Aus dem BR-Programmhinweis:

Bis auf die Knochen abgemagerte, apathische Kinder, die ihr Dasein in schmutzigen, überfüllten Heimen fristen – diese Bilder aus Rumänien gingen vor 20 Jahren um die Welt. Maria ist eines dieser Kinder. Die 23-Jährige lebt heute in einem Kanal, im Untergrund von Bukarest. In der Hand hält sie eine Tüte mit Lack. Das Schnüffeln hilft, schreckliche Erinnerungen zu vergessen und mildert zudem das schmerzende Hungergefühl. Ihr zweijähriges Kind musste Maria nach der Geburt in ein Heim geben.

Während sie nun zwischen Müll und Ungeziefer im Kanal schläft, startet in Neuendettelsau ein Hilfstransport. Warme Kleidung und Spielsachen werden die vier Mitarbeiter der Diakonie Neuendettelsau nach Rumänien bringen. Der 1 200 Kilometer lange Weg führt über Stock und Stein. Die Bilder der verkümmerten Heimkinder haben die Mitarbeiter in der Diakonie nachhaltig bewegt. Vielfältig ist deren Hilfe.

Rektor Hermann Schönauer bemüht sich um ein Zusammenwachsen der orthodoxen und evangelischen Kirche. Zudem bildet die Diakonie einheimische Sozialarbeiter wie Christoph aus. „Wer kann, geht hier weg“, erzählt der junge Mann aus Rumänien. Er aber will bleiben. Denn Christoph weiß, nur wenn junge Menschen bleiben, kann sich die Situation in seinem Land verbessern. Die Nachbarn arbeiten jedoch fast alle in Deutschland, Italien und Spanien – ernten dort Weintrauben und Gurken oder stechen Spargel. Zurück bleiben die Alten und Kinder. Über Monate hinweg versorgen Großeltern ihre Enkel. Nur getrennt voneinander können viele Familien finanziell überleben. Christoph hat in Nürnberg gelernt, soziale Probleme zu meistern. Er ist zurückgekehrt und versucht nun, das Wissen an seinem Ort umzusetzen. Es gibt Hoffnungsschimmer in Rumänien – auch dank der langfristigen Hilfe aus Bayern.