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18. Juni 2014

Kulturspiegel

Podiumsdiskussion in Dinkelsbühl über "Heimat ohne Grenzen"

Dinkelsbühl – Auf dem Programm des Heimattages steht am Pfingstmontagvormittag traditionell die Podiumsdiskussion. Die Stuhlreihen im Kleinen Schrannensaal waren voll besetzt, als Dr. Dr. Gerald Volkmer, Stellvertretender Direktor des in Oldenburg ansässigen Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, die Podiumsteilnehmer vorstellte und in das Thema einführte: „Heimat ohne Grenzen“. Die Diskussionsteilnehmer am Podium waren Werner Hans Lauk, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest, Dr. Hans-Georg Franchy, Vorsitzender der HOG Bistritz-Nösen, Bettina Mai, Vorstandsmitglied der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) und von Studium Transylvanicum, sowie Robert Sonnleitner, Internetreferent des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 37 mal kommentiert.

  • gogesch

    1gogesch schrieb am 18.06.2014, 13:50 Uhr:
    Herr Schoger ist der Absatz von der Frau Topescu wirklich ernst gemeint?

    Die Abgrenzung wurde am 23 August 1944 durch den Frontwechsel zementiert und danach von der rumänischen Seite mit aller Macht (Enteignung, Russlanddeportation, Verkauf) konsequent vorangetrieben. Ob das was mit Ignoranz zu tun hat, darf jeder für sich beantworten.

    Ich finde diese Zeilen ein bisschen ungeschickt im Vergleich mit den Brückenbaubestrebungen unseres Verbandes.
  • Christian Schoger

    2Christian Schoger schrieb am 18.06.2014, 14:26 Uhr:
    Beitrag von Moderation geändert.
    Hallo gogesch, das hat Christel-Ungar Ţopescu wie in meinem Absatz wiedergegeben geäußert. Es war allerdings nicht im Sinne einer differenzierenden historischen Bewertung unter besonderer Berücksichtigung des Weltkriegsjahres 1944 aufzufassen. Da würden Sie diese Aussage überstrapazieren. Wenn Frau Ţopescu sich auch aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen (sie zitierte beispielhaft ihre Großmutter, die ihr eingeschärft habe, sie solle "nichen Bloch" heimbringen) und Wahrnehmungen so äußerte, dann geschah das selbstverständlich auch nicht in einer diplomatischen Mission und in der Verpflichtung, nur strikt im Einklang mit den Brückenbaubestrebungen unseres Verbandes öffentlich aufzutreten. Dies war eine Podiumsdiskussion, in der Ansichten und Überzeugungen, natürlich auch subjektive Meinungen und Standpunkte artikuliert wurden. Das ist Sinn und Zweck so einer öffentlichen Diskussion.
    Vielleicht haben Sie die Heimattagsveranstaltung "Siebenbürgisch-sächsische Eliten und ihre Repräsentationsbauten" mit Christoph Machat und Konrad Gündisch erlebt. Darin wurde veranschaulicht, etwa am Beispiel einer Luftaufnahme von Birthälm, wie deutlich abgegrenzt voneinander gewohnt wurde: räumlich voneinander getrennt die Siebenbürger Sachsen, Rumänen und die Romasiedlung.

  • gogesch

    3gogesch schrieb am 18.06.2014, 14:38 Uhr (um 14:39 Uhr geändert):
    Die angesprochenen Abgrenzungen auf unterschiedlichsten Ebenen sind sicherlich Tatsachen, die akzeptiert werden müssen. Daran kann eh niemand mehr was ändern.
    Aber das diese Abgrenzungen aus Ignoranz seitens der siebenbürgisch-sächsischen Bevölkerung entstanden, ist doch ein bisschen komisch zu lesen ... und noch viel schwieriger es zu befürworten. Ich bin mir gar nicht sicher ob wir den Spielraum für Ignoranz überhaupt hatten.
  • gloria

    4gloria schrieb am 18.06.2014, 21:42 Uhr (um 21:51 Uhr geändert):
    Hätte Frau Ungar-Topescu geschwiegen, wäre es besser gewesen!!!Wieder kommen die Schuldzuweisungen, wir ausgesiedelte Siebenbürger Sachsen sind an allem schuld."aus Ignoranz abgegrenzt" hätten sich die Siebenbürger Sachsen...schade ich hätte dieser Person gerne ins Gesicht gesagt ,warum die Siebenbürger Sachsen sich abgegegrenzt haben.Wie kann man das noch anhören und in der Siebenbürgischen Zeitung veröffentlichen????? Hört doch einmal auf mit diesem Irrsinn...man hat das Gefühl Ceausescu schreibt und redet aus dem Jenseits!!Zieht doch zurück nach Siebenbürgen lebt und arbeitet dort....und bleibt dort für immer und ewig, es wäre das Beste !!
  • Bäffelkeah

