2. Juni 2007

Glanzvoller Abschluss der Kulturtage

Auf Initiative der Landesjugendleitung der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD), Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, wurde der Öffentlichkeit zum Abschluss der Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage am 20. Mai 2007 ein Kronenfest in Sprockhövel bei Wuppertal präsentiert. Der alte Brauch aus Siebenbürgen wurde zum ersten Mal in NRW aufgeführt – eine tolle Leistung der Jugend!
Nachdem sich die Suche nach einem Austragungsort etwas schwierig gestaltete – schließlich musste man auch für schlechtes Wetter vorsorgen – wurde man in Sprockhövel-Haßlinghausen fündig. Jetzt konnten weitere Vorbereitungen starten: Es mussten Tanzgruppen und Blaskapellen „engagiert“, Versicherungen abgeschlossen, Getränke, Essen, Blumen, Kronenbaum bestellt, „Werbung“ gemacht, Helfer gesucht, ein Kronengestell aus Stuttgart angeliefert, eingekauft und nicht zuletzt Schlafmöglichkeiten für die Tanzgruppen besorgt werden …. Alles wurde reibungslos erledigt. Selbst ein Sponsor für die Brötchen wurde gefunden. Hierfür ein herzlicher Dank an die Fa. Backfabrik in Würselen.

Pfarrer i.R. Rolf Bergmann wurde beim Gottesdienst von Jugendlichen in siebenbürgisch-sächsischer Tracht begleitet.
Pfarrer i.R. Rolf Bergmann wurde von Jugendlichen in siebenbürgisch-sächsischer Tracht begleitet.

So konnten sich am Samstagvormittag, dem 19. Mai, Alisha Flöter, Anja Bretz, Falk Theil, Hubert Ernst, Michael Hilfenhaus, Sandra Fritsch, Wolfgang Bretz sowie Heike und Rainer Lehni in Haßlinghausen treffen, um die letzten Vorbereiten zu treffen. Die Krone wurde mit Eichenlaub und vielen bunten Blumen geschmückt. Beim Aufstellen des Kronenbaumes wurden die Jugendlichen von der örtlichen Feuerwehr tatkräftig unterstützt. Abends war dann war alles bereit.

Am Sonntagmorgen war die Kirche in Sprockhövel-Haßlinghausen bereits vor dem „Zusammenläuten“ der Glocken bis auf den letzten Platz besetzt. Man rückte in den Bänken zusammen, damit niemand während des Gottesdienstes stehen musste. Pfarrer i.R. Rolf Bergmann wurde von Jugendlichen in siebenbürgisch-sächsischer Tracht begleitet. Der Kirchenchor der Gemeinde gestaltete den Gottesdienst mit. Lediglich zwei Choräle wurden von der Gemeinde gesungen. Den Rest der Liturgie – sogar das Vaterunser wurde vom Chor vorgetragen, was dem Gottesdienst eine festliche Note verlieh. Pfarrer Bergmann, der in der Ceaușescu-Diktatur einige Male Siebenbürgen besucht und Kronenfeste in Großlasseln miterlebt hatte, war über Siebenbürgen bestens informiert und gestaltete nun das Fest in seiner Kirchengemeinde begeistert mit. In seiner Predigt ging er auf die Leistungen der Siebenbürger ein und lobte den Zusammenhalt in der Gemeinschaft.

Als ich mich bei ihm bedankte und ihn bat mir, den Text der Predigt zu überlassen, sagte er: „Ich habe mich angesichts der vollen Kirche und so vieler schöner Trachten vom Predigtext gelöst und nur mein Herz sprechen lassen.“ Es war ein beeindruckender Gottesdienst, an den wir uns gerne erinnern werden. Der Duft von „mici“, gegrillter Wurst und Holzfleisch lud die zahlreichen Gäste zum Mittagstisch ein. Die Organisatoren – der Vorstand der SJD NRW – hatten nicht nur den Saal der evangelischen Kirchengemeinde in Haßlinghausen, sondern auch den Platz mit dem Kronenbaum schön hergerichtet. Die Blaskapelle Herten-Langenbochum und die Siebenbürger Musikanten Overath spielten zusammen zum Mittagstisch auf und umrahmten das anschließende Kronenfest.

