24. Juli 2007

Landeskirchliches Museum in Hermannstadt eröffnet

800 Jahre siebenbürgisch-sächsische Geschichte werden im neu eröffneten Landeskirchlichen Museum im Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch in Hermannstadt dargestellt. „Das Museum entstand als Ergebnis der Sicherungs- und Bewahrungsanstrengungen der Evangelischen Kirche A.B. nach 1989“, heißt es in der Pressemitteilung zur Eröffnung des Landeskirchlichen Museums.
„Nach dem Exodus der deutschen Minderheit blieben die Kulturgüter oft unbehütet zurück und waren der Verwahrlosung und dem Verfall preisgegeben. In Folge der Sicherungsmaßnahmen sind viele Gegenstände in provisorischen Depots zusammengetragen worden und mit der Zeit entstand aus einem Sammelsurium eine Sammlung.“

Bei der Einweihung zugegen waren u. a. Bischof D. Dr. Christoph Klein, Bischofsvikar Hans Klein, Bürgermeister Klaus Johannis, der Kulturhauptstadtkommissar des rumänischen Kulturministeriums, Sergiu Nistor, Kreisratsvorsitzender Martin Bottesch und Wolfram Theilemann als Gastgeber.

Wie Bischofsvikar Klein in seinem Grußwort ausführte, zeige das Museum den Besuchern etwas von dem Flair und dem Hauch verflossener Zeiten und rüste sie für die Zukunft. Über die Zukunft der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft sprach auch Bürgermeister Johannis, indem er darauf hinwies, dass deren Angehörige dabei seien, ihre Geschichte vorzuzeigen und die Zukunft zu bedenken.

Den Werdegang des Landeskirchlichen Museums schilderte Hauptanwalt Friedrich Gunesch, der auch an den Tag der Eröffnung des Friedrich-Teutsch-Hauses am 19. Oktober 2003 erinnerte. Möglich gemacht wurde das Projekt durch die Förderung seitens des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 127 300 Euro, die vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Bundesverwaltungsamt vermittelt wurde. Weitere wichtige Spenden kamen von der Edith-Wagner-Haberland-Stiftung aus München (20 000 Euro für die Restaurierung von Exponaten), vom Vorsitzenden der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, Hans-Christian Habermann, (3 000 Euro für unvorhergesehene Ausgaben), sowie vom rumänischen Kulturministerium (rund 3 000 Euro).

Das Museum umfasst sieben Räume auf 350 Quadratmetern im ersten Stock des Hauses. Die Besucher finden in sechs Teilbereichen des Museums jene Themen besonders hervorgehoben, die für die Entwicklung der Kirche von besonderer Bedeutung sind. Dabei werden die geistlichen und kulturellen Aufgaben der Kirche und das kirchliche Leben in seinen Facetten vorgestellt.

Der thematische Rundgang zur Geschichte der Siebenbürger Sachsen und der Kirche beginnt mit der Einwanderung und den ersten Ansiedlungen, führt weiter durch die Zeit des Katholizismus hin zur Reformation. Beleuchtet werden Aspekte des kirchlichen Lebens, des Schul- und Musikwesens und der Kirchenkunst. In einem später zu eröffnenden Teil der Ausstellung sollen die bewegenden Ereignisse und Themen des 20. Jahrhunderts einen besonderen Platz einnehmen. Mit der Darstellung der Situation nach 1989 und der jüngsten Ereignisse soll der Bezug zur Gegenwart hergestellt werden. Die Darstellung der kirchlichen Geschichte der Neuzeit wird derzeit vorbereitet und soll im Herbst dieses Jahres dank zusätzlicher Unterstützung aus Mitteln der deutschen Bundesregierung erfolgen. Das Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Ruxandra Stănescu

Schlagwörter: Hermannstadt, Kirche und Heimat, Museum

Bewerten:

7 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.