    5 • Bäffelkeah schrieb am 18.06.2014, 23:25 Uhr:
    Gloria, am besten wäre, Sie würden Ihr Gift nicht ständig versprühen, wenn Mitmenschen, die heute in Siebenbürgen bzw. in Rumänien ihr Leben bewältigen, zu Wort kommen. Gerade Sie sind doch das Paradebeispiel für Ignoranz und Abgrenzung! Hier und heute sind Ihre persönlichen Interessen und Befindlichkeiten nicht das Maß aller Dinge, das merken Sie sich bitte endlich mal!Es gibt noch Mitmenschen, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken sollten, sonst entstehen neuerlich Verletzungen, gloria, und dafür tragen Sie durch Ihre Tiraden Mitverantwortung, gute Christin. Ihre Überreaktion bei Kritik ist notorisch. Ceausescu scheint in Ihrem Kopf noch höchst lebendig umzugehen, aber gute Therapeuten können helfen. Ihre Intoleranz steht im krassen Gegensatz zur offiziellen Position der Landeskirche, des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, des HOG-Verbandes etc. Macht aber nichts, gloria, denn Sie sind ja unbeirrbar, oder?
  • getkiss

    6 • getkiss schrieb am 19.06.2014, 09:11 Uhr:
    „Dass Rumänen sich nicht verantwortlich fühlen für unsere Kirchenburgen“, daran seien die Siebenbürger Sachsen selbst schuld, die sich von der rumänischen Mitbevölkerung aus Ignoranz abgegrenzt hätten."

    Wie ich lese, meint ja Frau Topescu nur zur Verantwortlichkeit für die Kirchenburgen zu sprechen. Sie spricht ja auch von Ihrer Mutter, die keinen rumänischen Schwiegersohn sich wünschte, also gab es Abgrenzung in Ihrer eigenen Familie.
    Dies aber auf die Gesamtheit der sächsischen Bevölkerung aus zu dehnen ist auch m.E. fragwürdig, vor Allem in Bezug auf Kirchenburgen. Die sind ja "nur" steinerne Wahrzeichen der Existenz von Sachsen auf dem Gebiete Rumäniens. Nur?

    Nein, Ihr Erhalt ist auch symptomatisch über die Einstellung der rumänischen Bevölkerung/Regierung bezüglich "Erhalt von Nationalitäten die Minderheiten im Lande sind".

    Den Weggang der Deutschen aus Rumänien ausschließlich denen als Schuld zu zuschreiben ist geschichtlich mindestens unwahr, da können noch so viele Krokodilstränen des "Bedauerns" vergossen werden.

    Das Frau Topescu sich so äußert ist verständlich: Ihr "Posten" hängt davon ab, nach dem Sprichwort, "Wes Brot ich esse, des Lied ich singe".
    Ihr "singen" wird an der Situation nichts ändern.

    Noi ne-am fript de prea multe ori, stimată Doamnă; aşa că mâncăm iaurt de aiurea, cel românesc sa-l mânănce românii. Şi le dorim sânătate!

    Iar copiilor noştri le cităm pe Zaharia Stancu:
    "Sa nu uiţi Darie! Sa nu uiţi!"

    Vergisst nicht die Kirchenburgen, Kinder.
    Und vergisst nicht die Rumänen, so wie sie sind, sie sind auch nur Menschen!

    Iartă-i Doamne, că noi i-am iertat.
  • SBS aus BW

    7SBS aus BW schrieb am 19.06.2014, 09:56 Uhr:
    Sehr gut beschrieben, lieber "getkiss". Ich glaube nicht, dass es unter uns noch solch naive Landsleute gibt, die nicht genau wissen, wessen Lied die SBZ und unser aller Bundesvorsitzender zu pfeifen hat, bzw. pfeifen muss, um zu überleben. Statt ernsthaft über einen längst fälligen Wandel nachzudenken, werden weiterhin sinnlose Podiums- und sonstige Diskussionen geführt.
  • Christian Schoger

