleiben. Insbesondere in Südhessen hat die Kapelle unzählige Male flott zum Tanz aufgespielt, blickt also nicht nur auf gutes Können, sondern auch auf reiche Erfahrung zurück.

Johann Schöpf (Berlin/Neue Bundesländer): Unser Landesverband wird das Brauchtumsprogramm am Samstag gestalten. Die Theater- und Singgruppe unter der Leitung von Brigitte Schneider kündigt an: "Hochzet hun mer!" Dabei werden Lieder und Brauchtum rund um dieses klassische Thema in Mundart präsentiert. Bekanntes und Überraschendes sind fester Bestandteil dieser Darbietung. Zudem wird unsere Jugendreferentin Elisabeth Schenker, unterstützt von drei Mitgliedern unserer Singgruppe, zusammen mit der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) die Fürbitten zum Pfingstgottesdienst erarbeiten und vortragen.

Helmut Beer (Hamburg/Schleswig-Holstein): Da unsere kleine Landesgruppe keine Kulturformationen wie Blaskapelle, Tanzgruppe oder Chor mehr hat, können wir nur einen bescheidenen Beitrag leisten. Zum einen werden wir uns finanziell an den Veranstaltungskosten beteiligen. Außerdem stellen wir den Redner bei der Feier an der Gedenkstätte am Pfingstsonntag. Diese außerordentliche Ehre kommt mir zu.

Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?

Volkmar Gerger (Niedersachsen/Bremen): Am meisten freue ich mich auf die Begegnung mit Landsleuten, auf die prominenten Redner und natürlich darauf, beim Umzug selbst in Tracht mitzugehen.

Ortwin Gunne (Rheinland-Pfalz/Saarland): Ich halte es für wichtig, dass wir beim diesjährigen Heimattag wieder besondere Programmpunkte haben wie die Veranstaltung "Unser Nachwuchs präsentiert sich" und natürlich der Trachtenumzug, ein Höhepunkt des Heimattags. Außerdem freue ich mich auf die Kundgebung am Sonntag mit dem Pfingstgruß seitens der Heimatkirche von Bischof D. Dr. Christoph Klein sowie der Ansprache von Bayerns Innenminister Günther Beckstein. Ich finde es bemerkenswert, dass auch die Landsmannschaft der Banater Schwaben, die das selbe schwere Schicksal wie wir in den letzten beiden Jahrhunderten hatte, für die Teilnahme am diesjährigen Heimattag gewonnen werden konnte.

Wilhelm Folberth (Hessen): Ich freue mich vor allem auf das Platzkonzert vor der Schranne. Als ehemaliger Blasmusik- und Chordirigent (immerhin 20 Jahre!) zähle ich mich zu den begeistertsten Anhängern von Blasorchestern. Für die Siebenbürgischen Musikanten aus Rüsselsheim gilt das in besonders hohem Maße.

Johann Schöpf (Berlin/Neue Bundesländer): Ich freue mich auf das vielfältige kulturelle Angebot am Pfingstsamstag, auf die Begegnungen und Gespräche mit unseren Kulturschaffenden und unseren Gästen. Beim Heimattag kann man stets am Samstag erfreulicherweise auch Dinkelsbühler Bürger bei ihrem alltäglichen Tun erleben und mit ihnen ins Gespräch kommen. Für mich ist dies immer wieder der ergiebigste Veranstaltungstag.

Helmut Beer (Hamburg/Schleswig-Holstein): Ganz besonders interessieren mich die Eröffnungsfeier in der Schranne am Sonnabend, der Festgottesdienst am Pfingstsonntag und der Trachtenumzug, an dem ich persönlich in Tracht teilnehmen werde. Die Gedenkfeier am Mahnmal der Siebenbürger Sachsen geht mir immer unter die Haut. Und auch die Podiumsdiskussion am Pfingstmontag will ich nicht verpassen.

Christian Schoger

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 7 vom 30. April 2005, Seite 1 und 3)

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