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13. August 2009

Rumänien und Siebenbürgen

Kulturstraße Kirchenburgen in Siebenbürgen geplant

Ab 2010 soll in Siebenbürgen eine europäische Kulturstraße entstehen, die auf die eindrucksvollen Kirchenburgen und andere Kulturstätten in Siebenbürgen (Rumänien) aufmerksam macht. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 14 mal kommentiert.

  • Teja

    1Teja schrieb am 13.08.2009, 11:32 Uhr:
    Eine solche „europäische Kulturstraße“ eröffnet verheißungsvolle Perspektiven für die – zumindest museale – Erhaltung der kulturellen Zeugnisse der Siebenbürger Sachsen. Zu befürchten ist allerdings, dass es sich nur um die Akquisition europäischer Gelder handelt, welche genauso verpulvert werden, wie im Fall der Altstadtsanierung von Schäßburg, wo das Aufreißen des Straßenpflasters kein Ende nehmen will und immer neue Budgets zur „Reparatur“ der frisch geschaffenen Schäden angefordert werden.

    Merk- und denkwürdig ist die Aussage, dass die „Siebenbürger Sachsen nach Deutschland zurücksiedelten“*. Ich kenne niemanden der „zurückgesiedelt“ wäre.

    Sie schreiben hier, werte Frau Eggers, über die Angehörigen einer Volksgruppe, die vor fast 900 Jahren nach Siebenbürgen kam und bereits im 15. Jahrhundert nicht mehr wusste, woher sie stammt. Noch im 18. Jahrhundert versuchten Gelehrte nachzuweisen, dass es sich bei den Siebenbürger Sachsen um Überbleibsel der Ostgoten (!) handelt.

    Erst die moderne Linguistik ermöglichte den Nachweis, dass es sich bei den Siebenbürger Sachsen Großteils um Rhein- und Moselfranken handelt. Die Ursprungsgebiete liegen vorwiegend in den heutigen Benelux-Staaten. Wer aber ist dorthin „zurückgesiedelt“?

    Will man uns mit diesem Begriff weismachen, - was die rumänischen Nationalkommunisten schon immer beabsichtigten -, dass wir gar nicht nach Siebenbürgen gehörten, sondern eben „zurück“ nach Deutschland?

    Das wäre fast so unglücklich formuliert, als behaupte man vom rumänischen Landarbeiter, der nach Jahren des Frondienstes in Italien die italienische Staatsbürgerschaft erworben hat, er sei nach Italien zurückgesiedelt, weil doch seine Muttersprache zum Großteil aus lateinischen Wörtern besteht.

    * Die korrekte Formulierung lautet: „aussiedelten“. Treffender aber müsste es heißen: „... infolge der lang anhaltenden Schikanen und Konfiskationen durch die rumänischen Nationalkommunisten es vorzogen, in die Bundesrepublik Deutschland auszureisen.“

    [Beitrag am 13.08.2009, 11:46 von Teja geändert]
  • Schiwwer

    2 • Schiwwer schrieb am 13.08.2009, 20:37 Uhr:
    Sehr geehrte Frau Teja, ich zitiere Sie:
    "Sie schreiben hier, werte Frau Eggers, über die Angehörigen einer Volksgruppe, die vor fast 900 Jahren nach Siebenbürgen kam und bereits im 15. Jahrhundert nicht mehr wusste, woher sie stammt. Noch im 18. Jahrhundert versuchten Gelehrte...." usw. usf.

    Das mag wohl alles stimmen, hat aber für die Jetzt-Zeit keine Relevanz. Wir lebe JETZT, d. h. das Wissen um die Geschichte ist zwar wichtig, weil identitätsstiftend, aber für die jetzigen Verhältnisse, politische wie wirtschaftliche, von ganz geringer Bedeutung.

    Die Formulierung „... infolge der lang anhaltenden Schikanen und Konfiskationen durch die rumänischen Nationalkommunisten es vorzogen, in die Bundesrepublik Deutschland auszureisen.“ ist auch richtig, aber sie vermittelt nicht, dass ALLE Durchschnittsbürger Rumäniens Opfer von Schikanen und Konfiskationen waren, auch Rumänen!

    Der Vergleich mit dem rumänischen Landarbeiter in Italien finde ich lustig, weil an Haaren herbeigezogen.

