11. Februar 2017

Forstdirektor Horst Karl Dengel in den Ruhestand verabschiedet

Nach mehr als 33 Jahren im Dienst der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen ist Forstdirektor Horst Karl Dengel, Leiter des Regionalforstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde, am 1. Februar in Pension gegangen. Am 17. Januar wurde er im Holzkompetenzzentrum Rheinland in Nettersheim im Beisein von mehr als 200 Gästen offiziell durch Hubert Kaiser, Leiter der Landesforstverwaltung NRW und Abteilungsleiter im Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, und Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, verabschiedet.
Geboren 1953 in Rosch in Siebenbürgen, machte Horst Karl Dengel sein Abitur in Agnetheln und studierte von 1972 bis1977 an der Forstwissenschaftlichen Fakultät in Kronstadt. Nach einer fünfeinhalbjährigen Tätigkeit im Forstamt Mediasch siedelte er mit Ehefrau Anna, geb. Depner, aus Hetzeldorf, und Tochter Birgit 1983 nach Deutschland um. Hier startete er eine neue Kariere mit dem Referendardienst in der Landesforstverwaltung Nordrhein-Westfalen, die nach mehreren Zwischenstationen in der Forstamtsleitung gipfelte. 17 Jahre leitete Dengel die Geschicke des Regionalforstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde, das südlichste in Nordrhein-Westfalen, und setzte sich dabei verstärkt für die Verwendung moderner Holzprodukte aus nachhaltiger, heimischer Forstwirtschaft und die Stärkung der regionalen Holzbranche ein. Nun hat er die Verantwortung für knapp 50 000 Hektar Wald an seinen Nachfolger übergeben.
Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald ...
Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, Horst Karl Dengel, langjähriger Forstamtsleiter des Forstamtes Hocheifel-Zülpicher Börde in Nettersheim, Christoph Bölz, neuer Forstamtsleiter, und Hubert Kaiser, Leiter der Landesforstverwaltung NRW (von links nach rechts). Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
„Wälder sind ein Schatz, den es zu bewahren gilt. Horst Karl Dengel hat sich als Hüter dieses Schatzes verdient gemacht“, lobte Günter Rosenke, Landrat des Kreises Euskirchen. Er, aber auch alle anderen Redner betonten, dass Dengel die Gratwanderung zwischen dem wichtigen Wirtschaftsfaktor Wald und dem gleichermaßen bedeutenden Natur- und Naherholungsraum stets meisterlich bewältigt habe. Dies bestätigte auch Professor Dr. Wolfgang Schumacher als Vertreter des Naturschutzes.

Dengel hatte trotz seiner von der kommunistischen Planwirtschaft geprägten Ausbildung ein so starkes betriebswirtschaftliches Interesse, dass er damit nach seinem Wechsel in den Westen bei Staatsprüfungen seine Professoren in Erstaunen versetzte, verriet Hubert Kaiser. Obwohl Dengel in Siebenbürgen bereits eine Führungsposition innehatte, habe der studierte Forstwissenschaftler „hier wieder ganz unten angefangen“ und seine Referendarzeit wiederholen müssen, berichtete Kaiser. Unvergessen seien die von Dengel organisierten Exkursionen nach Rumänien, bei denen er den Kollegen Einblick in Urwälder Europas gewährt habe, die seit mindestens 500 Jahren nicht mehr bewirtschaftet worden seien. Auch Professor Wolfgang Schumacher erinnerte sich an seinen 60. Geburtstag, den er 2004 gemeinsam mit Horst Karl Dengel in Hermannstadt gefeiert habe.
Horst-Karl Dengel mit Ehefrau Anna und ...
Horst-Karl Dengel mit Ehefrau Anna und Naturschutzexperte Professor Dr. Wolfgang Schumacher (von links nach rechts). Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress
Nachdem ihm Klaus Lomnitz vom Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland den Abschiedsgruß der Forstamtsleiter-Kollegen übermittelte, händigte ihm Andreas Wiebe, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, die Verabschiedungsurkunde aus.

„Das ist ein hochemotionaler Moment für mich“, sagte Dengel am Ende des zweistündigen Festaktes. In der für ihn typischen, schnörkellosen Art verabschiedete er sich. Und zwar auch von der Eifel, denn mit Ehefrau Anna zieht Dengel aus familiären Gründen nach Düsseldorf. „Wenn ich meine kleine Enkeltochter ansehe, weiß ich, dass das der richtige Schritt ist“, erklärte er.

Getreu der Trude-Herr-Hymne „Niemals geht man so ganz“ wird es auch in Nettersheim etwas geben, das dauerhaft an Horst Karl Dengel erinnern wird: Wie Bürgermeister Wilfried Pracht erklärte, soll die Fichte, „Baum des Jahres 2017“, die er Dengel zum Abschiedsgeschenk machte, ihren Platz am Holzkompetenzzentrum finden. „Wir sind dankbar, dass wir all die Jahre auf seinen Sachverstand bauen konnten“, so Pracht.

Schlagwörter: Forstmann, Dengel, Ruhestand

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