30. Mai 2023

Bundesvorsitzender Rainer Lehni: „Miteinander schafft Heimat“

Der 73. Heimattag der Siebenbürger Sachsen, der vom 26. bis 29. Mai in Dinkelsbühl stattfand, hat unter dem Motto „Miteinander schafft Heimat“ ein starkes Zeichen des Zusammenhalts gesetzt. Rund 25 000 Besucher feierten laut Schätzungen der Dinkelsbühler Polizei gemeinsam das Pfingstfest in der mittelfränkischen Altstadt. 2 700 Trachtenträger nahmen am Festumzug teil. „Durch unser generationenübergreifendes Wirken, durch die vielen Aktivitäten zum Erhalt unserer Kultur, unserer Werte und unserer Traditionen aus der Heimat sind wir auf dem besten Weg, dem Motto des Heimattags gerecht zu werden“, freute sich der Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., in seiner Festrede am 28. Mai. Er dankte Bund, Ländern und Kommunen dafür, „dass sie den Siebenbürger Sachsen die Beheimatung an ihren neuen Wohnorten ermöglicht haben“. Lehni kritisierte gleichsam die Bundesregierung für den Härtefallfonds, der fast alle Siebenbürger Sachsen ausschließe, und forderte die Beseitigung der Rentenungerechtigkeit, da vielen trotz lebenslanger Arbeit die Altersarmut drohe. Die Festrede des Bundesvorsitzenden vor der Schranne wird im Folgenden ungekürzt wiedergegeben.
Bundesvorsitzender Rainer Lehni hielt die ...
Bundesvorsitzender Rainer Lehni hielt die Begrüßungs- und Festansprache des Heimattages am 28. Mai vor der Schranne in Dinkelsbühl. Foto: Siegbert Bruss
Verehrte Ehrengäste,
liebe Freunde der Siebenbürger Sachsen,
leiw Saksaunnen och Saksen, hoesch, dat er allen hae sed. Ech woanschen Oech ugenaöm och gloaklech Fairdaich. Ein gesegnetes Pfingstfest Ihnen allen zusammen!

Meine Damen und Herren, es ist erfreulich, wie Tausende von Siebenbürger Sachsen aus Deutschland und anderen Ländern sich Jahr für Jahr aufmachen, um beim Heimattag hier in Dinkelsbühl dabei zu sein. Es ist ein Fest für Jung und Alt, ein generationenübergreifendes Fest, bei dem wir unser Selbstverständnis als Siebenbürger Sachsen leben. Wir wollen den Heimattag auch noch in Jahrzehnten hier in unserer schönen Partnerstadt Dinkelsbühl feiern. Die vielen jungen Menschen, die wir soeben im Trachtenzug gesehen haben, stimmen uns zuversichtlich für diese Zukunft!

„Miteinander schafft Heimat“ – Den 73. Heimattag der Siebenbürger Sachsen haben wir bewusst unter dieses Motto gestellt. Wer zu Pfingsten hier in Dinkelsbühl ist, kommt an dem Miteinander nicht vorbei. Dieses Miteinander haben wir aus Siebenbürgen in unsere neue Heimat mitgebracht. Und es bringt uns hier und heute zusammen, egal ob wir in Deutschland, Österreich, Rumänien, den USA, Kanada oder der Schweiz leben. Tag für Tag pflegen wir dieses Miteinander und fühlen dabei die Heimat in uns. Wie Heimat empfunden wird, ist eine sehr persönliche Sache; bei den meisten von uns schlägt das Herz sowohl für die alte als auch die neue Heimat.

Den 73. Heimattag feiern wir wieder mit vielen Gästen aus Politik, Kirche und Gesellschaft. Es ist mir eine große Ehre, zuerst unsere beiden Festrednerinnen begrüßen zu dürfen.

Als Vertreterin der Bundesregierung begrüße ich sehr herzlich die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Natalie Pawlik. Ich freue mich auf die weiterhin gute Zusammenarbeit und demnächst werden wir gemeinsam im Rahmen der Deutsch-Rumänischen Regierungskommission diesmal nicht Siebenbürgen, sondern die Europäische Kulturhauptstadt Temeswar im Banat besuchen. Frau Pawlik, seien Sie uns willkommen!