    Was das "Zurücksiedeln", der Sachsen betrifft - man kann es nennen, wie man will, kein Begriff wird befriedigen.
    Von "Heim ins Reich" bis Deutschrumäne, von Zuzug bis Aufnahme, von Flüchtling bis Aussiedler, kein Wort wird allen Aspekten des "Entwurzelt-Seins" gerecht, dem sich jeder Emi- Oder Immigrant aussetzt!
    Sie sind - so entnehme ich Ihrer Seite, den Weg zurück gegangen. Alle Achtung für Ihren Mut!
    Für mich und meine Familie - wir haben noch etliche Jahre nach der Wende in Rumänien gelebt- habe ich auch schon mehrere Begriffe in Anspruch genommen: Zuspätaussiedler ist das zutreffendste. Und noch etwas: Von zwei Übeln haben wir- so meine Hoffnung- das kleinere gewählt.
    Als Warnung möchte ich Ihnen ein wohlgemeinten Rat geben: Man kann nicht auf Dauer in einem Land leben, auf dessen Bevölkerung man herabsieht. Ein Land wie Rumänien braucht Einsteiger, nicht Aussteiger. Was sind Sie?
    Als Minderheit kann man vielleicht Hilfe zur Selbsthilfe leisten, mit Unterstützung aus dem Ausland, aber was draus gemacht wird, muss uns nicht gefallen!

  • Schiwwer

    3 • Schiwwer schrieb am 13.08.2009, 20:45 Uhr:
    Liebe Frau Eggers, Sie merken, die Leser der Siebenbürger Zeitung sind sehr dünnhäutig.
    Mir gefällt es, was Sie schreiben; schließlich handelt es sich um Berichte und Informationen zur aktuellen Lage.
    "Die Photoraid 2004" der Mioritics auf der Seite dordeduca.ro/ finde ich fantastisch, vor allem die Tagebücher dieser jungen Leute, die von Sachsen und ihren Burgen keine Ahnung haben und derart gefesselt wurden von dem Gesehenen und Erlebten, dass sie nicht mehr davon los kommen. Beeindruckend ihre Begegnungen in Alzen oder der Bericht über die Kirchenburg in Wurmloch.
    Auf jeden Fall sind es Künstler, völlig unvoreingenommen und professionell.

    [Beitrag am 13.08.2009, 20:47 von Schiwwer geändert]
  • Karel Will

    4 • Karel Will schrieb am 13.08.2009, 21:04 Uhr:
    >Merk- und denkwürdig ist die Aussage, dass die „Siebenbürger Sachsen nach Deutschland zurücksiedelten“*. Ich kenne niemanden der „zurückgesiedelt“ wäre.<

    Flucht, ist der richtigere Begriff - wenn er auch vielen nicht mehr gefällt - Teja.

    Mit Verlaub:
    Fremde Heimat

    Dort wo ich bin geboren
    da lehrte man das Hassen
    meine Würde ging verloren
    D’rum hab ich es verlassen.

    Wir mußten werden Genossen‚
    eingesperrt im eigenen Land;
    verfolgt, beklaut, verstoßen
    Deutschtum langsam schwand.

    Verloren mit Gift im Leibe
    hier in der Ferne ich treibe
    die Fremde gibt mir Bleibe
    doch in Dankbarkeit ich leide.

    Vorurteile die ich mir anhöre
    benebeln der Heimat die Sicht
    obwohl ich zu dem Volk gehöre
    tu ich in fremdem Lande Pflicht.

    Nimm was weg man glaubt
    in Schüchternheit ich flieh
    „Glauben“ ist mir hier erlaubt
    doch Heimat wird’s leider nie.

    MfG
  • Teja

    5Teja schrieb am 14.08.2009, 00:20 Uhr:
    Werter Schiwwer,

    es ist gewiss zutreffend, dass die Menschen nicht in historischen Zusammenhängen denken. Aber das ist ja gerade das Problem. Das Hier und Jetzt ist das Resultat des Zuvor und Dort, sodass doch eine gewisse Relevanz besteht, wie ich meine.

    Von Journalisten erwarte ich, dass sie ihre Wörter bewusst und möglichst präzise einsetzen. Ich bleibe dabei: Bei der Ausreise der Deutschen aus jenen Teilen der Welt, welche erst seit 90 Jahren zu Rumänien gehören, handelt es sich nicht um eine „Rückreise“ (wie man sie etwa am Bahnschalter reservieren kann).

    Dass auch Rumänen während des rumänischen Nationalkommunismus drangsaliert wurden und immer noch Opfer von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in ihrem eigenen Lande sind, habe ich nicht bestritten und möchte ich hiermit ausdrücklich betonen.

