2. März 2008

Literatur im norwegisch-rumänisch-deutschen Dialog

Eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Grenzüberschreitungen, Zwischenräume, Identitätsoptionen. Rumäniendeutsche Literatur im norwegisch-rumänisch-deutschen Dialog“ findet vom 10. bis 13. April 2008 in der Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof in Bad Kissingen statt.
Veranstalter ist das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München in Zusammenarbeit mit dem Institut für Germanistik der Universität Bergen, dem Forschungs- und Exzellenzzentrum „Paul Celan“ des Instituts für Germanistik an der Universität Bukarest und dem Stiftungslehrstuhl „Deutsche Literatur im südöstlichen Mitteleuropa“ an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj/Klausenburg. Alle Interessenten und Studierende sind dazu eingeladen.

In der Tagungseinladung heißt es: „Die rumäniendeutsche Literatur, die seit den 1980er Jahren eine erstaunliche Resonanz in der Bundesrepublik Deutschland fand, bietet sich auch heute als ein ergiebiges Untersuchungsfeld im größeren Zusammenhang des internationalen Diskurses über Migration, Multikulturalität sowie über Minderheitenproblematik geradezu an. Im Rahmen eines von der EU mitgeförderten Drei-Länder-Projekts fanden im Jahr 2007 bereits zwei Symposien in Bergen und Bukarest über die rumäniendeutsche Literatur im norwegisch-rumänisch-deutschen Dialog statt, an welche die Tagung in Bad Kissingen anknüpft.

Entwicklungsgeschichtliche sowie sprachliche Besonderheiten und damit vielfältig ineinandergreifende und deutlich auseinanderklaffende Kontexte haben an der rumäniendeutschen Literatur mitgeschrieben und ihre spezifische ‚Hybridität’ geformt. Die deutschen Schriftsteller in und aus Rumänien sind Chronisten unverwechselbarer und doch auch paradigmatischer Erfahrungsgeschichten im Zeitalter der Extreme – sowohl jene, die in den Jahren der nationalkommunistischen Diktatur den langen Weg antraten aus der fremdgewordenen Heimat in die Fremde der Freiheit, als auch die wenigen, die sich ihr Bleiberecht nicht wegtrümmern ließen. Der Standort zwischen zwei größeren Nationalliteraturen wirkte sich prägend im Laufe einer wechselvollen Geschichte voller Risse und Brüche auf ihr schwankendes Selbstverständnis, ihre Grenzgänge, ihre interkulturellen Brückenschläge und intertextuellen Schreibweisen aus.

Rumänische, norwegische und deutsche Germanisten, ausgewiesene Kenner des Gegenstandsbereichs, referieren in Bad Kissingen über Fragen der Standortbestimmung und Zuordnung der rumäniendeutschen Literatur sowie über deren zentrale Themenkomplexe wie das Eigene und das Fremde, Bleiben oder Gehen, erzwungener Abschied und verwirrende Ankunft, Verstrickung, Anpassung und Widerstand, Schreibnöte und Identitätskrisen, Annäherung und Verweigerung im Mit- und Nebeneinander der Ethnien in Vielvölkerregionen. Eingeplant ist auch eine Autorenlesung mit dem bekannten Schriftsteller und Publizisten Hans Bergel.“

Die Kosten für die Teilnahme an der dreitägigen Veranstaltung betragen 120 € (für Studierende 60 €) und beinhalten Unterkunft und Verpflegung. Zusätzlich fallen gegebenenfalls 15 € Einzelzimmerzuschlag sowie 5,10 € Kurtaxe für den gesamten Zeitraum an. Auf Anforderung erhalten Sie ein detailliertes Programm der Tagung. Anmeldungen und Anfragen sind bis zum 28. März zu richten an: Gustav Binder, Akademie Mitteleuropa, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 71 47 14, Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail: studienleiter [ät] heiligenhof.de.

Schlagwörter: Tagung, IKGS, Literaturgeschichte

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