    8Christian Schoger schrieb am 19.06.2014, 10:14 Uhr:
    Auch die Aussage von Robert Sonnleitner ist diskussionswürdig. Wie wandelt sich das Heimatgefühl in unserer globalisierten Welterfahrung? Der Freundschaftsbegriff erfährt im allgemeinen Sprachgebrauch eine massive Umdeutung im Sinne wachsender Beliebigkeit. Daher sollte "Freundschaft" nicht unkritisch gleichgesetzt werden mit der früher eben nicht unbedingt inflationär verwendeten Auszeichnung "Freundschaft".
    Welche Kriterien musste eine Freundschaft nach "tradierten" Vorstellungen und Erwartungen erfüllen im Unterschied zu vielen "postmodernen" Freundschaften, die wohl eher Kontakte in der virtuellen Realität sind? Wer hat denn wirklich tausend Freunde und damit auch das erforderliche Quantum Geist, Herz, Seele, Energie und Zeit, diese gebührend bewusst und intensiv zu pflegen? Wer würde diesen "tausend Freunden" tatsächlich den Vorzug vor seiner eigenen Familie, seinem über die Jahre gewachsenen Freundeskreis geben? – Ich nicht!
    Und wie erklärt sich das Bedürfnis von Netzbürgern nach „permanenter Kontaktpflege“ - oft scheint es Ausdruck von Vereinsamung als Folgewirkung eines zunehmenden Egoismus und der (ökonomisch motivierten) Selbstprofilierung und Selbstvermarktung.
    Manche Online-Versandhäuser bieten Bestellscheine für Freundschaftswerbung an - war das vormals nicht ein äußerst langwieriger Prozess, um jemandes Freundschaft zu werben, verbunden mit Vertrauensbeweisen (Online-Shops etikettieren gern "you can trust"). Wenn Frank Schirrmacher recht hat, so sind unsere menschlichen Beziehungen stark geprägt von ökonomischem Denken, das den persönlichen Vorteil und Nutzen zum Maßstab für das „Handeln“ macht. Auch das mag mindestens im Hintergrund zu berücksichtigen sein, wenn wir uns der Heimat "annähern". Auch dazu ist es aber unerlässlich, dem "Erkenne dich selbst!", dem philosophischen Grundprinzip des antiken Denkens, Folge zu leisten. Die Identitätsfrage stellt sich also immerzu.
  • gloria

    9gloria schrieb am 19.06.2014, 10:56 Uhr:
    Sollten Bäffelkeah und ihresgleichen noch so laut dröhnen und verzweifelt versuchen alle Kritiker zum Schweigen zu bringen, Tatsache ist : dies wird ihnen nie mehr gelingen!!Ich habe am Pfingstsonntag mit vielen Besuchern am Heimattag gesprochen, im Alter zwischen 40-60 Jahren, der Refrain war immer derselbe :lasst die(auch Teilnehmer an Podiumsdiskussionen) doch reden was sie wollen, sie sind es nicht wert, dass man ihnen Beachtung schenkt. Diese Feststellung finde ich noch viel schlimmer ,als Kritik zu üben !! Das ist ein Zeichen, dass kein Interesse an gewissen Personengruppen besteht -das ist traurig !!!
    Solange man sich noch aufregt, besteht noch Interesse, aber wenn gar nichts mehr kommt...dann ist Schluss, dann ist die Flamme erloschen.
    Der Verband der Siebenbürger Sachsen sollte für Wahrheit und Klarheit stehen, als Stimme der Siebenbürger Sachsen, auch der Ausgesiedelten. Heute, wenn man die Siebenbürgische Zeitung liest, hat man oft den Eindruck das wir nur als Beitragszahler wichtig sind und vielleicht als Spender für verschieden Projekte.
    Wenn Podiumsdiskussionen stattfinden und eine Teilnehmerin sich derart negativ über unser siebenbürgisches Volk äußert,gleichzeitig die Ehefrau von Herrn Christian Topescu ,dem großen Macher ist, dann ist alles sonnenklar. "Wes Brot ich ess,des Lied ich sing"-trifft voll zu, ist menschlich auch verständlich, bloß WARUM müssen wir dieses ganze Tun gutheißen und womöglich noch unterstützen???
    Nun kann Bäffelkeah loslegen um mich zu beleidigen und zum Schweigen zu bringen...nur zur Info Bäffelkeah:Von Ihnen lasse ich mich nicht beleidigen,-Sie müssen meine Beiträge auch nicht kommentieren. Sollten Sie aber keine Ruhe geben und mich weiter persönlich angreifen, werde ich dementsprechend handeln und mich wehren. Ich lasse Sie ,Ihre Familie, Ihre berufliche Tätigkeit in Ruhe-bitte tun Sie das auch bei mir. Wenn Sie unbedingt eine persönliche Angelegenheit klären wollen, dann nicht hier im Forum.
  • TAFKA"P_C"

