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20. September 2025

Aus den Kreisgruppen

Verkauft in die Freiheit – die Ausreise der deutschen Minderheit aus Siebenbürgen

Einen Vortrag über den Freikauf der Siebenbürger Sachsen durch die Bundesrepublik Deutschland während des Ceaușescu-Regimes hält Botschafter a.D. Dr. Axel Hartmann am 24. September um 19.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 4 mal kommentiert.

  • Johann0,3

    1Johann0,3 schrieb am 21.09.2025, 08:24 Uhr:
    Ich freue mich schon auf einen detaillierten Bericht in SBZ.
    Ich würde auch empfehlen eine Diskussion über die, die selber
    noch zusätzlich den selben Betrag an den Rumänischen Staat gezahlt
    haben um aus Rumänien auszuwandern. Ich bin überzeugt die Mehrheit hat sich freigekauft, nur leider trauen sich die Leute nicht darüber zu sprechen weil sie zu stolz sind.
    Ich war so einer, meine Mutter hat für meine Familie das getan.
  • Peter Otto Wolff

    2Peter Otto Wolff schrieb am 22.09.2025, 12:11 Uhr:
    Hallo Johann, ich bin 1980 legal ausgewandert, bezahlt hat ev. der Deutsche Staat, und zwar happig, da 2 Hochschulabsolventen. Die Genehmigung kam überraschend schnell, weniger als ein Jahr, war auch der Letzte meiner Sippe. Hatte viele Bekannte, die hohe Summen für die Ausreise bezahlt haben, allerdings war dies ein separates/privates Geschäft von Sekuritate-Leuten, die wohl Einfluss hatten an der Aufstellung von Listen, oft aber auch Schwindler. Meines Wissens gab es keine legale Möglichkeit, staatlich sanktioniert, für seine eigene Ausreise Geld einzuzahlen, auch nicht indirekt, von Angehörigen. Eine andere, windige praktizierte Methode war jene von hohen einflussreichen Parteifunktionären, die ein lüsternes Auge auf ansehnliche Domizile von ausreisewilligen Sachsen, Schwaben, warfen. Man verkaufte "pro Forma" für 'nen Appel und ein Ei das Objekt an den Funktionär, und kam auf die Liste. Der offizielle Menschenhandel, mit festen Preisen je nach Schulbildung, wurde nie zugegeben, wurde im Geheimen praktiziert, da er ja moralisch verwerflich war für das sozialistische Regime. Auch Herr Hüsch operierte inkognito, so war der Deal.
  • Regine ( Jini )

    3Regine ( Jini ) schrieb am 23.09.2025, 17:46 Uhr:
    Bei dem Vortrag von Hr. Dr. Axel Hartmann, morgen/24.09.2025 in München, kann ich -bedauerlicherweise- nicht dabeisein, aber mit dem Thema beschäftige ich mich seit Jahrzehnten.
    Wir sind am 08. Januar 1970 in die BRD eingewandert: Mutter, Vater, 2 Töchter, 13 und 14 Jahre alt.
    Damals wurde ausschließlich von Familienzusammenführung gesprochen.
    Meine Großeltern mütterlicherseits lebten seit 1962 in der BRD. Meine Eltern stellten 1963 den ersten Ausreiseantrag. Jedes Jahr kam ein Ablehnungs-Bescheid. Danach fuhr meine Mutter nach Bukarest, im Gepäck etliche ihrer Handarbeits-Garnituren. Sie arbeitete sich stets an einen Sekretär der Securitate heran, und er bekam Handarbeiten "für die Gattin"...
    Das waren unsere "Bestechungsmittel". So stiegen wir wohl von Jahr zu Jahr höher in der Liste der Ausreisewilligen auf. 1969 kamen die "Kleinen- und Großen Papiere".

    Die Aufstellung der "Kopfgelder" hat Hr. Dr. Heinz Günther Hüsch selber veröffentlicht.
    Am 04 Juli 2013 sah ich auf PHOENIX eine Reportage der österreichischen Journalistin Susanne Glass mit Hr.Dr. Hüsch. Er erzählte dort sehr freimütig und unterhaltsam über seine Flüge ab 1968 nach Bukarest, stets mit einem Aktenkoffer voll mit Bargeld als Handgepäck, seine Gespräche in Hotelzimmern, etc.
    Er hatte immer eine Liste mit Namen dabei, dann wurde über die Personen einzeln verhandelt. Das hörte sich an wie ein spannender Spionagefilm!
    In der Reportage sagte er, daß sich "noch niemand bei ihm bedankt hätte". Das machte mich betroffen, zumal mir bewußt wurde, daß wir zu seinen ersten "Verhandlungsobjekten" gehört hatten, und ich ihm viel zu verdanken habe. Ich schrieb ihm einen Brief nach Neuss, schilderte ihm Einiges, und drückte meinen Dank aus. Prompt kam seine Antwort: U.a. schreibt er: "Wie es im Einzelnen war und insbesondere, was für Sie und Ihre Familie geleistet werden mußte, können Sie dem Büchlein ´Kauf von Freiheit` entnehmen. Darin sind inhaltlich die abgeschlossenen Verträge wiedergegeben".
    "Kauf von Freiheit" ist noch erhältlich, über AMAZON oder Honterus-Verlag...
    Nun war mein Interesse geweckt: Ich habe den Bericht "Freikauf der Rumäniendeutschen in den Jahren des Kommunismus" vom 03. Mai 2010 in der SbZ gefunden. Zusätzlich fand ich in der NZZ vom 20.12.2018 die Reportage "Zu verkaufen: Rumäniendeutsche".
    In beiden Berichten sind die "Kopfpreise" genau angegeben: Arbeiter, Facharbeiter, Studenten (Kat. B1 und B2), Akademiker, etc.
    Sehr empfehlenswert für alle Interessierten!
  • Johann0,3

    4Johann0,3 schrieb am 25.09.2025, 10:21 Uhr:
    Guten Morgen Regini, ich habe das Buch, ,,Kauf von Freiheit",bei Amazon bestellt. Es gab noch 10 Exemplare. Bin gespannt auf das Ganze.
    Vielen Dank für den Hinweis.

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