20. September 2005

48. Erntedankfest in Drabenderhöhe

Wie in jedem Jahr fand am zweiten Wochenende im September das traditionelle Brauchtumsfest in Drabenderhöhe statt. Die Vorstandsmitglieder des Erntevereins hatten schon Wochen zuvor mit den Vorbereitungen begonnen. Auch die anderen örtlichen Vereine brachten sich in das gelungene, zwei Tage dauernde Dorffest ein.
Am Samstagabend, dem 10. September, konnte der stellvertretende Vorsitzende des Erntevereins, Fritz Ohler, zahlreiche Gäste zum 48. Erntedankfest begrüßen. Das Erntepaar des Jahres 2004, Anna und Martin Schemmel, wurde verabschiedet und dem neue Erntepaar 2005, Lore und Ulrich Scheibe, mit seinem "Gefolge aus dem Loopetal" wurde viel Kraft für die kommenden Aufgaben gewünscht. Ulrich Scheibe, seines Zeichens Apotheker, ließ in seiner kurzen Ansprache erkennen, dass die Tradition auch von jenen weitergeführt werden müsste, die nicht in der Landwirtschaft tätig sind.

Siebenbürgisch-sächsische Trachtenträger beim Umzug des Erntedankfestes in Drabenderhöhe. Fotos: Christian Melzer
Siebenbürgisch-sächsische Trachtenträger beim Umzug des Erntedankfestes in Drabenderhöhe. Fotos: Christian Melzer

Ein buntes Programm erfreute die Besucher des Hermann-Oberth-Hauses. Das Klassik-Duo Christian Orben, Klavier, und Benjamin Müllenmeister, Querflöte, eröffnete das Programm. Landrat Hagen Jobi dankte in seiner Festansprache allen, "die sich ehrenamtlich um ihre Mitmenschen bemühen, die erhebliche Opfer bringen, damit Gemeinschaft auch zukünftig eine wichtige Klammer ist". Jobi würdigte das Zusammenspiel zwischen Alt und Neu, zwischen den Generationen, das unter der Regie des Erntevereines gelungen sei. Der Landrat dankte Karl Prawitz, der 16 Jahre den Vorsitz des Erntevereines innehatte, und überreiche ihm ein Bleiglaswappen.

Die Volkstanzgruppe unter der Leitung von Christa Brandsch-Böhm führte unter anderem den Bändertanz auf. Ein gelungenes Ständchen brachte das Akkordeonorchester unter der Leitung von Edeltraute Gündisch-Wagner. Der Frauenchor unter der Leitung von Regine Melzer und der Männergesangverein unter Hubertus Schönauer ernteten viel Applaus. Der "Nacht-Express" spielte anschließemd zum Tanz auf.

Zum traditionellen Gottesdienst anlässlich des Erntedankfestes fanden sich tags darauf zahlreiche Besucher in der Evangelischen Kirche in Drabenderhöhe ein. Der Altar war bunt geschmückt mit Erntefrüchten, die eine Gabe der Kinder des Evangelischen Kindergartens waren. Geimeinsam mit den Erzieherinnen gestalteten die Kinder auch in diesem Jahr den Gottesdienst mit. Sie führten das Mäusespiel "Frederick", ein Stück nach der gleichnamigen Geschichte von Leo Lionni, auf.

Wie abwechslungsreich sich der Sommer in den letzten drei Jahren präsentiert hat, kann man gut an den Themen der Erntewagen ablesen. Wurde 2003 noch der heiße Sommer und ein Jahr später die Wespenplage thematisiert, so lautete dieses Jahr das Motto des Erntewagens der Ortsgemeinschaft Scheidt: "War das Wetter auch nicht toll, haben wir die Karre trotzdem voll." Auch am Sonntagnachmittag war das Wetter alles andere als toll. Es regnete unentwegt, so dass weniger Besucher heuer den Erntezug bestaunten. Glücklicherweise hörte der Regen gerade auf, als sich der Erntezug mit acht Wagen und zahlreichen Fußgruppen in Bewegung setzte.

Die Nachbarschaften Weinland und Altes Land/Unterwald hatten abermals je einen Erntwagen für den Umzug vorbereitet. Kuchen wurde in allen Nachbarschaften gebacken und dem Ernteverein zur Verfügung gestellt. Der Verkauf wurde von den Nachbarinnen aus der Mediascher, Schäßburger Gasse und Hillerscheit vorgenommen.

Rund 160 Kindergartenkinder wanderten mit ihren Eltern im Zug mit. Während die Kleinen aus dem evangelischen Kindergarten als Mäuse verkleidet an das Mäusespiel "Frederick" erinnerten, zeigte der Adele-Zay-Kindergarten den Weg vom Korn zum Brot. Die Grundschulkinder hatten mit viel Phantasie große rote Äpfel gebastelt und zogen so durch die Straßen.

Harald Janesch

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