Die zweite Festrednerin ist eine Kennerin Siebenbürgens und der Siebenbürger Sachsen. 2017 war sie auch beim Großen Sachsentreffen in Hermannstadt dabei. Begrüßen Sie mit mir die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt.

Vor einem Jahr haben wir hier beim Heimattag in Dinkelsbühl sozusagen den Startschuss für das Wiederaufleben des Gemeinschaftslebens gegeben. Seither ist unser Verbandsleben wieder zu seiner vollen Blüte zurückgekehrt. Heute sind wir wieder hier zu Hause in Dinkelsbühl. Ich grüße ganz herzlich unsere Gastgeber, Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer, mit seinen Stellvertretern Nora Engelhard und Georg Piott, den Mitgliedern des Stadtrates sowie alle Bürgerinnen und Bürger der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl. Wir sind immer wieder gerne in dieser wunderschönen Stadt.

Es ist uns eine große Ehre, den Vertreter des Präsidenten Rumäniens, unseres Landsmanns Klaus Johannis, Herrn Präsidialberater Sergiu Nistor, zu begrüßen!
Ganz herzlich begrüße ich als Vertreter der rumänischen Regierung Thomas Şindilariu, Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens.
Als weitere Vertreter Rumäniens begrüße ich Ihre Exzellenz Frau Adriana Stănescu, Botschafterin von Rumänien in Berlin, und aus den Generalkonsulaten die leitende Konsulin aus München Janette-Constanţa Carabașu und den Generalkonsul aus Stuttgart, Radu Florea. Dragi oaspeţi din România, vă salutăm in mijlocul comunităţii noastre şi sperăm să vă simţiţi ca acasă. Bine aţi venit!

Aus dem Bayerischen Landtag begrüße ich sehr herzlich den ersten Vizepräsidenten des Landtags Karl Freller, der uns Siebenbürger Sachsen vor allem aus dem Raum Nürnberg gut kennt.
Ebenfalls aus dem Bayerischen Landtag begrüße ich den Abgeordneten Volkmar Halbleib als Vertreter der SPD-Landtagsfraktion.
Aus Hessen begrüße ich die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf. Herzlich willkommen.
Als Vertreter des Landkreises Ansbach begrüße ich Herrn Stefan Horndasch, den stellvertretenden Landrat des Landkreises Ansbach.
Ich begrüße herzlich Prof. Dr. Bernd Fabritius, den Präsidenten des Bundes der Vertriebenen und Ehrenvorsitzenden unseres Verbandes.
Ein herzliches Willkommen geht an die Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen der Landesverbänden Bayern und Baden-Württemberg, Christian Knauer bzw. Hartmut Liebscher.
Aus dem Kreis der befreundeten Landsmannschaften begrüße ich die Vorsitzende der Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Valentina Wudtke. Seid uns herzlich willkommen.

Wir feiern in diesem Jahr 40 Jahre Föderation der Siebenbürger Sachsen. Gegründet wurde sie 1983 in Elixhausen in der Nähe von Salzburg als weltweite Verbindung der Siebenbürger Sachsen, und seit genau 30 Jahren gehören auch unsere in Siebenbürgen lebenden Landsleute dazu. Diesem Jubiläum widmen wir die morgige Podiumsdiskussion in der Schranne. Ich freue mich sehr, dass erstmals nach vielen Jahren alle Verbände der Siebenbürger Sachsen, die der Föderation angehören, heute hier dabei sind.
Aus Siebenbürgen begrüße ich herzlich Dr. Paul Jürgen Porr, den Vorsitzenden des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien.
Unser Partner in der alten Heimat, das Siebenbürgenforum, ist heute mit seinen beiden stellvertretenden Vorsitzenden Andrea Rost und Radu Nebert vertreten.
Aus unserem Nachbarland begrüße ich den Bundesobmann des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich, Konsulent Manfred Schuller.
Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada wird vertreten durch ihre stellvertretende Bundesvorsitzende Rebecca Horeth und Kate Pfingstgraef von der Saxonia Hall in Aylmer/Ontario.
Ganz besonders begrüße ich die Präsidentin der Alliance of Transylvanian Saxons in den Vereinigten Staaten von Amerika, Denise Crawford.
Dear guests from North America, I hope you enjoy these weekend in our worldwide saxon community. Please send greetings to our compatriots in the USA and Canada.