    10 • TAFKA"P_C" schrieb am 19.06.2014, 11:30 Uhr:
    "... daran seien die Siebenbürger Sachsen selbst schuld, die sich von der rumänischen Mitbevölkerung aus Ignoranz abgegrenzt hätten."
    Aus Ignoranz? Wohl kaum. Es war der Selbsterhaltungstrieb, sonst gäbe es heute die SBS nicht mehr, wenn sie in der Masse der Mehrheitsbevölkerung aufgegangen wären.
    Apropos Ignoranz. Und wie sind solche Sprüche zu werten, wie "Ungurul (wenn nicht sogar "Boz...") nu-mi intră-n casă?"
    Ich finde es schon befremdlich, dass immer nur den Sachsen diverse negative Eigenschaften zugeschrieben werden, wobei die Mehrheitsbevölkerung davor nur so strotzte!
  • Lee Berta

    11Lee Berta schrieb am 19.06.2014, 18:11 Uhr:
    @Gloria, es ist beileibe nicht alleine Bäffelkeah, der Ihre Kommentare unerträglich findet. Ich kann mich seiner moderat vorgetragenen Kritik nur anschließen, würde aber hinzufügen, dass Ihre vor Ignoranz, Dreistigkeit und Bösartigkeit strotzenden Kommentare meinen Verstand beleidigen und für meine gute Stube eine echte Herausforderung sind. Es ist schon klar, dass Sie 'nicht s anders können' als sich, nach dem Absondern Ihres Giftes, in eine Opferrolle zu verschanzen und versuchen werden, alles als eine "persönliche Angelegenheit" abzutun. Wer überhaupt ein "persönliches Interesse" an einer "persönlichen Angelegenheit" mit ihnen haben sollte, bleibt mir völlig schleierhaft. Ich finde aber immer mehr Gefallen an der Idee, dass nicht alle Leute das Schreiben lernen müssen. Ist ja schließlich eine Kulturtechnik...
  • orbo

    12orbo schrieb am 19.06.2014, 18:20 Uhr:
    Regt euch mal alle an der Aussage von Christel U-Ţ auf. Zum Teil war es Ignoranz auf der einen Seite, zum Teil war es böser Wille auf der anderen. Welches auch immer die Ursache(n) gewesen sein möge(n): Auf einander zugehen ist weiterhin wichtig....

    Roberts Beitrag war einer richtigen Podiumsdiskussion würdig, sollte er doch zum diksutieren animieren. Seine Thesen war im Vergleich mit den Entwicklungen sozialer Netzwerke alles andere als aus der Luft gegriffen. Allerdings sollten die Diskusionsbeiträge nicht am Ziel vorbei schießen. "Wenn Frank Schirrmacher recht hat, so sind unsere menschlichen Beziehungen stark geprägt von ökonomischem Denken, das den persönlichen Vorteil und Nutzen zum Maßstab für das „Handeln“ macht." Wenn Frank Schirmachers "Ego: Das Spiel des Lebens" hier bemüht wird, so sollte zumindestens die Wiedergabe Schirrmachers Ideen stimmig sein. Er prangert die monströse Ökonomie an, die den Menschen manipuliere und nicht die Handlungsmotivation des Menschen selber.
  • Lee Berta

    13Lee Berta schrieb am 19.06.2014, 19:09 Uhr (um 19:21 Uhr geändert):
    "In Schirrmachers Buch kann man lesen: "Die Rand-Wissenschaftler testeten eines ihrer wichtigsten Spiele, das 'Gefangenen-Dilemma', mit den Sekretärinnen, die bei Rand arbeiteten, indem sie alle möglichen Szenarien kreierten, in denen die Frauen kooperieren oder einander betrügen konnten. In jedem einzelnen Experiment wählten die Sekretärinnen allerdings nicht den egoistischen Weg, den die Rand-Forscher erwartet hatten, sondern die Kooperation." Die verblüfften Forscher schoben die Schuld für die misslungenen Experimente auf die Sekretärinnen: "Sie seien schwache Subjekte, unfähig, der einfachen Grundregel zu folgen, dass ihre Strategien egoistisch zu sein hatten." http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-frank-schirrmachers-neues-buch-ego-a-882547.html
  • Christian Schoger

