9. Januar 2018

Vortrag über Schlattners Roman "Rote Handschuhe" in Stuttgart

In der Stuttgarter Vortragsreihe referiert Dr. Michaela Nowotnick am 26. Januar um 19.00 Uhr im Stuttgarter Haus der Heimat zum Thema „Der lange Schatten der Diktatur - Eginald Schlattner und sein Roman ‚Rote Handschuhe‘“.
Eginald Schlattner ist einer der meistgelesenen Autoren der zeitgenössischen rumäniendeutschen Literatur. Insbesondere die drei zwischen 1998 und 2005 erschienenen Romane, die in zahlreichen Auflagen veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt wurden, bewegten und bewegen. Im überregionalen Feuilleton wurde Schlattner überaus positiv aufgenommen, als Stimme einer in Westeuropa weitgehend unbekannten Welt. In rumäniendeutschen Medien wurden allerdings auch kritische Stimmen laut. Schlattner sei ein Verräter gewesen, ein Kollaborateur des rumänischen Geheimdienstes, der aus dem Leid seiner Opfer Profit geschlagen habe. Die Debatte um Schuld und Unschuld sowie Aufarbeitung und Verantwortung entzündete sich an dem Roman „Rote Handschuhe“, in dem Schlattner seine eigene Haftzeit in einem Gefängnis des rumänischen Geheimdienstes thematisiert. In dem Vortrag werden Hintergründe verdeutlicht und der „Fall Schlattner“ analysiert. Dargestellt wird zudem, wie sich Gerüchte zu Wahrheiten manifestierten und mit Hilfe manipulierter Dokumente untermauert wurden.

Dr. Michaela Nowotnick ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin mit Schwerpunkt auf rumäniendeutscher Literatur. Zuletzt erschien die Untersuchung Die Unentrinnbarkeit der Biographie: Der Roman „Rote Handschuhe“ von Eginald Schlattner als Fallstudie zur rumäniendeutschen Literatur.

Schlagwörter: Schlattner, Stuttgarter Vortragsreihe, Securitate

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