    Dennoch wäre zu unterstreichen, dass der Staat Rumänien sich während der vergangenen 60 Jahre in nicht zu entschuldigender Weise speziell an seinen deutschen Staatsbürgern mehrfach vergangen hat, indem er sie in die Straflager der Sowjetunion deportieren ließ (obwohl seinerzeit ein Kontingent an Menschen, nicht speziell an Menschen deutscher Ethnie von Stalin angefordert wurde), ihnen Häuser und Grundstücke konfiszierte, sie zum Stückpreis an die Bundesrepublik Deutschland verkaufte und sie auch nach der Palastrevolte von 1989 durch die Verhinderung von Restitutionen der konfiszierten Güter entweder zur Ausreise bewog oder sie bis auf den heutigen Tag diskriminiert; – etwa durch die Verleugnung ihrer Geschichte und der maßgeblichen kluturellen Leistungen für Siebenbürgen.

    Der Begriff „Klepto-Exilanten“, welcher mir in einem benachbarten Forum neulich begegnete, trifft die Sache trotz seiner Vexirbildhaftigkeit im Kern:

    [1] Die einzige Rechtfertigung, uns aus unserer Heimat Siebenbürgen hinauszuekeln, bestand in der Behauptung, wir hätten als „Kolonisten“ das Land der Rumänen (dem Mischvolk aus Dakern und Römern, das allein berechtigt sei, diese Teile der Welt zu bewohnen) gleichsam gestohlen und sollten es diesen zurückgeben.

    [2] Man hat uns Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben Häuser, Grundstücke, Kultur und Heimat gestohlen und uns ins Exil getrieben, von wo aus der rumänische Staat gerne einzelne Repräsentanten unserer Verbände und Organisationen anfordert, um Instandsetzungsleistungen an Kirchenburgen finanzieren zu lassen und Geschäfte mit deutschen Investoren abzuschließen. Oder wäre das Wort „Invasoren“ zutreffender? - Ich meine jenen neuen Kolonisten-Typus eben (die Firmennamen können Sie auf der grünen Wiese rund um Hermannstadt lesen), welcher dank seiner Finanzkraft durchaus willkommen ist im heutigen Rumänien.

    Eine echte Rückreise aber, wie ich sie angetreten habe (nämlich in entgegengesetzter Richtung), ist mit dem alltäglichen harten Kampf gegen einen der korruptesten Staaten in Europa verbunden.

    ***

    Ausgenommen meine Bedenken gegenüber der praktischen Umsetzung der geplanten „Kulturstraße Kirchenburgen“ und meinen Einwänden gegen den euphemistischen und politisch missbrauchten Begriff „zurückgereist“, hat mir der Artikel von Frau Eggers ausnehmend gut gefallen.

    [Beitrag am 14.08.2009, 00:25 von Teja geändert]
  • Schiwwer

    6 • Schiwwer schrieb am 14.08.2009, 11:43 Uhr:
    60 Frau Teja: "...dass der Staat Rumänien sich während der vergangenen 60 Jahre in nicht zu entschuldigender Weise speziell an seinen deutschen Staatsbürgern mehrfach vergangen hat, indem er sie in die Straflager der Sowjetunion deportieren ließ (obwohl seinerzeit ein Kontingent an Menschen, nicht speziell an Menschen deutscher Ethnie von Stalin angefordert wurde)"
    Dem muss ich widersprechen. Es wurden speziell Deutsche angefordert.
    Ich zitiere nur eine Stelle aus dem Buch (in rumänischer Sprache, Herausgeber: Demokratisches Forum, 1994, Verlag Hora) über die Deportation in die SU, eine Sammlung von Dokumenten, die der Herausgeberin Hannelore Baier zugänglich waren (nicht zugänglich: die sowjetischen Archive): Seite 23 ff:
    Protokoll zur Diskussion geführt von C. Visoianu, Außenminister Rumäniens, und Burton Y. Berry, politischer Vertreter der USA:
    "... zweitens habe ich (Vişoianu) mit ihm (Berry) über das Vorhaben der sowjetischen Repräsentanten gesprochen, dass die Bürger deutscher Nationalität ausgehoben und in das sowjetische Russland transferiert werden sollen; ich sagte ihm, dass das gegen den Willen der rumänischen Regierung geschieht, denn die weiß, dass solche Maßnahmen die Regeln des internationales Rechts missachtet und Rumänien würde sich jetzt, aber auch in Zukunft in einer sehr diffizielen Situation befinden..."
    In anderen Dokumenten wird auch auf die zukünftige katastrophale wirschaftliche Situation hingewiesen, die die Folge der Deportation wäre.