Sehr herzlich begrüße ich für unsere Heimatkirche den neuen Ständigen Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien im Bundesvorstand unseres Verbandes, Dietmar Gross.
Aus unseren siebenbürgischen Kreisen in Deutschland begrüße ich herzlich Prof. Dr. Berthold Köber, den Vorsitzenden der Gemeinschaft evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben – kurz Hilfskomitee, und danke ihm auch für die Durchführung des Festgottesdienstes und den Pfingstgruß.
Einen herzlichen Gruß richte ich an den Verein der Siebenbürger Sachsen in der Schweiz, vertreten durch ihre Vorsitzende Marianne Hallmen.
Herzlich willkommen sage ich Michael Schmidt, Vorsitzender der Michael und Veronica Schmidt Stiftung und langjährigen Partner unseres Verbandes.
Ein herzlicher Gruß geht an Reinhold Sauer, den Vorsitzenden der Carl Wolff Gesellschaft, den Club der siebenbürgischen Unternehmer in Deutschland.
Wir danken der Stiftung, dem Wirtschaftsclub und den anderen Partnern, die als Sponsoren mit dazu beitragen, unseren Heimattag auch finanziell stemmen zu können. Herzlichen Dank dafür.
Für den Verein Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck begrüße ich den Vorsitzenden Helge Krempels und für den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat stellvertretend die Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts Dr. Ingrid Schiel.

Stellvertretend für die Gliederungen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland begrüße ich die Ehrenvorsitzende unseres Verbandes, Herta Daniel. Seien Sie uns alle willkommen.

Mitausrichter des Heimattages ist diesmal die Gruppe der sogenannten „kleinen Landesgruppen“ Berlin/Neue Bundesländer, Hamburg/Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersachsen/Bremen und Rheinland-Pfalz/Saarland, ich begrüße deren Vorsitzende: Ingwelde Juchum, Helga Seeger, Ecaterina-Luise von Simons, Elfriede Schnell und Helmuth Gaber.
Eine starke Präsenz zeigt auch die Jugendgliederung des Verbandes, ohne die ein Heimattag so nicht möglich wäre. Ich begrüße sehr herzlich die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) mit ihrem Bundesjugendleiter Fabian Kloos. Schön, dass Ihr da seid.
Nicht zuletzt begrüße ich die Presse- und Medienvertreter und hoffe auf eine wohlwollende Berichterstattung. Seien Sie uns ebenfalls herzlich willkommen.
Die drei Festredner von Pfingstsonntag, von ...
Die drei Festredner von Pfingstsonntag, von rechts nach links: Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Bundesvorsitzender Rainer Lehni und Bundesaussiedlerbeauftragte Natalie Pawlik sowie Dr. Bernd Fabritius, Präsident des Bundes der Vertriebenen, und Sergiu Nistor, Präsidialberater von Präsident Klaus Johannis. Foto: Siegbert Bruss
Wir haben eben einen farbenprächtigen und vielfältigen Festumzug erlebt. Über 2.700 Trachtenträgerinnen und Trachtenträger haben sich angemeldet und mit Stolz und viel Freude die aus unserer Heimat Siebenbürgen mitgebrachten Trachten präsentiert. Sie alle haben das Motto „Miteinander schafft Heimat“ perfekt umgesetzt. Es ist beeindruckend, alle Generationen und vor allem die vielen Kinder und Jugendliche in den schönen Festtrachten zu sehen. Ein herrliches Bild, vor allem wenn auch das Wetter mitspielt! Ich danke unserem bewährten Moderatorenpaar Ines Wenzel und Helge Krempels für die informative Vorstellung der über 100 Gruppen, die heute hier mitgemacht haben.

Die Schlagworte unseres Verbandes sind: Tradition, Netzwerk, Gemeinschaft. Sie lesen diese drei Begriffe auch auf dem Banner über mir an der Front der Schranne. Sie stehen sinnbildlich für unser Verbands- und Kulturleben, das sich in 95 Kreisgruppen und acht Landesgruppen abspielt, ebenso aber auch in den Heimatortsgemeinschaften.

