18. Juli 2023
Urheimat-Wanderung der Landler
Am Vorabend der gemeinsamen Wanderung, die schon zur Tradition geworden ist, trafen sich am Freitag, den 30. Juni, um 19.00 Uhr im Haus der Begegnung in Gosau mehrere Neppendorfer, Großauer und Großpolder Landler und Freunde, auch aus Österreich. Der Abend begann mit Begrüßungen, großer Wiedersehensfreude und viel Sympathie mit Blick auf die folgenden zwei Tage.

Am Samstagmorgen trafen sich ca. 80 Personen vor dem Vital Hotel in Gosau, das Ausgangspunkt der Wanderung auf den Spuren der Vorfahren war. Nachts hatte es geregnet, morgens hingen dicke, feuchte Nebelschwaden über dem Tal. Doch die Organisatorin Frau Grainecker und ihr Team vom Evangelischen Bildungswerk in Oberösterreich aus Linz waren deshalb nicht verlegen. Kurzerhand kamen zwei Traktoren mit Anhänger, ausgestattet für Touristen, und fuhren uns dem Ziel der Wanderung, der Zeishofalm, entgegen. Nach einer halben Stunde waren wir angekommen. Eine urige Hütte auf der Alm, wo Pferde, Kühe und Jungvieh weideten, bot uns Unterschlupf. Den Dachsteinkamm hatten wir immer im Blick.
Es wurde sehr gemütlich. Man erzählte und tauschte sich aus, das eine oder andere Bier oder Schiwasser wurde bestellt, bis das Mittagessen fertig war. Draußen lichtete sich der Nebel, die ersten spärlichen Sonnenstrahlen blitzten hervor, und so wurde beschlossen, dass alle zu Fuß den Weg ins Tal antreten. Nur die „Fußmaroden“ wurden wieder nach Gosau gefahren. In der Hütte und unterwegs sangen Kathi und Martin Scheiber Wander-, Hütten- und Almlieder in landlerischem Dialekt für uns alle.
Um 17.00 Uhr war in der evangelischen Kirche eine Andacht angesetzt. In den vergangenen Jahren fand diese Andacht irgendwo unterwegs im Gebirge statt, oft begleitet von Kuhglocken, Vogelgesang, Blumengeflüster oder auch Blasmusik. Pfarrerin Esther Eder begrüßte uns alle herzlich. „Großer Gott, wir loben dich“ und das Leitlied der evangelischen Vertriebenen, „Ein feste Burg ist unser Gott“ von Dr. Martin Luther, hier ganz besonders Strophe 3, wurden gesungen.

Im Anschluss, nach einer Erfrischung und dem Abendessen, trafen wir uns alle wieder im Haus der Begegnung. Dort wartete schon eine fünfköpfige Schrammel, die für uns aufspielte. So mancher Walzer, Polka und Foxtrott wurde getanzt. Die gesellige und freundschaftliche Unterhaltung dauerte bis kurz nach Mitternacht.
Am nächsten Morgen waren wir zum Sonntagsgottesdienst in Gosau verabredet. Viele Teilnehmer der Urheimat-Wanderung waren gekommen. Gemeinsam mit den Einheimischen feierten wir einen Familiengottesdienst, in dem die Kinder, die ab Herbst in die 1. Klasse gehen, besonderes gefordert und im Mittelpunkt waren. Wir hörten eine andächtige Geschichte über einen Uhuvater und dessen besorgten Sohn, in der von Glaube – Hoffnung – Liebe die Rede war. Eingangs wurden wir als Gruppe herzlich begrüßt, vorgestellt und willkommen geheißen. Unsere Großpolder Martin und Kathi Scheiber sangen zwei wunderbare Lieder während des Gottesdienstes: „Der goldene Wanderstab“ (der Glaube also) und „Ein Jodler als Gebet“ ließen aufhorchen und wieder im Glauben andächtig werden.
Wir haben uns alle sehr wohl gefühlt die ganze Zeit, doch der Abschied nahte. Diese sehr gut organisierten Tage, diese menschliche Wärme, die wir jedes Mal im Salzkammergut spüren dürfen, geben uns viel Kraft und Freude auf das nächste Treffen – so Gott will und wir leben im nächsten Jahr am ersten Juliwochenende in Bad Goisern am Hallstätter See. Herzlichen Dank an das Organisationsteam und an alle Beteiligten, ebenso an alle unsere Landler und Freunde, die zum Teil von weither angereist sind.
Georg Kramer
Schlagwörter: Landler, Wanderung, Salzkammergut
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