23. Oktober 2023

Einladung zur Tagung in Bad Kissingen: „Europäische Perspektiven: Die Republik Moldau“

Vom 24. bis 26. November findet in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen das Seminar „Europäische Perspektiven: Die Republik Moldau“ statt, das in Zusammenarbeit mit der Kulturreferentin für Siebenbürgen, dem Karpatenraum, Bessarabien sowie der Historischen Kommission des Bessarabiendeutschen Vereins und der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft Berlin veranstaltet wird.
Der
Heiligenhof in Bad Kissingen ...
Der Heiligenhof in Bad Kissingen
Die Republik Moldau wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 unabhängig. Sie ist mit etwa 2,6 Millionen Einwohnern einer der kleinsten und ärmsten Staaten in Europa. Kurz nach der Unabhängigkeit gab es in Transnistiren einen blutigen Sezessionskrieg, der über drei Jahrzehnte eingefroren, aber nicht gelöst wurde. Das Gebiet der heutigen Republik Moldau – mit Ausnahme Transnistriens, aber inklusiv des Budschak – gehörte zum mittelalterlichen Fürstentum Moldau, dann zum Osmanischen Reich und ab 1812 unter der Bezeichnung Bessarabien zum russischen Zarenreich. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Bessarabien zu Rumänien und 1940 zur Sowjetunion. Innerhalb der Sowjetunion wurden neue Verwaltungsgrenzen gezogen, so kam das lange und schmale Industriegebiet jenseits des Nistru – Transnistrien – zur Sowjetrepublik Moldau und der ans Schwarze Meer angrenzende Budschak zur sowjetischen Ukraine. Die Lingua Franca in der Sowjetunion war das Russische, und es gab zahlreiche Zu- und Abwanderungen, so dass die Bevölkerung beim Zerfall der Sowjetunion ethnisch und sprachlich gemischt war. Es gab russland- bzw. rumänienfreundliche Gruppen, wirtschaftliche Abhängigkeiten insbesondere zu Russland, so dass die Nationswerdung erschwert war. Die Nachwendejahre sind durch zahlreiche politische Konflikte, Korruption, wirtschaftlichen Niedergang, Verarmung und Abwanderung gekennzeichnet. Nach dem Überfall Russlands auf die gesamte Ukraine haben besonders viele Flüchtlinge in der Moldau eine vielfach nur temporäre Zuflucht gefunden. Die Moldau befürchtet, das nächste Opfer russischer Aggression zu werden. Russland versucht, die verletzliche moldauische Demokratie zu destabilisieren. Die lebensnotwendige Gasversorgung aus Russland wurde bereits gekappt. Die Europäische Union hat die Dringlichkeit der Unterstützung für die Moldau anerkannt und bemüht sich, den Staat zu stützen. Gemeinsam mit der Ukraine ist sie EU-Beitrittskandidat, allerdings ohne zeitliche Perspektive.

Als Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt: PD Dr. Svetlana Suveica: Vom Fürstentum Moldau zur Republik. Ein historischer Überblick; Dr. Hans Rudolf Wahl: Die erste Unabhängigkeit der Moldau. Bessarabien 1917/18 und die langfristigen Folgen des Umbruchs; PD Dr. Mariana Hausleitner: Nationalitätenpolitik in Bessarabien 1918-1945; Dr. Cornelia Schlarb: Die Hauptstadt Kischinew und ihre Deutschen; Dr. Björn Opfer-Klinger: Brüche und Kontinuitäten in der bessarabischen Region Budschak; Dr. Dietmar Müller: Russisch-rumänische Beziehungen: Zwischen geopolitischem Determinismus und Westorientierung; PD Dr. Günter Koch: Sprachpolitik und sprachliche Varietäten der Bessarabiendeutschen bis zur Umsiedlung 1940; Dr. Josef Sallanz: Die politischen Entwicklungen in der Republik Moldau nach 1991. Außerdem ist die Vorführung des Films „TRACING TANGO ECHO TANGO“ (2022) von Ksenia Ciuvaseva und eine Diskussion darüber mit Dr. Heinke Fabritius vorgesehen.

Der Tagungsbeitrag beträgt 80 Euro pro Person (inkl. Programm und Verpflegung sowie Unterbringung im Doppelzimmer für zwei Tage) bzw. 100 Euro im Einzelzimmer plus 3,90 Euro ermäßigte Kurtaxe. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt und sind zu richten an: „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: (09 71) 71 47 47 oder E-Mail: info [ät] heiligenhof.de.

Schlagwörter: Heiligenhof, Bad Kissingen, Tagung, Moldau

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