14. April 2024

Palmsonntagswochenende in Bistritz und Dorna Watra

„Lieber Bruder Gabriel Catrinţașu. Als du zum Priester geweiht worden bist, hast du dich bereit erklärt, das Evangelium treu zu verkündigen, die Sakramente der Taufe und der Eucharistie zu feiern und am Aufbau der Kirche, des Leibes Christi mitzuwirken, dich der Armen und Notleidenden anzunehmen und für das Heil des Volkes Gottes zu beten. Nun bist du aus dem Priesterstand der römisch-katholischen Kirche ausgeschieden und bist frei von jenen Rechten und Pflichten. Du hast dich entschieden, Diakon in der evangelischen Kirche A. B. zu werden.“ Mit diesen und weiteren Worten erbat der Bezirksdechant für Schäßburg und Nordsiebenbürgen Dr. Hans-Bruno Fröhlich den Segen Gottes für den neuen Diakon. Im feierlichen Ostermarkt-Gottesdienst am 23. März in der Evangelischen Kirche Bistritz wurde Dechant Fröhlich dabei von Pfarrer Johann Zey und Kuratorin Katy Borsos assistiert. Gabriel Catrinţașu wird als Diakon hauptsächlich die Diaspora im Nösnerland und in der Bukowina betreuen.
Der neue Diakon Gabriel Catrinţașu beim ...
Der neue Diakon Gabriel Catrinţașu beim Gebet in Dorna Watra.
Vor dem Gottesdienst gab es den traditionellen Trachtenaufmarsch. Altbürgermeister Ovidiu Creţu in sächsischer Tracht machte mit uns mit. Im Gottesdienst, Bürgermeister Ioan Turc mit dabei, waren dann, könnte man sagen, die Kinder, die wunderbar singenden Kinder unter der Leitung von Lucy Catrinţașu, Ehegattin des neuen Diakons und Musiklehrerin, die eigentlichen Stars. „Laudato si“, „Jesus zieht in Jerusalem ein“ und „Gottes Liebe ist so wunderbar“ ertönten herzerwärmend im gut gefüllten, prächtig renovierten Kirchenraum. Dechant Fröhlich predigte zu Philipper 2,5-11 („Nehmt euch Jesus Christus zum Vorbild …“) klar und einprägsam, das Heilige Abendmahl war erbauend, die Choräle intonierte an der Orgel gekonnt Zsuzsa Csengeri Kostyák aus Klausenburg. Am Abend bestritt sie einfühlsam das Orgelkonzert mit Stücken von Frescobaldi, Böhm, Buxtehude und Bach, schwungvoll ergänzt vom Tiberius-Streichquartett und János Bálint (Flöte), die Mozart, Beethoven, Rachmaninov, Ginestra und Mercadante zum Besten gaben.

Beim musikalisch-tänzerischen Auftritt bei bestem Wetter in der Fußgängerzone fielen wieder die sehr zahlreichen Kinder aus Bistritz und Sächsisch-Regen auf. Hervorgetan haben sich die Gruppen „Vergissmeinnicht“, „Goldregen“, „Cununa de pe Someș“, der Chor „Junge Musiktalente“, die Blaskapelle „Harmonie“ sowie Alessia Schuller aus Sächsisch-Regen als Gesangssolistin. Diese vielen Kinder, sicher geleitet u.a. von Iza Popescu und Lucy Catrinţașu, haben das Publikum zutiefst beeindruckt. Man konnte so richtig spüren, dass sich hier in Bistritz etwas Neues auftut, das in besonderem Maße auf die Zukunft ausgerichtet ist.
Nach Gesang und Tanz freuen sich die Kinder und ...
Nach Gesang und Tanz freuen sich die Kinder und ihre Gruppenleiterinnen Lucy Catrinţașu und Iza Popescu, im Hintergrund die renovierte Ev. Kirche Bistritz. Fotos: Horst Göbbel
Am nächsten Tag, am Sonntag, waren wir in Dorna Watra zu einer großen Veranstaltung des Deutschen Forums unter souveräner Leitung von Hermine Pal eingeladen. Vor etwa 80 Personen präsentierte Dr. Hans Georg Franchy eine kurze Geschichte der Bukowinadeutschen, vorwiegend der Zipser. Ich, Horst Göbbel, schloss mich an mit dem Thema Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen und Zipser 1944. Die Andacht besorgte unser neuer Diakon Catrinţașu. Danach gab es ein gemeinsames Mittagessen, Chormusik sowie eine Besichtigung des Kurbetriebs und des neu renovierten zentralen Kurpavillons.

Schließlich besprachen wir am Montag mit dem Bürgermeisteramt und mit Katy Borsos, ohne die hier wirklich nichts laufen kann und für die wir so dankbar sind, die zentralen Themen für unser Treffen im September in Bistritz. Wir hoffen, am 14. September nicht nur die Gedenkveranstaltung 80 Jahre seit der Evakuierung, sondern am Tag davor auch die Wiedereinweihung des evangelischen Gymnasiums nach der grundlegenden Renovierung festlich begehen zu können. Wie üblich, waren in Bistritz auch kulinarisch Gastfreundschaft und Genuss. Wir haben am Dienstag Bistritz mit einem wunderbaren Gefühl von Dankbarkeit und Zufriedenheit Ade gesagt.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Bistritz, Kirche, Gottesdienst

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