Auf dem Programm standen die zweite Sinfonie in c-Moll und die Messe in f-Moll von Anton Bruckner. Auszug aus der Konzertkritik im Wiesbadener Tagblatt: "Schon bei den ersten Takten wurde deutlich, dass sich dieses Orchester hohen Ansprüchen stellen kann. Dirigent war Horst Gehann, ein Kapellmeister der alten Schule in des Wortes bester Bedeutung, der präzise, mit einer auf das Wesentliche beschränkten Zeichensprache ein Höchstmaß an Klangkultur mit seinen Instrumentalisten erreichte. (...) Gehann gelang eine großformatige und packende Gestaltung mit oft kantiger, energisch gestraffter Kontur und monumentaler Steigerung im Finalsatz. Gleiches ist von der Realisation der Brucknerschen Messe in f-Moll zu berichten."

Das am Vorabend in der Darmstädter Kirche St. Elisabeth stattgefundene Konzert wurde im Darmstädter Echo unter dem Titel "Klang-Gipfelstürmer" ebenfalls sehr positiv bewertet. Über die Interpretation der Messe in f-Moll schreibt das Blatt: "Gehann betonte die Monumentalität des Werkes, etwa bei den kraftvollen Klanggipfeln des 'Gloria' und 'Credo' und bei den Fugen an den Satzenden. Doch gelangen auch die zarten Episoden ('Benedictus' oder 'Agnus dei') eindrucksvoll. (...) Nach dem zarten Ausklang der Messe mit dem Kyrie-Motiv der Oboe verharrten die Zuhörer zunächst in ergriffenem Schweigen, bevor starker Beifall aufbrandete."

H. Burmeister