    [Beitrag am 14.08.2009, 11:44 von Schiwwer geändert]
  • Teja

    7Teja schrieb am 14.08.2009, 12:19 Uhr:
    „Die Kommunisten in der Regierung Radescu und ihre Partei haben der Deportation zugestimmt.“ So lautet die Aussage von Dr. Michael Kroner in dem hier publizierten Artikel „Deportation vor 60 Jahren war völkerrechtliches Kriegsverbrechen“.

    Zwar scheinen Sie recht zu haben, dass Stalin speziell Deutsche angefordert hat, die Vorgehensweise Rumäniens ist jedoch noch viel skandalöser, als von mir weiter oben dargelegt, wenn man dem Bericht des hochqualifizierten Historikers Dr. Michael Kroner folgt.

    Die rumänischen Archive zu der Auslieferung der Deutschen an die Sowjetunion sind nach wie vor verschlossen. Auch hierin müsste der Verband der Siebenbürger Sachsen Druck auf die Regierung Rumäniens ausüben, damit endlich Klarheit darüber herrscht, warum und auf wessen Entscheidung hin es zu diesem vernichtenden Schlag gegen die Siebenbürger Sachsen und die Banater Schwaben kam.

    [Beitrag am 14.08.2009, 12:24 von Teja geändert]
  • gogesch

    8gogesch schrieb am 14.08.2009, 12:30 Uhr:
    was hat das mit dem Thema "Kulturstrasse" zu tun?
  • Teja

    9Teja schrieb am 14.08.2009, 12:44 Uhr:
    ... Viele Straßen führen (zurück) nach Siebenbürgen.
  • der Ijel

    10der Ijel schrieb am 16.08.2009, 07:33 Uhr:
    Viele Straßen führen zurück
    selten hat der Wandrer Glück----
    ---------------------------------------------------------

    Die Kulturstraße erinnert auch an einen bestimmten Kulturwee a Woolz Luxemburg, welche vor einigen Jahren dem ersten Nationaldichter Luxemburgs Michel Rodange, gewidmet und errichtet wurde , hier eine Probe aus seinem ersten Gesang:

    Et war esou ëm d'Päischten,
    'T stung Alles an der Bléi,
    An d'Villercher di songen
    Hir Lidder spéit a fréi.

    Du rifft de Léiw, de Kinnek,
    All Déier op e Fest
    Am Gréngewald zesummen,
    An 't koumen all seng Best.
    ---------------------------------------------------------
    anderes Thema--- doch auch um Dichtung geht es hier
    wenn Karl Will warnt: Urheberrechtlich wegen, bleibt der Text so wie er ist – Ijel

    dazu muss ich sagen :

    Jede Absicht fern von mir
    deinen Text nur anzutasten
    Urheberrecht behalte dir
    und lass die Sachsen weiter Fasten,

    denn die Kost die du empfiehlst
    dreht den Magen um,
    der Wortsalat in dem du wühlst
    verlangt einem Purgativium.

    Dich für Mundart zu gewinnen
    war für mich Gedankenspiel,
    wo im Forum Sachsen spinnen
    komm allein ich kaum zum Ziel.

    Und der Lyrik wahrer Wert
    eines zweiten Mundart Literaten,
    bleibt vom Schicksal uns verwehrt,
    ich fühl mich fast verraten.

    Wollte ich doch früh zum Dialekt
    als Partner einen motivieren
    der mit mir im Subiekt
    sich übt im fabulieren.

    Der vor mir die Feder zuckt
    um mich hart zu kritisieren,
    den der Kugelschreiber juckt
    mich freundlich zu frisieren.

    Esi ketzelt ech Fra Bäffelkeah
    roff zem Duell Fra Schiwwer
    Lavinia,Reimer net, und uch net Tea
    schmeißt en Kläppel mir eriwer?

    Uch det Wittl äs dervun
    end lёt sich netmih bläcken
    det Martha äs noch wåt ech hun
    mät äm wäll ech et versäcken.

    Mit Fasten meinte ich auch nur
    dass der Sachse viel entbehrt
    wenn Siebenbürgische Kultur
    sich im eignen Reigen dreht.

    Und hїßt der Reigen Bänderduunz
    räcklich Meed uch åndersch noch,
    verstohn des Politik ech net guunz
    „Behold mech Såks än denjer Sprooch“
  • der Ijel

    11der Ijel schrieb am 16.08.2009, 07:57 Uhr:
    Kulturwee za Wolz

    http://www.touristinfowiltz.lu/de/curiosites/monumente/reenert

  • Karel Will

    12 • Karel Will schrieb am 16.08.2009, 11:22 Uhr:
    Martin, Du leidest scheinbar sehr an deiner eigenen Wertschätzung.

