19. Dezember 2023

„Weihnachten – eine Zeit der Geschenke“: Die Adventsgeschichte des Schlossvereins

Weihnachten ist eine Zeit des Schenkens. Bunte Pakete liegen unter geschmückten Tannenbäumen, Geschenke werden ausgepackt, Augen leuchten vor Freude und Dankbarkeit, wenn das passende Geschenk gefunden ist. Weihnachten bedeutet aber nicht nur materielles Schenken. Es ist auch das Fest der Besinnung auf immaterielle Geschenke, auf Geschenke des Lebens, für die wir dankbar sind. Diese Geschenke lassen sich nicht in Geschenkpapier einwickeln, sondern landen unverpackt direkt im Herzen und in der Seele der Menschen. Um diese Geschenke geht es in dieser Geschichte. Konnte der Schlossverein solche Geschenke in Herzen versenken, hat er selbst auch solche Geschenke bekommen? Materielle Güter hat Schloss Horneck nicht zu vergeben, dafür umso mehr schöne Erlebnisse und Momente. Wir haben vier Mitglieder des Schlossvereins gefragt: Konnten Sie von den Veranstaltungen des Schlossvereins für sich etwas mitnehmen, das sich wie ein Geschenk anfühlt? Hier die Antworten:
Schloss Horneck im Schnee. Foto: Marcel Tschamke ...
Schloss Horneck im Schnee. Foto: Marcel Tschamke
Dietlinde-Maria Fleischer, 27 Jahre,
Dietlinde Fleischer. Foto: privat ...
Dietlinde Fleischer. Foto: privat
Master in Kommunikationsmanagement und -analyse, zurzeit Referentin für Marketing und Business Development in einer Großkanzlei, geboren und wohnhaft in Stuttgart, Eltern beide aus Siebenbürgen: „Ein wertvolles Geschenk, das ich mit dem Schlossverein und Schloss Horneck verbinde, ist die besondere Gemeinschaft, die wir hier pflegen. Besonders das KulturWochenende im Oktober 2023 hat mir ein Gefühl von Zugehörigkeit geschenkt und meine Wurzeln gestärkt. In dieser besonderen Atmosphäre habe ich viele bedeutsame und inspirierende Momente mit den Mitgliedern und Gästen des Schlossvereins erlebt, die ich als wahre Geschenke empfinde. Der Schlossverein und Schloss Horneck schaffen einen Raum, der für Erinnerungen und Identifikation steht. Hier leben wir gemeinsam Traditionen, bewahren sie und schaffen zugleich neue Erinnerungen.“

Michael Gross, 73 Jahre,
Michael Gross. Foto: Heidrun Negura ...
Michael Gross. Foto: Heidrun Negura
Pfarrer in Ruhe, geboren in Burgberg, wohnhaft in München: „Dankbarkeit befreit mich von der Not, ein Gefangener meiner selbst zu sein. Sie führt mich zur Erkenntnis des Nicht-Selbstverständlichen in meinem Leben. Plötzlich werde ich der Spuren Gottes gewärtig auf meinem Weg durch die Zeit. Diese führen auch nach Siebenbürgen. Schloss Horneck vergegenwärtigt mir das von dort überkommene Erbe und wird zum Ort vielfältigen und wunderbaren Bezugs. Was dort bewahrt wird und in vieler gute Hände und Herzen gelegt ist, macht mich dankbar. Damit verknüpft sich die Hoffnung auf gedeihliche Zukunft zur Freude aller, die auf Schloss Horneck ein und aus gehen. Dem Vorstand des Schlossvereins weiß ich mich auch persönlich in Dankbarkeit verbunden.“

Krista Beer, 63 Jahre,
Krista Beer. Foto: privat ...
Krista Beer. Foto: privat
Studium der Pädagogik, aus Hermannstadt, wohnhaft in München: „Aufgrund der Berichte meiner ehemaligen Klassenkollegin Heidi Negura bin ich Mitglied des Schlossvereins geworden, noch bevor ich Schloss Horneck zum ersten Mal besucht und kennengelernt habe. Durch die Teilnahme an KulturWochenenden sind alle meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen worden. Schloss Horneck finde ich überaus geeignet, eine würdige Aufbewahrungsstätte siebenbürgischen Kulturguts zu sein. Begeistert haben mich vor allem die interessanten und kompetenten Führungen im Schloss. Die bauliche Schlossführung mit Dr. Axel Froese, die historische Schlossführung mit Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch und die Führung durch die Siebenbürgische Musikgeschichte mit Prof. Heinz Acker konnten mir viele interessante Details vermitteln. Sehr ansprechend fand ich die verschiedenen Fotodokumentationen an den Wänden des Schlosses. Sie machen diese zu ‚sprechenden Wänden‘, die viel zu erzählen haben und das Schloss mit neuem Leben erfüllen. Sie sind Zeugnisse für die große Vielfalt siebenbürgischen Kulturguts. Bereichernd waren für mich auch der nachhaltige Austausch mit anderen Gästen und Mitgliedern des Schlossvereins. Ich betrachte es deswegen als ein besonderes Geschenk, Mitglied der ‚Schlossgemeinschaft‘ zu sein, und wünsche mir, in Zukunft noch mehr da hineinzuwachsen“.

