23. Februar 2002

Jugend gestaltet Heimattag in Dinkelsbühl entscheidend mit

Die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) stellt sich heuer zwei großen Herausforderungen: als Ausrichter des Heimattages in Dinkelsbühl und Teilnehmer am Münchner Oktoberfestumzug. Auf ihrer ersten zentralen Arbeitstagung stellte die erweiterte Bundesjugendleitung der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) die organisatorische Weichen für die beiden Veranstaltungen und erörterte das neue Mitgliederkonzept sowie Sparmaßnahmen, die wegen der angespannten Haushaltslage erforderlich sind.
Bundesjugendleiter Rainer Lehni konnte bei der Sitzung, die vom 1. bis 3. Februar in der Jugendherberge Ingolstadt stattfand, neben den Mitgliedern der Bundesjugendleitung auch die SJD-Landesjugendleitungen begrüßen.
Der diesjährige Heimattag ist für die Jugend von ganz besonderer Bedeutung, weil die SJD - neben den bewährten organisatorischen Strukturen der Landsmannschaft auf Bundesebene - als Ausrichter maßgeblich die Gestaltung des kulturellen Rahmenprogramms vom 17. bis 20. Mai 2002 in Dinkelsbühl übernommen hat. Zum zweiten Mal nach 1993 wird sich die SJD damit noch stärker als sonst in den Ablauf der Veranstaltungen engagieren bzw. einige Programmpunkte in Eigenverantwortung durchführen. Eine besonders starke jugendliche Präsenz strebt die SJD beim Trachtenumzug, Offenen und Gemeinsamen Tanzen und natürlich am gesamten Geschehen des Heimattages an. Zudem wird sich die Jugend bei den Ausstellungen, der Eröffnungsveranstaltung, Mitgestaltung des Gottesdienstes, Brauchtumsveranstaltung, Jugendpreisverleihung, dem Fackelumzug mit anschließender Feierstunde an der Gedenkstätte, der Podiumsdiskussion und anderen Programmpunkten einbringen. Nach der ersten Sitzung des Heimattagausschusses am 16. November letzten Jahres in Dinkelsbühl ist für den 8. März eine zweite Sitzung in München geplant.
Am 22. September 2002 wird die SJD als Vertreter der Siebenbürger Sachsen am Trachten- und Schützenzug des Münchner Oktoberfestes teilnehmen. Die Jugend will dabei gleich mehrere Trachtenlandschaften Siebenbürgens darstellen. Ein neu geschaffener Arbeitskreis befasst sich mit dem organisatorischen Ablauf und der Zusammenstellung der Trachtenpaare.
Einen positiven Anklang fanden das Seminar "Work und Fun" im letzten Dezember in Darmstadt und der SJD-Rave in Januar in Ellwangen. Ähnliche Ereignisse will die SJD weiterhin anbieten, allerdings mit anderen Themenschwerpunkten. Ihr Ziel ist es, den derzeitigen Stand siebenbürgisch-sächsischer Jugendarbeit in Deutschland zu behaupten und weiter ausbauen.
Thorsten Schuller, stellvertretender Bundesjugendleiter der SJD und stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, präsentierte die Finanzplanung 2002 der SJD und berichtete über die Umsetzung des neuen Mitgliederkonzeptes.
Nachdem die Bundesregierung die Fördermittel für die kulturelle Breitenarbeit der Siebenbürger Sachsen massiv gekürzt hat und sich daraus Sparzwänge bei der Landsmannschaft ergeben, weist auch das Budget der Bundes-SJD eine erhebliche Lücke auf. Wegen der gespannten Haushaltslage will die SJD ihre Ausgaben weiter einschränken. Bundesjugendleiter Rainer Lehni hofft auf Verständnis und Unterstützung bei den Landesgruppen. In Anlehnung an die bisherige Praxis bei den Veranstaltungen der Landsmannschaft auf Bundesebene werden die Landesgruppen gebeten, die Reise- und Übernachtungskosten für die von ihnen entsandten Landesvertreter zu übernehmen. Eine weitere Sparmaßnahme der SJD-Bundesjugendleitung betrifft die Fahrtkosten, die nicht mehr voll erstattet, sondern bezuschusst werden. Des Weiteren wurden die Teilnehmerbeiträge für Nichtmitglieder bei verschiedenen SJD-Veranstaltungen neu festgesetzt. Mitglieder der SJD erhalten eine zehnprozentige Ermäßigung.
Das neue Mitgliederkonzept findet seinen Ausdruck auch in veränderten SJD-Beitrittserklärungen, die sowohl in der Siebenbürgischen Zeitung als auch im Internet unter www.siebenbuerger.de/sjd/veröffentlicht werden sollen. Wesentlich am neuen Konzept ist, dass die Mitgliedschaft in der SJD weiterhin nur über die Mitgliedschaft in der Landsmannschaft möglich ist. Nach ihrem Beitritt werden die SJD-Mitglieder in einer eigenen Mitgliederdatei erfasst. Die Jahresbeiträge kommen aufgrund eines Verteilerschlüssels den Untergliederungen der SJD zugute und werden für die Organisation verschiedener Veranstaltungen eingesetzt. Die SJD wird dadurch effektiver arbeiten, ihre Mitglieder persönlich ansprechen und ihnen Vergünstigungen bei Veranstaltungen anbieten können. Zudem soll ein Mitgliedsausweis eingeführt werden, über dessen Gestaltung in Ingolstadt beraten wurde.
Über die Aktivitäten in den SJD-Landesgruppen legten die Landesjugendleitungen interessante Berichte vor. Begrüßenswert ist die Entwicklung der Jugendarbeit in den Landesgruppen Bayern und Nordrhein-Westfalen, die in der zweiten Hälfte 2001 neuen Aufwind erhielten. Die Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland befindet sich derzeit in einer Umbruchphase, von der man sich neue Impulse erhofft, die Landesgruppe Hessen ist auf dem Weg stärker aktiv zu werden. Die Tätigkeiten der Landesgruppe Baden-Württemberg hinterlassen einen soliden und sehr positiven Eindruck.
Schließlich wurden weitere Termine und organisatorische Fragen erörtert. Die Volkstanzwettbewerbe 2002 und 2003 sollen aus Kostengründen abwechselnd in Bayern bzw. Baden-Württemberg stattfinden. Es wurde entschieden, die beste und die schlechteste Bewertung aus der Wertungssystem zu streichen sowie die Trachtenbewertung wieder aufzunehmen. Geplant sind ferner zwei Jugendtanzbälle in Verbindung mit dem Vorbereitungsseminar für den Heimattag im März sowie im Anschluss an den 11. Volkstanzwettbewerb am 26. Oktober 2002 in Kösching/Ingolstadt. Im kommenden Sommer steht das Föderationsjugendlager in Siebenbürgen auf dem Programm. Die zweite zentrale Arbeitstagung der SJD am 21./22. September in München wird den umfangreichen Terminplan abrunden.

Inge Erika Knoll


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 3 vom 28. Februar 2002, Seite 1-2)

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