    Um Dich persönlich hervorzuheben, brauchst Du nicht unbedingt (öffentlich) auf „Nichtbegabten“ rumtrampeln.

    Den Geschmack Anderer zu beeinflussen, indem Du in derer Suppen spuckst, finde ich abstoßend und primitiv…
    >denn die Kost die du empfiehlst
    dreht den Magen um,
    der Wortsalat in dem du wühlst
    verlangt einem Purgativium.< … Dein Text!

    Zu prüfen wäre - von der Redaktion… ob mit diesem Text, die Maßen der Kritik nicht derb überschritten sind….
    MfG
    W.B.


    [Beitrag am 16.08.2009, 11:24 von Karel Will geändert]
  • Onkel_Flieha

    13Onkel_Flieha schrieb am 17.08.2009, 09:11 Uhr:
    Ihr Gedicht, Herr Karel Will, „Fremde Heimat“ drückt in sehr treffender Weise die Empfindungen aus, denen viele Siebenbürger Sachsen ausgesetzt sind, welche genötigt waren, ihre siebenbürgische Heimat zu verlassen.

    Dabei kommen Ihre Verse ganz unprätentiös daher und vermögen auszudrücken, was mit einem Prosatext nur schwer gesagt werden kann. Vielen Dank für Ihren Beitrag, der eindringlich verdeutlicht, dass die Siebenbürger Sachsen nicht, wie Frau Barbara Eggers in ihrem obigen Artikel schreibt, „nach Deutschland zurücksiedelten“.
  • der Ijel

    14der Ijel schrieb am 17.08.2009, 20:30 Uhr:
    Entschuldigung

    Nein Wilhelm ich leide nicht,
    doch ich vermisse------
    und nehme jede Gelegenheit wahr
    mich im Schreiben und reimen zu üben.
    Am besten klappt das wenn ich einen Partner hab
    mit dem ich kritisch, frei und kompromisslos in die Materie gehen kann.
    Nur ein Schreibkurs in der Volkshochschule könnte eine Gelegenheit wie diese ersetzen.
    Von dem Partner den ich vermisse würde ich das selbe erwarten. kritisch,doch fair,
    auch ironisch mit samt den Fehlern auf die Schippe genommen zu werden. Dennoch salonfähig bleiben. Für Außenstehende welche mitlesen, kann das unterhaltsam sein.
    Meinetwegen wie ein Kabarett, oder Büttenreden in der Faschingzeit, wo alles gesagt werden kann ohne dass jemand die beleidigte Leberwurscht spielt.
    Wie der Rumäne sagt „Cine se supără, îi tăiem nasul“
    In einem öffentlichen Forum wie dieses, hätte jeder andere dann auch Zugang, könnte sich „einmischen“ mitreden und mitschreiben.

    Ich vermisse sehr
    ein Gegenstück,
    daran mich anzulehnen
    einen Mann wie Du
    der mit Gewähr
    und etwas Glück
    das selbe könnt entnehmen:
    Aus der Übung feinen Schliff
    und den Reim
    zum passenden Begriff.

    Es tut mir leid
    ich nehm zurück
    und bin bereit
    ich komm gebückt
    das krumme grad zu rücken.
    Auch wollt ich gar nicht
    in die Suppe spücken.

    um dennoch beim Thema Kulturstrasse zu bleiben:
    Mir beroffen es åf eas Kultur
    end dot äs eas Literatur. oder ?

    Und Onkel_Flieha hat auch Recht.
    Sicher bringt das Gedicht "Fremde Heimat" auch eine Botschaft herüber. Wenn auch umständlich in diese Form gezwängt. Und wenn ich sie positiv sehen möchte, bleiben mir am Schluss zwei Begriffe übrig: Frust und Resignation. Vielleicht noch Bitterkeit.
    Treffend wohl für sehr viele von unseren Landsleute.

    Dass man in Prosa verpackt nicht Gefühle und subtile Gedanken und Hintergedanken, in lyrischer Form nicht auch zum Ausdruck bringen könnte, da muss ich Onkel_Flieha-Hurtig widersprechen.
    Ein Beispiel ist der „Monolog“ von Viviane Meyndt zum elften Reichesdorfer Treffen.

    http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/hog/9109-elftes-reichesdorfer-treffen-ein.html

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