Gegen 14 Uhr wurde es immer geschäftiger, die Musiker verlegten ihren Standort in den Garten des Martin-Luther-Hauses, wo das Kronenfest stattfand. Bei schönstem Sonnenschein eröffneten die angereisten Tanzgruppen das Kronenfest. Nach dem Aufmarsch der Tanzgruppen wurden die annähernd 350 Gäste vom Bundesjugendleiter der SJD und stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landesmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland Rainer Lehni begrüßt, namentlich Pfarrer i.R. Rolf Bergmann aus Haßlinghausen, die Bundesfrauenreferentin der Landsmannschaft Enni Janesch, der Landesvorsitzende der Landsmannschaft in NRW Harald Janesch, seitens der Kreisgruppe Wuppertal die Kulturreferentin Gertrud Bredt, die stellvertrenden Landesvorsitzenden und Kreisgruppenvorsitzenden von Köln und Bonn, Fritz Ziegler und Franz Both, die Landeskulturreferentin Hanni Ziegler, die Landeskassierin Gerda Gusbeth sowie der Vorsitzende der Kreisgruppe Düsseldorf, Richard Wagner.

Die Tanzgruppen aus Heilbronn, Drabenderhöhe, Köln und Setterich standen natürlich im Mittelpunkt. Gertrud Bredt überbrachte in Vertretung der erkrankten Kreisgruppenvorsitzenden Adele Depner, die Grüße der Kreisgruppe Wuppertal. Nach dem Lied „Af deser Ierd“ erkletterte der stellvertretende Landesjugendleiter Wolfgang Bretz als ausgewählter Jungaltknecht, aus Baaßen stammend und heute in Wilnsdorf bei Siegen lebend, den Kronenbaum. Nachdem er seine Kronenrede auf sächsisch und deutsch gehalten hatte, beschenkte er die Kinder mit Süßigkeiten. Den vom Kronenbaum mitgenommenen Blumenstrauß überreichte er seiner Tanzpartnerin Heide Vogdt, mit der er anschließend einen Ehrenwalzer tanzte. Heike Mai-Lehni, Landesjugendleiterin der SJD NRW, und Rainer Lehni, Bundesjugendleiter der SJD und stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft, dankten dem Jungaltknecht und allen Helfern und Mitwirkenden des Kronenfestes.

Im weiteren Programm folgten die Auftritte der Tanzgruppe Heilbronn, unter der Leitung von Christine Göltsch und Ines Wenzel, der Tanzgruppe Köln unter der Leitung von Rainer Lehni und Heidi Roth, der Jugendtanzgruppe Drabenderhöhe, geleitet von Christa Brandsch-Böhm, und der Tanzgruppe der Siebenbürgisch-Sächsischen Bruder- und Schwesternschaft Setterich unter der Leitung von Andrea Florath und Christoph Schwager. Die vier Tanzgruppen führten tanzten abschließend gemeinsam „Reklich Med“ und andere Tänze. Der Landesvorsitzende dankte allen, die mitgemacht hatten, insbesondere Pfarrer i.R. Rolf Bergmann sowie dem Ehepaar Heike und Rainer Lehni, die bei diesem Kronenfest die Hauptlast zu tragen hatten. Unter den Klängen der Blaskapellen ließen sich die Besucher den Kaffee und das selbst gebackene, siebenbürgische Gebäck schmecken.

Harald Janesch, Landesvorsitzender


Schlagwörter: Kulturtage 2007, Brauchtum, SJD, Tanzgruppen, Nordrhein-Westfalen

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