Unser ganzes Gemeinschaftsleben dreht sich um das Miteinander, das Heimat schafft. Das verdanken wir dem Bundesvorstand, den vielen anderen Vorständen im Verband und vor allem unseren Mitgliedern, die uns die Treue halten und ehrenamtlich an der Basis, in den unzähligen Kultur- und sonstigen Gruppen, wirken. Tausende Landsleute machen ein Großereignis wie den heutigen Heimattag erst möglich. Ich danke Ihnen allen im Namen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen. Wir alle legen jetzt das Fundament für die Zukunft des Verbandes, der auch in vielen Jahrzehnten noch die Interessen der Siebenbürger Sachsen in Deutschland vertreten soll. Und wer noch nicht Mitglied in unserem Verband ist, den rufe ich auf, es möglichst bald zu werden. Nur gemeinsam sind wir stark! Beitrittserklärungen gibt es hier am Infostand vor dem Münster und in der Festkanzlei im Rathaus.

Auch wenn wir räumlich getrennt sind, arbeiten unsere siebenbürgisch-sächsischen Verbände im zusammenwachsenden Europa eng zusammen. Diese Arbeit als Brückenbauer über Grenzen wird von der deutschen und rumänischen Öffentlichkeit sehr positiv wahrgenommen. Diese miteinanderschaffende Heimat ist mir gerade vor zwei Wochen bei der Einweihung der Evangelischen Stadtpfarrkirche in Bistritz wieder bewusst geworden. Siebenbürger Sachsen von hüben und drüben, die heutige Bistritzer mehrheitlich rumänische Bevölkerung und viele Protagonisten aus Politik, Forum, Kirche, Verbänden, Kultur und Gesellschaft kamen zu einem herausragenden Ereignis im Nösnerland zusammen. Wer hätte beim großen Brand vor 15 Jahren gedacht, dass die Stadtpfarrkirche, dieses Symbol von Bistritz, einmal wieder so strahlen wird, wie das nun der Fall ist. Ebenfalls dem guten Miteinander der siebenbürgisch-sächsischen Institutionen von hüben und drüben verdanken wir den ersten „Siebenbürgischen Kultursommer“ 2022 – Tausende Besucher haben dabei den Gemeinsinn und das Miteinander gepflegt.

Dank für Aussiedleraufnahme und kulturelle Förderung

Den staatlichen Stellen von Bund, Ländern und Kommunen in Deutschland möchte ich an dieser Stelle herzlich dafür danken, dass sie den Siebenbürger Sachsen die Beheimatung an ihren neuen Wohnorten ermöglicht haben. Es freut uns sehr und wir sind dankbar, dass die Integration sehr gut gelungen ist. Diese vorbildliche Entwicklung wird von der Politik, von der Öffentlichkeit immer wieder gewürdigt und bestätigt. Dank für kulturelle Förderung

Sehr geehrte Frau Beauftragte Pawlik, nehmen Sie den Dank bitte mit nach Berlin, dass wir Siebenbürger Sachsen heute und auch in Zukunft gerne in unserer neuen Heimat leben, wo wir uns als gleichberechtigte Bürger für die Allgemeinheit, aber auch für die eigenen Belange einsetzen. Dass unsere Kultur auf Bundes- und Landesebene unterstützt wird, dass unser Kulturzentrum Schloss Horneck in Gundelsheim mit Bundes- und Landesmitteln in Stand gesetzt werden konnte, dass die Lehrkräfte mit muttersprachlichem Deutschunterricht in Rumänien mit Bundesmitteln unterstützt werden, sind alles Maßnahmen, für die wir dankbar sind. Auch beim Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in Rumänien vor wenigen Tagen wurde die Rolle der deutschen Minderheit in Rumänien in den bilateralen Beziehungen Deutschlands und Rumäniens gewürdigt. Ebenso zeigte er sich begeistert von unserem kulturellen Erbe der Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen.

Kritik an Härtefallfonds

Die Einführung des Härtefallfonds zum Ausgleich von Fremdrentenkürzungen aus den 1990er Jahren begrüßen wir, auch wenn dieser Fonds heute ganz anders aussieht als ursprünglich geplant. Wir freuen uns für jede Berechtigte und jeden Berechtigten, die aus diesem Fonds einen Ausgleich erhalten, auch wenn der Betrag mehr symbolischer Natur ist. Einen großen Wermutstropfen gibt es aber doch: Antragsberechtigt sind nur Spätaussiedler, die nach dem 31. Dezember 1992 ins Bundesgebiet zugezogen sind. Diese Regelung der Bundesregierung hat zur Folge, dass nur ganz wenige Siebenbürger Sachsen in den Genuss dieser Ausgleichsentschädigung kommen, da sie mehrheitlich vor diesem Stichtag als Aussiedler nach Deutschland zugezogen sind. Die überwiegende Mehrheit unsere Landsleute geht leider leer aus.

