23. Mai 2007

Fotoausstellung in Dinkelsbühl: 50-jähriges Patenschaftsjubiläum

Im Rahmen der Eröffnung der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage 2007 am 12. Mai im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf führte Bundesfrauenreferentin Enni Janesch ein in die Fotoausstellung „50 Jahre Patenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen“. Diese von Bundeskulturreferent Hans-Werner Schuster zusammengestellte, 35 Bild- und Texttafeln umfassende Dokumentation war bereits zwei Tage zuvor anlässlich der Feierstunde im Landtag von Nordrhein-Westfalen gezeigt worden.
Bezug nehmend auf die anschaulich dargebotenen Bilddokumente, behandelte Janesch in ihrer Einführung die Gründung und Entwicklung der Kreisgruppen in NRW, von denen die meisten schon Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts gegründet worden waren. Neuen Auftrieb erhielt das landsmannschaftliche Leben 1953 durch die Errichtungen der ersten geschlossenen Siedlungen Herten-Langenbochum, Oberhausen und Setterich im Ruhrgebiet. Im Rahmen der „Kohleaktion“ waren Siebenbürger Sachsen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich gestrandet waren, als Bergleute ins Ruhrgebiet gekommen.

Historisches Foto aus der Ausstellung im Evangelischen Gemeindehaus St. Paul in Dinkelsbühl: Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens (3. von links) besucht am 21. August 1980 Drabenderhöhe in Begleitung des ehemaligen Patenministers Prof. Dr. Friedhelm Farthmann (1. von links) und des Aussiedlerbeauftragten Dr. Horst Waffenschmidt (2. von rechts).
Historisches Foto aus der Ausstellung im Evangelischen Gemeindehaus St. Paul in Dinkelsbühl: Bundespräsident Prof. Dr. Karl Carstens (3. von links) besucht am 21. August 1980 Drabenderhöhe in Begleitung des ehemaligen Patenministers Prof. Dr. Friedhelm Farthmann (1. von links) und des Aussiedlerbeauftragten Dr. Horst Waffenschmidt (2. von rechts).

Als unsichtbares Gepäck hatten sie ihre Kultur und ihr Brauchtum mitgebracht, das sie in den neu entstandenen Siedlungen weiter pflegten. Sie zeichneten sich durch Fleiß und Zuverlässigkeit aus, so dass die damalige Landesregierung 1957 beschloss, für die Siebenbürger Sachsen die Patenschaft zu übernehmen. Mit Hilfe des Patenlandes wurde in Drabenderhöhe in den 60er Jahren dann die Siebenbürger Sachsen-Siedlung gebaut und in den Folgejahren erweitert. Sie ist heute die größte geschlossene siebenbürgische Siedlung weltweit. Drabenderhöhe gilt als beispielhaftes Modell für die gelungene Integration von Aussiedlern. Zahlreiche prominente Besuche waren vor Ort, darunter alle Patenminister des Landes NRW. Die Besuche der Bundespräsidenten Karl Carstens, Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau zeugen von der hohen Wertschätzung für die Leistungen der Siebenbürger Sachsen.

Die sehenswerte Fotoausstellung wird beim Heimattag in Dinkelsbühl im Evangelischen Gemeindehaus St. Paul, Nördlinger Straße 2, Refektorium und 1. Stock, gezeigt. Die Ausstellungseröffnung findet am Pfingstsamstag, um 9. 45 Uhr, mit einer Einführung der Bundesfrauenreferentin Enni Janesch statt.

Link:

Das komplette Programm des Heimattages der Siebenbürger Sachsen 2007 in Dinkelsbühl

Schlagwörter: Heimattag, Patenschaft, Nordrhein-Westfalen

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