In der aus Zeitmangel auf eine knappe Stunde verkürzten Begegnung schilderte das rumänische Staatsoberhaupt seine Sicht der Dinge zur politischen und wirtschaftlichen Lage seines Landes, die er als „schwierig, aber nicht katastrophal“ bezeichnete. In offenem Gespräch stellte er sich vielen Fragen seiner versammelten Landsleute, die auch heikle Themen wie die Bekämpfung der Armut ungescheut vortrugen.

Von einem rumänischen Teilnehmer auf die Rückgabe- und Entschädigungspraxis für den enteigneten Hausbesitz angesprochen, verwies Präsident Băsescu ausdrücklich auf seine Missbilligung der hierzu ergangenen letzten Gesetzesvorlage durch Rückweisung zur Neuverhandlung an das Parlament. Wegen dessen Beharrungsbeschlusses habe die Vorlage aber laut Verfassung trotzdem Rechtsgültigkeit erlangt, ein Zustand, den er persönlich nicht billige, aber nicht ändern könne.

Trotz des starken Gedränges um den illustren Gast konnten Dr. Frank und Anders-Krauss mit dem Staatspräsidenten einige Worte wechseln, auf die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen in Österreich und deren gutes Verhältnis zu Rumänien hinweisen und auch um Unterstützung für den Wiederaufbau der Bistritzer Kirche bitten. Präsident Băsescu zeigte sich erfreut über die Kontaktnahme und reagierte wohlwollend auf das Ersuchen.

FF