    14Christian Schoger schrieb am 19.06.2014, 20:53 Uhr:
    Hallo orbo, Ihre Feststellung, dass Frank Schirrmacher in "Ego: Das Spiel des Lebens" die monströse Ökonomie anprangert, die den Menschen manipuliert“, trifft selbstverständlich zu. Dies ist jedoch kein Widerspruch zu dem, was von mir oben konstatiert wurde, nämlich dass der Autor - nachlesbar an verschiedenen Stellen - das identitätsprägende „ökonomische Denken, das den persönlichen Vorteil und Nutzen zum Maßstab für das ‚Handeln‘ macht“, beschreibt. Hier nur zwei Zitate:

    S. 249: „Dass man nur ist, was man tut, und dass man nur tut, wofür es einen Markt gibt, und dass es nur einen Markt gibt für das, wofür man bezahlt wird, ist das Mantra der neuen Identität.“

    S. 201: „Was, wenn die Systeme unsere Präferenzen nicht abbilden, sondern aktiv erschaffen? Dann wäre technologischer Determinismus endgültig sozialer Determinismus geworden. Dann ist der Mensch das, was andere für seine Präferenzen halten, nicht nur Amazon, sondern auch die Freunde auf Facebook, die Familie, Personalabteilung, die Bank die Behörden, oder, wie wir noch sehen werden, Karriereportale wie Linkedin; und dann mag er sich noch so oft sagen, dass es viele Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die nicht der Nutzenoptimierung und dem Egoismus dienen – eine Welt, die seine Präferenzen für ihn enthüllt und verkauft, gibt ihm keine Chance, etwas anderes zu sein als eine Ego-Maschine, wenn er als rationales Wesen gelten will. Alles unterliegt den Marktgesetzen, auch politische und soziale Präferenzen einer permanent gescreenten Gesellschaft.“

    So gesehen hat Ihr Tadel keine Substanz, denn es war nicht meine Absicht, auf Wirkzusammenhänge, Hintergründe und Ursachen näher einzugehen. Das sollte keine Schirrmacher-Exegese sein. Übrigens kann nach meiner Überzeugung (Hoffnung?) der systematisch gescreente und manipulierte Mensch durch Bewusstseinsentwicklung, Erkenntnisprozesse, kraft seines Willens versuchen, sich aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien - Religion, Ethik, Philosophie u. a. können Orientierungshilfe sein. Im Sinne der Verantwortungsethik ist, trotz systemimmanentem Determinismus, zumindest fallweise relativ bewusstes Entscheiden und Handeln erreichbar und auch erstrebenswert.


  • orbo

    15orbo schrieb am 19.06.2014, 22:08 Uhr (um 22:32 Uhr geändert):
    Hallo Christian Schoger,
    es spricht für Schirrmacher, wenn er mehreren Möglichkeiten nachgeht. Aus diesen Varianten und Gedankengängen zu zitieren kommt nicht wirklich der Grundaussage des Gesamtwerkes gleich, selbst nicht mit noch so hoch gesetzter Wortwahl.

    Ich danke Ihnen allerdings für die Klarstellung Ihrer Absicht, die optimistische Überzeugung zum Ausdruck zu bringen, dass eine bestimmte Menschengruppe (und Menschen generell) aus eigenem Antrieb sich dahingehend entwickelt, sich aus den Fängen ihres Schicksals zu befreien, was immer erstrebenswert ist. Diese - meiner Meinung nach - Hoffnung, möchte ich Ihnen natürlich nicht nehmen.
  • Lee Berta

    16Lee Berta schrieb am 19.06.2014, 22:21 Uhr (um 22:25 Uhr geändert):
    Ach orbo...an der Wortwahl des Herrn Schoger kann es aber nicht liegen, dass Sie eingeschnappt sind....;-)

  • orbo

    17orbo schrieb am 19.06.2014, 22:26 Uhr:
    "Ach orbo, wenn Sie in der Wortwahl des Herr Schoger einen Anlass zur Beanstandung sehen"
    Nein, Die Wortwahl von Christian Schoger ist nicht zu beanstanden, was ich auch nicht getan habe. Das leigt mir fern.
  • gloria

    18gloria schrieb am 20.06.2014, 07:58 Uhr (um 08:25 Uhr geändert):
    @Lee Berta :Ein gutes Mittel für Sie:Lesen Sie doch meine Beiträge NICHT mehr!!Dankeschön!!
    Zum Thema:"Podiumsdiskussion: Heimat ohne Grenzen!"Es bleibt die Hoffnung ,dass auch andere Stimmen hörbar waren an der Podiumsdiskussion und andere Meinungen ernst genommen wurden,nicht nur Frau Topescu.
  • gloria