Forderung nach Rentengerechtigkeit

Die Fremdrentenkürzungen der 90er Jahre wirken somit bis heute nach. Es droht bei vielen betroffenen Aussiedlern mit kleinen Renten die Altersarmut, trotz lebenslanger Arbeit. Das ist nicht in Ordnung und nicht gerecht und deshalb fordern wir dezidiert, diese Ungerechtigkeit vollkommen zu beseitigen! Und in dieser Sache, der Beseitigung der Rentenungerechtigkeit für Aussiedler, wissen wir unsere Dachorganisation, den Bund der Vertriebenen mit seinem Präsidenten Bernd Fabritius, an unserer Seite.

Wir Siebenbürger Sachsen sind bekanntlich eine sehr traditionsbewusste Gemeinschaft, was sich auch in unserer Kulturpflege widerspiegelt. Dieses Miteinander, das uns Heimat schafft, sehen und spüren wir auch auf Schloss Horneck, dem Sitz unserer zentralen Kultureinrichtungen in Gundelsheim. Als siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft stehen wir selbstverständlich zu unseren Kultureinrichtungen – dem Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat mit Siebenbürgen-Institut und dem Siebenbürgischen Museum, ebenso zum Verein Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck, der als Eigentümer bestrebt ist, dieses Haus für künftige Generationen zu erhalten. Zahlreiche Ereignisse tragen dazu bei, Schloss Horneck als Leuchtturm unserer Kultur und unserer Gemeinschaft zu bewahren. Erfreulich viele Kreisgruppen mit ihren Kulturgruppen fahren zu den Veranstaltungen nach Gundelsheim oder organisieren Ausflüge, um das Schloss und die Einrichtungen kennen zu lernen. Ich ermuntere Sie alle ausdrücklich dazu.

Der Jugend größtmögliche Freiheit lassen

Viele junge Leute engagieren sich im Trachtenzug, wie wir gerade gesehen haben, sie engagieren sich in den Kreisgruppen, in deren Jugendtanzgruppen und auch in den Heimatortsgemeinschaften. Für dieses Potential werden wir von den anderen Landsmannschaften oft bewundert. Heute Nachmittag werden Hunderte Tänzerinnen und Tänzer ihr Können und ihre schönen Trachten hier vor der Schranne präsentieren. Eine sehenswerte Darbietung. Wir sind also auf einem guten Weg mit unserer Jugend, die in der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) organisiert ist. Die SJD genießt bei uns um Verband ein großes Vertrauen und Ansehen. Bei der Digitalisierung wirkt sie an führender Stelle mit, ebenso bei der Mitgliederakquise. Geben wir auf unsere Jugend sorgsam Acht, lassen wir ihr die größtmögliche Freiheit, sich zu entfalten, begleiten wir sie auf ihrem Weg und auf unserem gemeinsamen Weg in die Zukunft.

Initiative und Diskussion zum Erhalt der Identität der Siebenbürger Sachsen

Meine Damen und Herren, liebe Landsleute! „Miteinander schafft Heimat“ – Lassen Sie uns zusammen das Motto unseres 73. Heimattages umsetzen. In der Siebenbürgischen Zeitung vom 22. Mai haben wir eine Initiative und eine Diskussion zum Erhalt der Identität der Siebenbürger Sachsen gestartet. Machen Sie mit! Durch unser generationenübergreifendes Wirken, durch die vielen Aktivitäten zum Erhalt unserer Kultur, unserer Werte und unserer Traditionen aus der Heimat sind wir auf dem besten Weg, dem Motto des Heimattags gerecht zu werden. Füllen wir alle gemeinsam unsere Gemeinschaft mit Leben!

Ich wünsche Ihnen allen einen schönen und begegnungsreichen Heimattag 2023.
Alles Geadet, nur de Gesand Eaus allen och af en geat Zesummenarbet!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Schlagwörter: Heimattag 2023, Rainer Lehni, Festrede, Dinkelsbühl

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