Gezeigt werden künstlerisch wertvolle Sammlerstücke von Zier- und Gebrauchsgegenständen aus dem Bereich traditioneller dörflicher Wohnkultur des Repser Gebietes: einerseits Zierteller (1864, 1872) der beliebten Draser Keramik, Glaskrüglein des 19. Jahrhunderts, eine irdene Nachbarschaftskanne (1877) aus Keisd sowie Wohntextilien; andererseits bemalte Einrichtungsgegenstände: eine Seiburger Almerei von 1804, eine Meeburger Truhe und als besonderes, dekorativ aufwendig gestaltetes Schaustück ein Brotspind (Britschaff) aus der gleichen Gemeinde berühmter Möbeltischler. Ergänzt wird die Ausstellung durch zwei Kirchenpelze aus dem nordsiebenbürgischen Heidendorf – der Männerpelz von edler Schlichtheit, der Frauenpelz besonders reich verziert.

Die Schau ist in Hersbruck an keinem schlechten Ort, denn vor allem was Gestaltung und Bemalung anbelangt mag der Fachmann manche Verbindung von fränkischen und oberbayerischen Bauernmöbeln zu Einrichtungsgegenständen im handwerklich und künstlerisch gar nicht so abgelegenen Siebenbürgen knüpfen.

Gestaltet wurde die Ausstellung auch diesmal von dem bekannten Sammler und Volkskundler Werner Förderreuther. Als Autor (zusammen mit Rose Schmidt) der beiden Bücher Der Hände Fleiß. Siebenbürgische Haustextilien (2001) und Kirchen- und Festtagskleidung der Siebenbürger Sachsen (2011) steht er für fachliche Qualität auch dieser Schau. Zu besichtigen ist die Ausstellung zwischen dem 5. Dezember und dem 5. Januar 2012 im Kunstfenster der Sparkasse, Am Oberen Markt in 91217 Hersbruck.

M. M.