    19gloria schrieb am 20.06.2014, 09:50 Uhr:
    @Lee Berta :Ein gutes Mittel für Sie:Lesen Sie doch meine Beiträge NICHT mehr!!Dankeschön!!
    Zum Thema:"Podiumsdiskussion: Heimat ohne Grenzen!"Es bleibt die Hoffnung ,dass auch andere Stimmen hörbar waren an der Podiumsdiskussion und andere Meinungen enst genommen wurden.
  • gogesch

    20gogesch schrieb am 20.06.2014, 11:15 Uhr:
    Der Mann von Frau Topescu wurde zum Botschafter der siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen ernannt und nun diese Aussagen seiner Frau.
    Ein bisschen Fingerspitzengefühl in der evan. Landeskirche in Ro und bei unserem Verband wäre wünschenswert, denn die Entwicklung, die Gloria anspricht, ist nicht zu unterschätzen und leider hab ich sie auch als Realität erlebt. Dagegen können die Möchtegerncleveren hier uneingeschränkt wettern, dagegen wirken sie damit nicht.
  • gogesch

    21gogesch schrieb am 20.06.2014, 11:24 Uhr:
    orbo.. nennen sie den Amoklauf von Frau Topescu aufeinander zugehen?
  • Lee Berta

    22Lee Berta schrieb am 20.06.2014, 19:13 Uhr (um 19:21 Uhr geändert):
    @gogesch, ich empfehle Ihnen ein erneutes Lesen des Kommentars Nummer 2 von Herr Schoger. Sie werden dort eine sachliche Einordnung und eine einleuchtende Erklärung für die Aussage der Frau Topescu vorfinden und merken, dass Ihr Beharren auf einem vermeintlichen Affront keinen Rückhalt hat. Außerdem gehe ich davon aus, dass es sich um eine sprachliche 'Ungenauigkeit' handelt und dass Frau Topescu den Begriff "Ignoranz" im Sinne von "ignorieren" meinte...
  • Robert

    23Robert schrieb am 21.06.2014, 00:51 Uhr:
    Günther hat die Videoaufzeichnung von der kompletten Podiumsdiskussion (2 Stunden und 18 Minuten) heute online gestellt und in den Artikel eingebettet.
    Den Redebeitrag von Christel Ungar findest du in folgendem Zeitabschnitt => 2:01 bis 2:06

    Dieser Link führt direkt an die Stelle: http://www.youtube.com/watch?v=QVfC98_OfoE&feature=player_detailpage#t=7266
  • Bäffelkeah

    24 • Bäffelkeah schrieb am 21.06.2014, 07:45 Uhr (um 07:58 Uhr geändert):
    Statt sich über die Äußerung von Christel-Ungar Ţopescu zu empören, verdient sie vielmehr dankbar zur Kenntnis genommen zu werden, sie kommt aus berufenem Munde. Wer Frau Ţopescu kennt, weiß: Sie ist eine vielfältig engagierte, mitten im öffentlichen Leben stehende, beruflich erfolgreiche Frau, Siebenbürger Sächsin. Wenn sie, die eine Mischehe (deutsch-rumänisch) führt, wie übrigens auch andere Landsleute, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben könnten, beklagt, dass wir Siebenbürger Sachsen (überspitzt formuliert, es waren sicher beileibe nicht alle) sich von ihren rumänischen Mitbürgern abgegrenzt hätten und Rumänen dies als ignorantes Verhalten empfunden hätten, dann kann ich das sehr gut verstehen. Auch ihre Emotionalität ist im Hinblick auf Ort und Zeitpunkt (Heimattag in Dinkelsbühl, siebenbürgisch-sächsisches Publikum), leicht nachvollziehbar.
    Wahr ist doch zum einen, dass ein Motiv dieser Abgrenzung der Wille war, eine Assimilierung zu verhindern (Deutsche, die traditionsgemäß deutsch bleiben wollten). Zweifellos bestand die viel beschworene Wagenburg-Mentalität. Es wurden auch aufgrund lange gepflegter Vorurteile und Unkenntnis (lat. ignorare: nicht wissen) - abschreckend wirken sollende - negative Erfahrungen (die es freilich auch gab, aber vielleicht auch beidseitig gab? Und wollen wir das wirklich wissen?) über „die Rumänen“ verbreitet und in Redewendungen wie „Bloch bleiwt Bloch“ geradezu selbstverständlich bekräftigt.
    Richtig ist aber auch, dass es als Kehrseite der Medaille neben dem sächsischen Stolz auch ausgeprägten Chauvinismus gab, denn man war den Rumänen, Ungarn und den „Zigeunern“ natürlich überlegen, man war halt etwas Besseres, was manche in ihrem ganzen Gebaren dünkelhaft demonstrierten. Derartige Sensibilitäten sollten wir zumal heute, ein Vierteljahrhundert nach dem Fall des Kommunismus, respektieren.
    Wie meinte doch Dr. Hans-Georg Franchy in der Podiumsdiskussion: „Wir verschiedenen Ethnien müssen nicht wie bisher nebeneinander, sondern miteinander leben.“
    Gerade in Mischehen geschieht dies und hier werden deutsch-rumänische Befindlichkeiten eben noch sensibler, nämlich im partnerschaftlichen Zusammenleben erfahren. Das erweitert den Horizont, es animiert dazu, nicht nur eine Perspektive, die eigene, einzunehmen!


