5. Juni 2002

Fünfte Begegnung am Huetplatz

Zwischen dem 17. und 19. Mai fand die 5. Begegnung am Huetplatz statt, ein sich in zweijährigem Turnus wiederholendes Treffen der Hermannstädter von hüben und drüben. Die eigentliche Reise nach Hermannstadt erstreckte sich vom 15. bis 24. Mai und fand bei allen Reiseteilnehmern großen Anklang, zumal auch das Wetter mitspielte.
Die beachtlich große Gruppe - 87 per Flugzeug und 5 mit eigenem PKW angereiste Hermannstädter - genoss die familiäre Atmosphäre. Einige Dutzend Hermannstädter stießen unabhängig von dieser organisierten Reise privat zur Begegnung am Huetplatz.
Das Demokratische Forum der Deutschen aus Hermannstadt (DFDH) bot ein reichhaltiges Programm an, das wegen Überschneidungen nicht voll genutzt werden konnte. So suchte man sich die interessantesten Punkte heraus. Wie immer fand die Eröffnungsfeier am Freitag, den 17. Mai, im Kulturhaus der Gewerkschaften statt. Zu den Festrednern gehörte Dr. Hans Klein, der Vorsitzende des DFDH, der die Eröffnungsansprache hielt und dabei alle Anwesenden herzlich begrüßte. Es folgten Bürgermeister Klaus Johannis, der Präfekt des Kreises und Ingrid von Friedeburg-Bedeus, die Präsidentin der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH). Das anschließende Kulturprogramm wurde von der sächsischen Volkstanzgruppen des Hermannstädter Jugenforums, der Brukenthalschule, der Allgemeinschule Nr.15, einer Singgruppe der Allgemeinschule Nr. 6 sowie dem Chor des Octavian-Goga-Gymnasiums bestritten. Die überaus gelungene Aufführung wurde mit viel Beifall bedacht. Am Abend gab es ein Rundtischgespräch der Vertreter des Forums und der HDH.
Der zweite Tag wurde mit einem Besuch des Wasserkraftwerkes Zoodt 1 begonnen. Es folgte ein Besuch beim Bischof der Evangelischen Kirche, D. Dr. Christoph Klein, im Bischofspalais, eine Besichtigung der Ausstellungen, mit Verkauf im Forumsgebäude, die Enthüllung einer Gedenktafel beim Franz-Binder-Museum, die Vernissage der Ausstellung Kulturelles Zusammenleben in Siebenbürgen - Die Sachsen, die Landler und die Rumänen. Weitere Programmpunkte waren: Vernissage der Zeichnungen von Andreas Zall, Buchvorstellung Siebenbürgische Trachtenlandschaften (Horst Klusch), Stadtrundgang unter dem Motto Hermannstadt heute, ein Diavortrag mit Buchpräsentation Die Landler in Siebenbürgen (Dr. Franz Grieshofer und Dr.Wilfried Schabus) und in der Sakristei der Evangelischen Stadtpfarrkirche Musik aus der Stille (Christine Wijnkoop Lüthi). Der Abschluss des Tages fand im Armeehaus statt, wo beim Festessen mit den Mitgliedern des Forums und Ehrengästen die Burzenländer Blaskapelle aufspielte. Die HDH hatte eine beträchtliche Spende mitgebracht, um den in Hermannstadt lebenden Deutschen die Möglichkeit zu geben, an diesem Programmpunkt auch teilnehmen zu können.
Am 3. Tag, dem Pfingstsonntag, war die ehrwürdige Stadttpfarrkirche randvoll, wie in alten Zeiten, und die musikalische Untermalung durch den Bachchor ein Hochgenuss. Stadtpfarrer Kilian Dörr betonte in seiner Predigt, sich zu freuen, vor so einem zahlreichen Auditorium predigen zu dürfen. Nach dem Kirchgang gab es auf dem Kirchhof ein Platzkonzert der Burzenländer Blaskapelle, als Teil der eigentlichen Begegnung auf dem Huetplatz. Viele Besucher genossen an den Tischen unter Sonnenschirmen bei „Mici“ und Bier das schöne Wetter und tauschten Erinnerungen aus. Das Gespräch in der Aula der Brukenthalschule mit Direktor G. Hermannn sowie ehemaligen Schülern und Lehrer drehte sich um die Entwicklung und aktuelle Situation der Schule.
Am Abend klang die Begegnung, ebenfalls in der Aula, aus. Das Konzert des Chores Cantores Juvenes und des Kammerorchesters Hermannstädter Stadtmusikanten unter Leitung von K. Philippi brachte Werke von Mozart und Beethoven (Romanze in F-Dur für Violine und Orchester; glänzend die Solistin Simina Bojin, Schülerin der 8. Klasse) sowie deutsche, rumänische und englische Lieder.
In den folgenden Tagen unternahmen 72 Reiseteilnehmer eine Fahrt nach Kronstadt und Umgebung und kehrten voller angenehmer Erinnerungen zurück. Nach insgesamt zehn Tagen fand dann der Rückflug statt mit der Erkenntnis, dass es in der alten Heimat schön war und dass das Reisen in der Gruppe ganz andere Erlebnisse bringt. Wahrlich, diese Reise hat sich gelohnt. Als Reiseleiter der Gruppe freut sich der Verfasser dieser Zeilen, dass es keine unangenehmen Ereignisse (Krankheitsfälle etc.) gegeben hat. Gleichzeitig bedanke ich mich noch einmal für die Sammelaktion als Anerkennung meiner Tätigkeit, und versichere den Reiseteilnehmern, dass ich das Geschenk sinnvoll verwenden werde.

Jürgen Schuster

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