23. Mai 2005

In Berlin: Hommage zum ersten Todestag des Schriftstellers Paul Schuster

Zum einjährigen Todestag Paul Schusters findet am 24. Mai, um 19.30 Uhr, im Rumänischen Kulturinstitut Berlin eine Veranstaltung zu Ehren des rumäniendeutschen Schriftstellers und Publizisten statt. Georg Aescht, Ronald Links und Wolfgang Rill halten Referate über Leben, Lebenswelt und Werk des Autors. Im Anschluss wird die Ausstellung der seit 2003 in Berlin lebenden Hermannstädter Künstlerin Karin Maria Braun eröffnet. "Aquarelle: Berlin-Hermannstadt" lautet der Titel der Ausstellung, die Stadtlandschaften dieser beiden Städte zeigt.
Paul Schuster, geboren 1930 in Hermannstadt, war Lehrer, ehe er mit Erzählungen wie Yoko und Tadashi und Der Teufel und das Klosterfräulein als Schriftsteller auf sich aufmerksam machte. Mit dem 1967 in Bukarest erschienenen zweibändigen Roman Fünf Liter Zuica wurde er in Rumänien und wenig später (1968 und 1975) auch in Deutschland und Österreich bekannt. 1968 wurde sein Roman als erstes Werk eines deutschen Schriftstellers aus Rumänien auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Als Redakteur der in Bukarest erscheinenden Zeitschrift Neue Literatur setzte sich Paul Schuster für die Förderung der deutschsprachigen Schriftsteller Rumäniens ein. 1972 emigrierte er nach Berlin und nahm hier aktiv an der "Schreibbewegung" teil. An Akademien, Volkshochschulen und Gefängnissen leitete er Schreibwerkstätten und übersetzte Werke der rumänischen Literatur ins Deutsche. Paul Schuster verstarb am 5. Mai 2004 in Berlin.

Zum Programmablauf: Nach der Begrüßung durch die Veranstalter erhalten die Gäste eine kurze Einführung in das Leben und Werk Paul Schusters, gefolgt von drei 20-minütigen Referaten: Als erster spricht Georg Aescht über die Lebenswelt der Siebenbürger Sachsen, der seit 850 Jahren dort ansässigen deutschen Minderheit, zu der auch Paul Schuster gehörte. In seinem Referat Beständigkeit, Bodenständigkeit, Rückständigkeit hinterfragt er siebenbürgisch-sächsische Klischees in Paul Schusters Roman Fünf Liter Zuika. Wolfgang Rill, Studienrat aus Berlin, referiert zu dem Thema Talent braucht Sitzfleisch und widmet sich Paul Schuster aus der Sicht eines Mitglieds seiner Schreibrunden. Roland Links stellt in seinem Referat ...die ewige Frage: wozu? Betrachtungen zu Paul Schusters unveröffentlichten Texten an.

Im Anschluss wird die Ausstellung Aquarelle: Berlin - Hermannstadt von der seit 2003 in Berlin lebenden Hermannstädter Malerin und Grafikerin, Karin Maria Braun eröffnet. Die Künstlerin wurde 1983 und 1986 mit dem rumänischen Landespreis für Graphik ausgezeichnet und zeigte ihre Werke in bisher fünf Ausstellungen in Hermannstadt, Freiburg i.B. und Bad Salzdettfurt. Die Ausstellung zeigt Stadtlandschaften aus Hermannstadt, Geburtsort Paul Schusters und Karin Brauns, und ihrer neuen Heimatstadt Berlin. Die Aquarelle sollen einen bildlichen Eindruck der beiden Lebenswelten vermitteln. Ausstellungsdauer: 24. Mai - 7. Juni 2005.

Zum Ausklang des Abends wird ein kleiner Imbiss aus landestypischen Speisen und Getränken gereicht. Veranstalter des angekündigten Abends ist das Rumänische Kulturinstitut "Titu Maiorescu" Berlin in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft (DRG) und dem Landesverband Berlin der Siebenbürger Sachsen e.V.

Gudrun Spaan, M.A.

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