25. November 2001

In Stuttgart: Diskussion über Schlattners Roman "Rote Handschuhe"

Im Rahmen der "Stuttgarter Vortragsreihe" findet am 30. November, 19.00 Uhr, eine öffentliche Gesprächsrunde über Eginald Schlattners Roman "Rote Handschuhe" im Haus der Heimat, Schlossstraße 92, in Stuttgart statt.
Schlattners Roman "Die roten Handschuhe" ist ähnlich wie sein Prosawerk "Der geköpfte Hahn" von der deutschen Presse meist positiv, zumindest wohlwollend besprochen worden. Der - auch laut führenden Zeitungen - bedeutende Schriftsteller Eginald Schlattner ist Ende der fünfziger Jahre als Hauptzeuge der Anklage gegen die eigenen Freunde und Mitmenschen aufgetreten und hat sich somit vom Repressionsapparat des Kommunismus einspannen lassen. Gerät deshalb auch seine literarische Produktion ins Zwielicht? Oder hat das eine mit dem anderen wenig zu tun? Fragen, die viele beschäftigen... Der Versuch, sie zu beantworten, wird am 30. November in Stuttgart unternommen.
Die beiden Referenten des Abends sind emeritierte Pfarrer, die den Literaturbetrieb dank Zweitstudium oder als Literaturschaffende sehr gut kennen. Als Teilnehmer an der Diskussion zum Roman des Siebenbürgers Schlattner dürfen wir also auf die Beiträge von Werner Knall und Harald Siegmund gespannt sein.
Harald Siegmund, 1930 in Kronstadt geboren, studierte Protestantische Theologie in Klausenburg, ordinierte in Hermannstadt, war Vikar und Pfarrer in Batiz. 1959 wurde er als Dissident im Kronstädter Schriftstellerprozess zu zehn Jahren Zwangsarbeit und Entzug der bürgerlichen Rechte verurteilt. Nach der Rehabilitation (1968) wirkte er als Dramaturg am Deutschen Staatstheater in Temeschburg; als solcher nach Deutschland eingeladen, blieb er im Westen und wurde somit "republikflüchtig". In München kehrte er zu seinem ursprünglichen Pfarrerberuf zurück, den er bis 1990 an der St. Lukaskirche ausübte. Siegmund ist Vorstandsmitglied des Freien Deutschen Autorenverbands (FDA) und aktiver Publizist.
Werner Knall, 1934 in Konstanza geboren, absolvierte das Studium der evangelischen Theologie in Klausenburg und Hermannstadt, das Pfarrvikariat in Broos, Eisenstadt und Deva. Von 1958 bis 1964 war er politischer Häftling in Kronstadt, Zeiden, Jilava, Galatz und Periprava. Nachdem er 1964 seine Theologische Pfarramtsprüfung abgelegt hatte, siedelte er Anfang 1965 in die Bundesrepublik aus, wo er im Zweitstudium englische Literatur, Religionsphilosophie und Theologie in Freiburg und Heidelberg belegte. 1976 - 77 arbeitete Knall als Pfarrvikar im Freiburger Kirchenbezirk, 1968 bis 1976 war er auf eigenen Wunsch von der Badischen Landeskirche für den Dienst in der Eglise Evangelique du Togo freigestellt, wo er als Pfarrer tätig war. Danach wirkte er weitere 20 Jahre in der evangelischen Zachäusgemeinde Freiburg Landwasser, bis er 1997 in den Ruhestand trat.

Siegfried Habicher



Weiterführende Verweise:
Artikel in der SbZ: Zu Eginald Schlattners Roman: Rote Handschuhe

Artikel in der SbZ: "Zu spät, Herr Schlattner, zu spät"

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