Heinz Lahni, 55 Jahre,
Heinz Lahni. Foto: privat ...
Heinz Lahni. Foto: privat
Betriebswirt, Übersetzer, Referatsleiter am Europäischen Ausschuss der Regionen Brüssel, geboren in Schäßburg, Wohnort Eupen/Belgien: „Mitternacht war schon längst vorbei. Rote Zwiebeln und Grammeln waren längst verschwunden, aber von Wurst, Speck und gutem Brot war noch genügend da für die kleine Runde, die zum Abschluss des KulturWochenendes im Oktober 2023 noch zusammensaß, um – systematisch, und selbstkritisch – ein Fazit der soeben zu Ende gegangenen Veranstaltung zu ziehen. Wenn mir die beiden Tage mit ihren vielfältigen Höhepunkten sehr gut gefallen haben, so war doch dieses letzte Zusammensitzen das schönste Geschenk für einen neu Hinzugekommenen: mit Menschen, die nach Mitternacht noch so pragmatisch, zukunftsorientiert und konstruktiv daran stricken, dass auch die nächsten Veranstaltungen gelingen und gut ankommen, muss sich die Schloss-Horneck-Gemeinde (mit allem, was dazu gehört) keine Sorge um die Zukunft machen. Und das ist mit Sicherheit ein großes Geschenk für unsere Gemeinschaft.“

Gab es 2023 auch ein besonderes immaterielles Geschenk an den Schlossverein? Zwei Worte in der Andacht von Pfarrer Michael Michael Gross beeindruckten in ihrer Selbstverständlichkeit zum Abschluss eines erfüllten KulturWochenendes: „Liebe Schlossgemeinde“, hieß es nach dem feierlichen Glockenläuten und diese zwei Worte erreichten viele Herzen im Festsaal. Wie schön, dass jemand, der das erste Mal im Schloss dabei war, uns zum Abschluss als „Schlossgemeinde“ bezeichnete. In diesem Wort steckt Gemeinschaft drin, die sich rund um Schloss Horneck gebildet hat. Diese zwei Worte sind ein Geschenk an unseren Verein und beinhalten all die vielen Helferinnen und Helfer, Künstlerinnen und Künstler, Referenteninnen und Referenten, die Vorstände, die treuen Gäste und Mitglieder, Spendenden und Unterstützenden, die inzwischen miteinander verwoben sind, als Schlossgemeinde wahrgenommen werden und sich auch als Schlossgemeinde wahrnehmen. Auch Hoffnung und Zuversicht steckt in diesen Worten. Dafür sind wir im Schlossverein von Herzen dankbar. Die „Schlossgemeinde“ wächst. Das 200. Mitglied wurde im Oktober im Saal begrüßt. Jetzt heißt es, diese kostbaren Worte von Pfarrer Gross zu beschützen, unsere „Schlossgemeinde“ zu pflegen, zu stärken, jetzt heißt es die gute Gemeinschaft weiterhin wachsen zu lassen, damit auch weiterhin viel Produktives entstehen kann.

Vier Menschen, die wie vier Kerzenlichter im Advent mit ihren Gedanken in die Weihnachtszeit leuchten, Menschen, die mit ihrer Unterstützung den Schlossverein und damit die siebenbürgische Gemeinschaft beschenken, Worte, die viele Herzen erreichen, Gedanken, die dem Schlossverein Freude und Hoffnung schenken. Der Schlossverein sagt Danke dafür, wünscht frohe Weihnachten und ein gesundes, gesegnetes, friedvolles neues Jahr!

Heidrun Negura

Schlagwörter: Schloss Horneck, Advent, Geschichte, Weihnachten, ehrenamtlich

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