9. Februar 2024

HOG Weidenbach e.V.: Nachruf auf Hans Klees

Die HOG Weidenbach e.V. nimmt Abschied von ihrem Altnachbarvater und Freund Hans Klees, der am 18. Dezember 2023 im Alter von 93 Jahren im Krankenhaus in Dachau gestorben ist.
Hans Klees (1930-2023) ...
Hans Klees (1930-2023)
Hans Klees bleibt uns in Erinnerung als ein Kampfgeist, als Wegbereiter, welcher sich mit unermüdlichem Einsatz und mit viel Herzblut für die Interessen der HOG Weidenbach während seiner neunjährigen Amtszeit als Nachbarvater einbracht hat. Dieses Amt hat er kurz vor seinem wohlverdienten Ruhestand angetreten und hat sich aufopfernd dafür eingesetzt, die kulturelle, soziale und geschichtliche Vergangenheit Weidenbachs vor dem Vergessen zu bewahren. Hans Klees war immer für die Gemeinschaft da. Ein wichtiges Anliegen war ihm, das kulturelle Erbe wie die Kirche, den Friedhof und die Orgel zu schützen und diese mit Hilfe von Geldspenden zu erhalten. Die in der alten Heimat in Weidenbach verbliebenen Landsleute hat er vor allem um die Weihnachtszeit mit Sach- und Geldspenden unterstützt, damit sie sich nicht vergessen fühlten.

Hans Klees wurde am 13. Dezember 1930 in Brenndorf geboren. 1954 heiratete er Martha, geborene Schmidts, in Weidenbach, lebte mit seiner Familie hier und fühlte sich dieser Burzenländer Gemeinde sehr eng verbunden. Nach seiner Ausreise 1968 baute er sich in München, seiner neuen Wahlheimat, eine neue Existenz auf. Ein schwerer Schicksalsschlag ereilte die Familie, als der 31-jährige Sohn, der sich als Berufssoldat verpflichtet hatte, 1987 infolge einer Malariaerkrankung verstarb.

Hans Klees richtete jedoch den Blick nach vorne und fand Erfüllung in seiner Arbeit. Nicht nur als Verwaltungsangestellter der Stadt München, wo er bis zum Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand 1992 tätig war, sondern auch im Ehrenamt, wobei er seinen Landsleuten nach der Ausreisewelle von 1990 behilflich war, in Deutschland Fuß zu fassen.

Im Jahr 1991 trat er die Nachfolge von Ernst Schmidts als Nachbarvater der HOG Weidenbach an. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die Erstellung der Ortsmonografie von Weidenbach. Der Zeitpunkt war ideal, um unter anderem wichtige geschichtliche Ereignisse, Brauchtum, kirchliches und gesellschaftliches Zusammenleben gemeinsam mit einem tatkräftigen Team im Buch festzuhalten. Die Ortsmonografie war ein voller Erfolg und ist ein sehr wertvolles Nachschlagewerk. Ein weiteres wichtiges Anliegen war für ihn die Ahnenforschung. Hier hat er unermüdlich zusammen mit seinen Mitstreitern in Aufschriften der Weidenbacher Kirchenbücher Informationen zur Geburt, Heirat, Kinder, Sterbedaten entziffert und zusammengetragen. In Deutschland unterstützte er seitens der HOG Weidenbach z.B. die Treffen der Jugendgruppe, der Blasmusik, den jährlichen Trachtenumzug in Dinkelsbühl, um den Zusammenhalt zu fördern und zu stärken. In seiner Amtszeit wurde die Homepage der HOG Weidenbach aufgebaut, so dass die jüngere Generation leichter den Zugang zu den Informationen und den Aktivitäten der HOG erhält.

Von 1990-2000 war er im Vorstand der Kreisgruppe München als Referent zuständig für die Beziehungen zwischen Landsmannschaft und HOGs. Im gleichen Zeitraum wirkte er als Vorstandsmitglied des Kreisverbands München des Bundes der Vertriebenen. Volkmar Kraus, Altnachbarvater der HOG-Regionalgruppe Burzenland, bei welcher Hans Klees das Amt des Kassenprüfers innehatte, erinnert sich gerne an die Zusammenarbeit mit ihm: „Seine Korrektheit und auch seine Ausdauer waren es oft, die zu guten Diskussionen und Ergebnissen geführt haben. Er brachte auch durch seine besonderen Kontakte zu politischen Kreisen oft neue Ideen und Anregungen ein.“ Kassenprüfer war er auch im 1995 gegründeten HOG-Verband.

Nach neunjähriger Amtszeit gab er das Amt des Nachbarvaters der HOG Weidenbach im Jahr 2000 an die jüngere Generation ab. Seinen Platz bei der HOG Weidenbach übernahm ich und erlebte ihn als Mentor, welcher mir unterstützend zur Seite stand und mir viele Türen im Vorfeld öffnete. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz wäre heute vieles nicht so möglich gewesen, vor allem die sehr zeitintensiven Recherchen, um die Vergangenheit festzuhalten. Heute können wir unseren Kindern und Enkelkindern zeigen, wie ihre Vorfahren in Weidenbach gelebt haben, woher sie kommen und was sie ausmacht. Es ist wichtig, dass dieses Erbe weiter erhalten bleibt, und dafür danke ich Hans Klees und allen seinen Helfern, die sich als Zeitzeugen in die Geschichte von Weidenbach eingebracht haben.

Hans Klees war 64 Jahre lang verheiratet und laut seiner Aussage ging er mit seiner Frau durch dick und dünn. Martha verstarb vor fünf Jahren, am 8. Oktober 2018. Nun ist Hans Klees infolge von gesundheitlichen Problemen, welche vier Monate vorher begonnen hatten, am 18. Dezember 2023 ebenfalls von uns gegangen. Ein erfülltes Leben hat sich vollendet. In liebevoller und dankbarer Erinnerung nehmen wir Abschied von Hans Klees. Im Namen der HOG Weidenbach

Brigitte Glätsch

Schlagwörter: Weidenbach, Nachruf, Klees, Nachbarvater

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