1. November 2001

Ausstellung "Silber und Salz in Siebenbürgen"

Die Ausstellungen „Silber und Salz in Siebenbürgen“ und „Über Siebenbürgen“ sind bis zum 13. Januar 2002 im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm zu sehen, begleitet von einem reichen museumspädagogischen Rahmenprogramm und Vorträgen.
In Anwesenheit zahlreicher Gäste wurde am Donnerstag, 4. Oktober, in Ulm die Ausstellung „Silber und Salz in Siebenbürgen“ eröffnet. Staatssekretär Heribert Rech, zugleich Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler in Baden-Württemberg, hob die kunsthistorische Bedeutung dieser Ausstellung hervor. Nach Bochum, wo die Ausstellung im vergangenen Jahr gezeigt wurde, werden die einzigartigen Zeugnisse siebenbürgischer Goldschmiedekunst jetzt erstmals in Süddeutschland öffentlich präsentiert.
Als Vertreter der Bundesregierung wies Ministerialrat Dr. Jürgen Martens auf die grenzüberschreitende Bedeutung dieser Ausstellung hin: Im Sommer war die Schau noch in Hermannstadt zu sehen. Die Kulturarbeit des Bundes, so Martens, setzt vermehrt auf internationale Kontakte vor allem mit den Ländern im Südosten Europas mit deutschen Siedlungsgebieten.
Die Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim baut auf einem vom Bund finanzierten Projekt auf, das die Geschichte des Bergbaus in Siebenbürgen erforschte und die Erfassung des Kunsthandwerkes vom 16. bis zum 18. Jahrhundert ermöglichte. Die Ulmer Ausstellung präsentiert unter ihrem Kurator Martin Rill die Exponate auf neue Art und Weise: Objekte und Archivalien aus der Geschichte des Bergbaus in einer dunklen, engen Atmosphäre, die an die Arbeit unter Tage erinnert, während im zweiten Teil die Gold- und Silberschmiedearbeiten siebenbürgischer Kunsthandwerker leuchten. Zu sehen sind prunkvoll verzierte Kelche und Schmuck für die Tracht der Patrizierinnen. Eines der wertvollsten Objekte ist ein vergoldeter Tulpenpokal des Goldschmieds Sebastian Hann, den er um 1688 für Zar Peter den Großen angefertigt hat.
Begleitend wird die Foto-Ausstellung „Über Siebenbürgen“ gezeigt, die als Wanderausstellung von der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen beigesteuert wurde. Mit faszinierenden Luftbildaufnahmen des Schweizer Fotografen Georg Gerster werden historische Baudenkmäler, Dörfer, Städte und Landschaften dokumentiert und diese 850-jährige Kulturlandschaft dem Betrachter nahe gebracht.
Dieses Ziel verfolgen auch begleitende museumspädagogische Angebote jeweils dienstags Nachmittag sowie eine Vortragsreihe:
Dr. Volker Wollmann: „Zur Geschichte des Steinsalzes in Siebenbürgen“, Donnerstag, 15. November, 20.00 Uhr;
Martin Rill: „Siebenbürgische Goldschmidekunst“, Donnerstag, 6. Dezember, 20.00 Uhr;
Dr. Rudolf Gräf: „Die Banater Montanindustrie. Vom Handwerk zur modernen Industrie“, Donnerstag, 20. Dezember, 20.00 Uhr;
Prof. Dr. Rainer Slotta: „Der historische Erzbergbau in Siebenbürgen“, Donnerstag, 10. Januar 2002, 20.00 Uhr.
Am 3. November ist ab 13.00 Uhr „Siebenbürgen zu Gast im Donauschwäbischen Zentralmuseum“, mit Spezialitäten und dem aus Hermannstadt stammenden Goldschmid Martin Lorenz, der sich und sein Handwerk vorstellt.
Außerdem gibt es am 14. November oder 12. Dezember eine Exkursion zum Salzbergwerk Bad Friedrichshall.
Die Ausstellung läuft bis zum 13. Januar 2002 und ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags bis 19.00 Uhr geöffnet. Informationen dazu findet man auch im Internet unter www.dzm-museum.de.

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