  • orbo

    25orbo schrieb am 21.06.2014, 08:46 Uhr (um 08:46 Uhr geändert):
    Frau Crhistel U.-T. berichtet seit 30 (?) Jahren über die Deutschen in Rumänien und artverwandte Themen. Sie kommt bestimmt nicht ausgerechnet zum Heimattag der Siebis nach Deutschland um sie mit ihrer über die Jahre entstandene Meinung zu foppen.

    Aber mindestens genau so interessant wie ihr rückblickendes Statement ist das vorausschauende von Robert.
  • gogesch

    26gogesch schrieb am 21.06.2014, 13:30 Uhr:
    Danke Robert für die Aufnahmen.
    Die Ansprache von Frau Topescu wirkt gar nicht so als "rückblickendes Statement" da es ja doch mit einem Blick nach vorne verbunden ist.
    Unsere Wagenburgmentalität in der Zeit als wir in Siebenbürgen leben mussten ist nun mal Fakt und auch die Basis, auf der wir uns heute in D bewegen. ...und ichbin auch felsenfest davon überzeugt, dass wir z.B. unsere Kirchenburgen nur zusammen mit der momentan vor Ort lebenden Bevölkerung noch ein paar Jahre erhalten können, doch dafür brauchen wir diese Exkursionen in die Vergangenheit nicht wirklich.
  • TAFKA"P_C"

    27 • TAFKA"P_C" schrieb am 21.06.2014, 16:29 Uhr:
    "Richtig ist aber auch, dass es als Kehrseite der Medaille neben dem sächsischen Stolz auch ausgeprägten Chauvinismus gab, denn man war den Rumänen, Ungarn und den „Zigeunern“ natürlich überlegen, man war halt etwas Besseres, was manche in ihrem ganzen Gebaren dünkelhaft demonstrierten."
    SORRY, aber nochmal zu den "boshaften Sachsen". Dies (sich als was Besseres zu halten) ist nicht eine Eigenart der Sachsen, sondern bei allen Volksgruppen dieser Welt verbreitet (sonst gäbe es keine Kriege auf dieser Welt) und so zu tun, als ob nur die Sachsen von dieser "Malaise" befallen wären, ist m. E., gelinde gesagt, schäbig.
  • Bäffelkeah

    28 • Bäffelkeah schrieb am 21.06.2014, 17:21 Uhr:
    Nein, Tafka"P_C", das ist natürlich keine Eigenart der Siebenbürger Sachsen. Das habe ich nicht behauptet. Merkwürdig, kaum klingt etwas selbstkritisch an, folgt schon der Nestbeschmutzer-Affekt auf den Fuß. Das ist dann gleich wieder "gelinde gesagt, schäbig". Geht's noch dünnhäutiger, wenn Triviales gelassen ausgesprochen wird?
  • TAFKA"P_C"

    29 • TAFKA"P_C" schrieb am 21.06.2014, 18:07 Uhr (um 18:08 Uhr geändert):
    Die Dünnhäutigkeit resultiert nicht daraus, dass Triviales gelassen als Selbstkritik ausgesprochen wurde, Bäffelkeah, sondern aus dem Zusatz "Derartige Sensibilitäten sollten wir zumal heute, ein Vierteljahrhundert nach dem Fall des Kommunismus, respektieren." Wer respektiert Bitteschön die Sensibilität der Sachsen? Wieso sollen sich immer nur die Sachsen Kritik und Selbstkritik gefallen lassen und sich von anderen auf ihren Gefühlen herumtrampeln lassen (auch noch im eigenen Forum-damit sind Sie nicht gemeint)?
    Den Nestbeschmutzer-Malus haben Sie sich selbst zugeschrieben, den können Sie mir nicht anhängen.
  • Lee Berta

