26. Juni 2002

Beitrag für zusammenwachsendes Europa

Ihr zehnjähriges Jubiläum beging die Deutsch-Rumänische Gesellschaft e.V. Berlin mit einem Festakt am 14. Juni im Rumänischen Kulturinstitut zu Berlin. Präsident Herbert Siebold ging einführend auf die Entstehungsgeschichte der DRG ein.
Der zündende Funke zur Vereinsgründung war von einer Reisegruppe ausgegangen, die ihrerseits durch die begeisterten Erzählungen des rumänischen Juden Reuven Moskovitz zustande gekommen war. Die Teilnehmer der ersten Rumänienreise hatten im September 1991 insgesamt 5 000 km in zehn Tagen zurückgelegt und entschlossen sich am 17. Februar 1992 zur Vereinsgründung. Die DRG hat sich als Ziel gesetzt, die kulturellen, wissenschaftlichen, politischen und humanitären Beziehungen zwischen Menschen, die in Deutschland oder Rumänien leben, zu fördern. Inzwischen hat sich die DRG Berlin als Verein etabliert, der sich ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Neben Studienreisen (in diesem Jahr geht die 5. nach Südrumänien), dem Kinderferienprogramm in Satu Floresti, dem Jugend- und Schüleraustausch (zwischen dem Brukenthal-Lyzeum Hermannstadt und einem Berliner Gymnasium), der Handwerker- und Studentenförderung sowie der Förderung des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur in Klausenburg gibt die Gesellschaft vierteljährlich die Deutsch-Rumänischen-Hefte, ebenfalls ehrenamtlich, heraus. Herbert Siebold bedauerte, dass der Aufenthalt rumänischer Handwerker in Deutschland und ihre Ausbildung in deutschen Betrieben im Augenblick wegen bürokratischer Hemmnisse des Arbeitsamtes gescheitert sei.
Nach Kräften möchte der rumänische Botschafter Adrian Vierita die Arbeit der DRG sowie die der Landsmannschaften unterstützen, wie er in seinem Grußwort betonte. Hans Peter Annen, Vertreter des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik, unterstrich den wichtigen Beitrag, den die DRG zum Zusammenwachsen in Europa leiste.
In seinem Festvortrag ging Prof. Dr. Wolfgang Breckner, Prorektor der Babes-Bolyai-Universität Klausenburg, auf die langjährige Geschichte der Siebenbürger Sachsen in Transsylvanien ein und schlug den Bogen zur DRG, die die deutsch-rumänischen Beziehungen maßgeblich fördere und sich in Rumänien engagiere. Minderheiten könnten dem Gemeinwohl wohl am besten dienen, wenn ihnen ein Freiraum erhalten bleibe, unterstrich der Festredner, selbst ein Vertreter der siebenbürgisch-sächsischen Minderheit in Rumänien.
Mit Klavierklängen, einem rumänischen Büfett, Balkan-Musik und einer Tombola klang der sommerliche Abend im Kulturinstitut aus.

Edith Ottschofski

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