11. Mai 2022

Zusammenarbeit mit der Lokalpresse: Michael Acker bietet gewinnbringenden Presseabend

Was sollte man beachten und wie kann man die Chancen erhöhen, dass die eigene Veranstaltung in der Zeitung vor Ort Erwähnung findet? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Online-Schulung am 28. April mit Michael Acker und 37 interessierten Teilnehmern. Michael Acker von der Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur versprach nicht zu viel, als er seinen Vortrag eröffnete. Ein kurzweiliger und gewinnbringender Abend für alle sollte es werden.
Michael Acker ist Redaktionsleiter der ...
Michael Acker ist Redaktionsleiter der Ebersberger Zeitung/Münchner Merkur. Foto: Stefan Rossmann
Die Teilnehmer bekommen zu Beginn einen Einblick in die Redaktionsarbeit einer Tageszeitung. Fundamentale Veränderungen haben in den letzten zehn bis 15 Jahren mit dem Online-Journalismus eine neue Arbeitswelt geschaffen. Neben der Druckausgabe wurde praktisch ein eigenes zweites Medium geschaffen. Das Mediennutzungsverhalten hat sich grundsätzlich verändert, der Online-Bereich hat eine zehnfache Reichweite erfahren.

Im zweiten Teil geht Michael Acker auf die Feinheiten einer Zeitungsmeldung ein. Die Tageszeitung sortiert die Meldungen, in der Redaktion wird über relevante oder irrelevante Nachrichten entschieden. Umso wichtiger ist der persönliche Kontakt zu den entscheidenden Personen. So bekommt der Redakteur einen Bezug zur Information. Termine und Zeitfenster für die Ankündigung sind wesentlich. Die Meldung sollte nicht ein halbes Jahr vorher verschickt werden, auch nicht einen Tag vor dem Ereignis. Als gutes Zeitfenster wird eine Woche empfohlen. Die E-Mail, das Anschreiben an die Redaktion soll kurz und knapp verfasst werden: was, wo, wann unter Angabe der Mobilnummer für Rückfragen.

Nun darf der Veranstalter nicht bei jeder Terminankündigung auf den Besuch eines Reporters hoffen. Im Nachgang kann eine Pressemitteilung mit einer aussagekräftigen Überschrift an die Tageszeitung gesendet werden. Hier muss Wichtiges von Unwichtigem getrennt werden. Michael Acker weist darauf hin, auf keinen Fall das Protokoll der Veranstaltung (zum Beispiel einer Versammlung) zu versenden. Der erste Absatz der Pressemitteilung entscheidet über die Veröffentlichung. Die Hauptnachricht muss dort kurz und klar stehen, soll keine Verschachtelung enthalten. Der Aufbau soll so gestaltet werden, dass man jederzeit von hinten blind kürzen kann. Keine Anrede, sondern immer Vor- und Nachnamen verwenden, wertneutral und ohne Emotionen berichten. Fotos sind immer willkommen. Dabei soll man Tiefe ins Bild bringen, Namen von links nach rechts aufführen. Eine Möglichkeit, die Redakteure zu der Veranstaltung zu bekommen, besteht in der Angabe eines Zeitfensters für ein aussagekräftiges Fotomotiv und Vorbereitung einer Pressemappe.

Mit Spannung haben die Teilnehmer den Vortrag verfolgt. Die anschließenden Fragen und Gespräche zu Schwerpunkten bekunden die Notwendigkeit dieser Schulung.

Das Recht am eigenen Bild bei einer Bildveröffentlichung wird von Michael Acker und Siegbert Bruss gekonnt und kurz erläutert. Wir erfahren, dass bei Nichteinholung der Einverständnisklärung unter Umständen die Zeitung das Risiko einer Klage tragen muss. Dagmar Seck bemerkt, dass die Bild- und Urheberrechte bereits Thema früherer Schulungen waren. Rainer Lehni spricht das Thema einer Mehrfachankündigung an und erfährt von der Möglichkeit einer Meldung im Vorfeld und einer tagesaktuellen Anzeige. Andere Fragen beziehen sich auf ausformulierte Presseberichte. Hermann Depner möchte wissen, ob die Redakteure das gern sehen oder ob sie zum Thema lieber selbst recherchieren möchten.

Diese Schulung, organisiert von der Siebenbürgischen Zeitung und dem Bundeskulturreferat des Verbandes, wurde gefördert vom Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Die Teilnehmer dürfen gespannt sein, wann der Tag der offenen Tür in der Redaktion der Siebenbürgischen Zeitung und der Geschäftsstelle des Verbandes stattfinden wird. Dieser wird für Post-Corona-Zeiten vorbereitet. Schließlich meldet Bundeskulturreferentin Dagmar Seck einen dritten Online-Schulungstermin für das zweite Halbjahr. Wir freuen uns bereits jetzt darauf.

Werner Gohn-Kreuz

Schlagwörter: Presseseminar, Presseabend, Online-Veranstaltung, Siebenbürgische Zeitung, Bundeskulturreferat

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