    30Lee Berta schrieb am 21.06.2014, 21:02 Uhr:
    @TAFKA "P-C", bezüglich Ihrer Frage: Frau Topescu ist eine Sächsin. Ihre Sensibilität sollte respektiert werden. Somit sollten Sie erkennen, dass der Sensibilität der Sachsen Rechnung getragen wird. Bezüglich der Sensibilität berechtigter Kritik gegenüber, der Unfähigkeit Selbstkritik zu üben und den Gefühlen, auf denen angeblich herumgetrampelt wird, habe ich einen Rat: Heulen Sie doch!
  • getkiss

    31 • getkiss schrieb am 22.06.2014, 09:08 Uhr:
    Genau das ist die Sensibilität die man von Ihnen gewohnt ist:
    "Ihre vor Ignoranz, Dreistigkeit und Bösartigkeit strotzenden Kommentare meinen Verstand beleidigen"
    oder
    " Heulen Sie doch!"

    Ihr "beleidigter Verstand" sollte eigentlich ihnen sagen:
    Verstand kommt vom verstehen.
    "Wenn ich etwas nicht verstehen kann, liegt es vielleicht an mir?"
  • TAFKA"P_C"

    32 • TAFKA"P_C" schrieb am 22.06.2014, 10:07 Uhr:
    "Heulen Sie doch!"
    Wieso, heiße ich Lee Berta, deren Geheule sich durch das ganze Forum, wie ein roter Faden zieht?
  • Lee Berta

    33Lee Berta schrieb am 22.06.2014, 10:32 Uhr (um 10:46 Uhr geändert):
    Vielen Dank für die überaus sensiblen RatSchläge....;-) Es ist wahr: Ich kann es nicht mehr hören, dieses infantile "Warum kann ich nicht so richtig patriotisch sein? Die anderen sind das doch auch! Warum soll ich mich kritisieren lassen? Die anderen sollen das auch, und zwar zuerst... Warum soll ich mir was vom Holocaust sagen lassen, andere Völker haben doch auch..." Dabei ist doch Kritik grundsätzlich etwas sehr Positives, weil sie die Möglichkeit bietet,etwas zu verarbeiten, sich über bestimmte Vorgänge bewußt zu werden, daran zu wachsen. Wird Kritik grundsätzlich als Ehrenverletzung abgetan und abgeschmettert mit Hilfe von Schuldzuweisungen auf andere, werden Chancen vertan. Chancen zu verstehen, Chancen sachlicher Auseinandersetzung...Ja, da kann man nur noch heulen. Sich bemitleiden oder bemitleiden lassen, das Opfer sein - SO lebt's sich fein... Diese Haltung geht mir tierisch auf den Senkel, insbesondere weil sie sich durch die ganzen Diskussionen hier zieht. Wir haben uns zu Opfern stilisiert und "die anderen" haben uns wehgetan. Wenn dann eine Frau Topescu daran erinnert, dass "wir" uns hochnäsig abgeschottet haben, geht die Schuldzuweisungsleier einige Oktaven höher und das Klagen der Klageweiber nimmt an Anzahl und Intensität zu...
  • Lee Berta

    34Lee Berta schrieb am 22.06.2014, 10:34 Uhr:
    Und getkiss...liegt es an Ihnen...? ;-)
  • gogesch

    35gogesch schrieb am 22.06.2014, 11:27 Uhr (um 11:30 Uhr geändert):

  • Robert

    36Robert schrieb am 22.06.2014, 13:38 Uhr:
    Wer sich ändert, bleibt sich treu.
  • getkiss

    37 • getkiss schrieb am 22.06.2014, 13:38 Uhr:
    Wenn ich etwas nicht verstehen kann, schon.
    Aber:
    "Dabei ist doch Kritik grundsätzlich etwas sehr Positives, weil sie die Möglichkeit bietet, etwas zu verarbeiten, sich über bestimmte Vorgänge bewusst zu werden, daran zu wachsen"
    ist nicht JederLees eigene Sache, schmunzel...ist gültig für andere halt...böseguck

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