18. Oktober 2002

Demnächst Sprachpolizei in Rumänien?

Eine "Sprachpolizei" könnte demnächst saftige Strafen in Rumänien verhängen. Ein Gesetz zum Schutz der rumänischen Sprache wurde am 8. Oktober mit den Stimmen der regierenden Sozialdemokratischen Partei (PSD) und der extremistischen Großrumänien-Partei (PRM) in der Bukarester Abgeordnetenkammer angenommen.
Die Bestimmungen wurden vom einstigen "Zaranisten" (PNTCD) und derzeitigen PSD-Senator, George Pruteanu, ausgeklügelt. Das Gesetz regelt die Benutzung der rumänischen Sprache auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Einrichtungen: Rumänische Texte, die in der Öffentlichkeit gesprochen oder geschrieben werden, müssen grammatikalisch korrekt sein. Das Gesetz sieht zudem vor, dass Fremdwörter im öffentlichen Gebrauch auch ins Rumänische übersetzt werden müssen. Werbung und Firmenschilder sind davon am meisten betroffen, einen "Hot Dog" oder "Hambuger" dürfte es daher so nicht mehr beim "Fast food" geben. Doch wie man diese und andere Wörter in die Landessprache überträgt, ist vorerst noch ein Rätsel und wird von Humoristen in pikanten „Stilblüten“ öffentlich durch den Kakao gezogen. Fest steht allerdings: Dem Gesetz stimmte auch das rumänische Oberhaus, der Senat, zu und muss nun ein Vermittlungsverfahren zwischen beiden Kammern durchlaufen. Sprachliche „Ordnungswidrigkeiten“ werden dann mit Strafen zwischen 20 und 50 Millionen Lei (das sind umgerechnet 625 bis 1 500 Euro) geahndet.

mo


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