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31. März 2022

Kulturspiegel

Der Kirchturm in Schönberg - Wenn Glocken nicht mehr läuten und Uhren nicht mehr schlagen

In Anbetracht des brutalen und zerstörerischen Krieges in der Ukraine, der Vertreibung von Frauen und Kindern, den Bildern von zerbombten Häusern und Kliniken, dem unermesslichen Leid scheint dieser Beitrag auf den ersten Blick nicht zeitgerecht. Der gewählte Titel, basierend auf Bildern unserer sächsischen Heimat, ist nach diesen Ereignissen umso mehr auf die Städte und Dörfer der Ukraine übertragbar. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 2 mal kommentiert.

  • Peter Otto Wolff

    1Peter Otto Wolff schrieb am 31.03.2022, 15:13 Uhr:
    Man könnte heulen vor ohnmächtiger Verzweiflung! Allein, rational, kann man niemandem zumuten, für eine sterbende Kultur sinnlos auf ewig den Schein zu waren. Wem nutzt eine reparierte oder neue Glocke, wenn die Hörenden längst weg sind, taub sind, oder verstorben? Soll das arme Rumänien einspringen? Wohl kaum. Etwa die öffentlichen Kassen Deutschlands oder Europas? Die haben laufend ganz eigene Sorgen, z.B. Immigration Hunderttausender, Corona-Kosten, Ukraine-Krise. Bleibt nur die kurze und knappe Sentenz: che sara, sara! Was geschehen muss, geschieht, so schmerzhaft es ist für Nostalgiker, angekommen in der globalen Realität!
  • williderwill

    2williderwill schrieb am 11.04.2022, 11:33 Uhr:
    Dieser traurigen, jedoch bemerkenswerte Darstellung - von Johann Stürner, möchte ich meinen Gedankengang, den ich vor einiger Zeit schrieb, welcher jetzt vielleicht passend erscheint - dazu geben:
    Das Dorf
    Wo einst meine Wiege schaukelte, in Schönberg;
    mit Gottes Erlaubnis entstand es – sein Werk…!
    Das Gotteshaus, der Festplatz, die Schule und Hill…
    Die Ereignisse… ich meinte, dass Gott es so will!

    Fruchtbare Äcker, Obstgärten und saftige Reben,
    belohnten Schönberger ihr emsiges Streben.
    Kirch-Burg, zwischen Bergen – wahrlich `ne Pracht;
    eigentlich ein Ort, über welchem die Sonne lacht…!

    Aber das Dorfleben – das fand ich zu billig,
    vor lauter Langeweile, wurde ich mutwillig!
    Die Pubertät, machte sich in mir breit…
    Ich suchte oft die Gelegenheit zum Streit.

    Mit blutjungen Jahren, zog es mich hinaus,
    viel zu eng fand ich’s – ich wollte dort raus
    Das gereizte Schicksal, traf Schlag auf Schlag;
    fürs Lehrgeld - zahlte ich einen hohen Betrag.

    Neugierde drängte… ich blickte nicht zurück;
    suchte in der Ferne, hungrig nach Glück.
    Es war ein Zauber – der Ruf der Fremde halt,
    doch ich merkte recht bald – es wurde mir kalt.

    Glaubte, ich wäre aus einem besonderen Holz,
    doch zur Rückkehr, hinderte mich mein Stolz.
    Ich fiel oft hin und weinte, jedoch auch heiter;
    mein Ehrgeiz - trieb mich aber immer weiter!

    Das „Böse“ griff nach mir… mit eisiger Hand
    und Hunger raubte mir fast meinen Verstand.
    Mein Gewissen baute mir, mit Mühe `ne Wand;
    schließlich hielt, Charakter der Versuchung stand.

    Die Erfahrung der Fabel, bringt uns das Wissen:
    „Wenn du nicht beißt, dann wirst du gebissen!“
    Doch nicht viel anrichten, kann ein „Dorf-Pudel“!
    Und so lernte ich eben – Heulen im Rudel…!

    Konnte nun schauen, meine Zukunft – die Weite,
    jedoch schnell erkannte ich – es war die „dunkle Seite“.
    Gemerkt, dass ich nicht gehörte - zu deren Artgenossen;
    da wurde ich gedrängt, geächtet, geprügelt und gestoßen!

    Müde, erschöpft… von so manch „blutigen Runden“,
    suchte ich Geborgenheit, zum Lecken meiner Wunden.
    Ich kehrte zurück ins Dorf, von Erkenntnissen munter
    und merkte jedoch erschrocken – das Dorf geht unter!

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