4. Juli 2005

"Tour de Rhoihesse" der SJD

Kegeln, Radfahren und Weinwissen – das waren die sportlichen Herausforderungen eines Aktivwochenendes vom 17. bis 19. Juni in Rheinhessen, zu dem die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) alle Jugendlichen und Junggebliebenen eingeladen hatte. Neun „Pedalritter“, davon acht aus Siebenbürgen stammend, erkundeten das „Land der Tausend Hügel“, wie Rheinhessen auch genannt wird, per Drahtesel und verbrachten ein erlebnisreiches Wochenende zwischen Rhein und Reben.
Dieser Winkel zwischen Mainz, Worms, Alzey und Bingen ist nicht nur die größte, sondern eine der traditionsreichsten Weinanbauregionen Deutschlands. Fitness, Wein und Kultur pur sollte diese Radtour den Teilnehmern bieten. In einem fairen Wettkampf in den drei Disziplinen Kegeln, Radfahren und Weinwissen sollte der sportliche Ehrgeiz unter den Teilnehmern nicht nur geschürt, sondern auch durch Preise für die ersten drei Platzierten belohnt werden. Den Auftakt dieses sportlichen Wochenendes bildete ein gemeinsamer Kegelabend am Freitagabend getreu dem Motto „alle Neune“, der nicht nur den siebenbürgischen Gemeinschaftsgeist, sondern auch den sportlichen Ehrgeiz der jungen Leute geweckt hat. Spätestens nach dieser Kegelpartie konnte jeder Teilnehmer erklären, wie eine Fuchsjagd, ein Hausbau und ein Tannenbaum beim Kegeln zusammengehören. Der daraus resultierende Muskelkater am nächsten Tag war bereits vorprogrammiert.



Mitglieder der Tanzgruppe Nieder-Olm bei Fahrradtour der SJD durch Rheinhessen, v.l.n.r.: Rosina Probsdorfer, Hans Probsdorfer, Heide Probsdorfer, Melitta Bottesch, Ortwin Bachmann, Horst Bottesch, Kurt Bachmann, Stephan Roth. Foto: Inge Knoll
Mitglieder der Tanzgruppe Nieder-Olm bei Fahrradtour der SJD durch Rheinhessen, v.l.n.r.: Rosina Probsdorfer, Hans Probsdorfer, Heide Probsdorfer, Melitta Bottesch, Ortwin Bachmann, Horst Bottesch, Kurt Bachmann, Stephan Roth. Foto: Inge Knoll


Der Samstag begann mit einem üppigen Winzerfrühstück mit Spezialitäten aus der Region, ehe es auf Radwegen, eingebettet in die hügelige Landschaft mit Wäldern, Wiesen und Weinbergen, zur großen „Tour de Rhoihesse“ ging. Die Radwege führten meist abseits der befahrenen Straßen den Selztalradweg entlang, der Obstwiesenroute folgend durch den so genannten Obstgarten Rheinhessens mit herrlichem Ausblick auf endlose Obsthaine, steil ansteigende Weinberge, abgelegene Naturschutzgebiete und den Rheinstrom. Bei Pausen am Wegesrand konnte ein jeder im kühlen Schatten alter Bäume seine Brotzeit verzehren und in geselliger Runde das Glas erheben. Es bot sich Gelegenheit, die Gastlichkeit der großen alten Winzerhöfe mit ihren Straußwirtschaften zu genießen und bei „Weck, Worst und Woi“ sich für die Weiterfahrt zu stärken. Auf der anstrengenden Bergetappe zwischen Ingelheim und Wackernheim, der zweiten Disziplin der Radtour, haben sich alle neun Radler das Gelbe Trikot souverän verdient! Nach dieser Spitzenleistung bei über 36 Grad bot der letzte „Boxenstopp“ in der Weinbaugemeinde Ober-Olm eine willkommene Erfrischung. Bei Kerzenschein im alten Weingewölbekeller des Anwesens von Stephan Roth in der Obergasse stärkten sich Radfahrer mit einer Weinschorle, bevor sie den letzten Hügel zur Nachbargemeinde Essenheim überwanden. Hier bezogen sie in der kleinen Sporthalle der Sportplatzanlage Essenheims ihr Quartier für dieses Wochenende. Nach Zieleinlauf und einer wohltuenden Dusche klang der Samstagabend bei einer kleinen Weinprobe im Weingut Wagner, einer typisch rheinhessischen Straußwirtschaft, aus. An diesem Abend war auch dr Geist gefordert, war doch bei der dritten Disziplin das Fachwissen der Teilnehmer zum Thema Wein gefragt.

Bevor es am Sonntagmorgen zur Siegerehrung kam, besuchten die Teilnehmer den Gottesdienst in der evangelischen Dorfkirche oder eine Bilderausstellung im Kunstforum in Essenheim. Als festlichen Rahmen für die Preisverleihung wurde der Sommergarten des Domherrenhofes auf dem „Dalles“ (Dorfplatz) in Essenheim gewählt, und bei einem Glas Winzersekt wurden die ersten drei Gewinner der „Tour de Rhoihesse“ in den drei Disziplinen Kegeln, Radfahren und Weinwissen bekannt gegeben. Allerdings waren es insgesamt vier Gewinner, denn auf dem dritten Platz herrschte Gleichstand bei zwei Teilnehmern. Platz 3 belegten Melitta Bottesch und Kurt Bachmann, Platz 2 beanspruchte Ortwin Bachmann und als souveräner Sieger der „Tour de Rhoihesse“ ging Horst Bottesch hervor. Typisch für Rheinhessen wurden die vier Gewinner mit „Weck, Worst und Woi“ belohnt. Auch von dieser Stelle herzlichen Glückwunsch. Lob und Dank gilt auch allen anderen Teilnehmern. Dass leider fast alle neun Teilnehmer aus den Reihen der Tanzgruppe Nieder-Olm unter der Leitung von Melitta Bottesch und Inge Erika Knoll kamen, tat ihrer Begeisterung und ihrem Erlebniswillen keinen Abbruch. Schöner wäre es jedoch gewesen, wenn auch der eine oder andere Teilnehmer aus den anderen SJD-Landesgruppen mit von der Partie gewesen wäre! Dank seitens der Bundesjugendleitung geht an Stephan Roth, der viel zum Gelingen dieses Freizeitwochenendes beigetragen hat und die Organisatorin dieser Veranstaltung, Inge Erika Knoll, Pressereferentin der SJD, nach besten Kräften unterstützt hat.

Inge Erika Knoll



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