24. April 2003

Adrian Nastase: "Unsere Zukunft ist in Europa"

Berlin. - Bundeskanzler Gerhard Schröder hat bei einem Treffen mit dem rumänischen Premierminister Adrian Nastase auf die guten und intakten Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien hingewiesen. „Wir haben auf politischer Ebene keine Probleme, und das eine oder andere Problem auf wirtschaftlicher Ebene ist gelöst worden oder wird in Kürze gelöst werden“, erklärte Schröder am 8. April in Berlin.
Schröder würdigte die Fortschritte, die die Regierung Nastase bei der Korruptionsbekämpfung, aber auch bei der Einführung europäischer Rechtsbestimmungen erzielt habe. Deutschland wolle Rumänien beim Ausbau seiner Grenzsicherung unterstützen, den NATO-Beitritt Rumäniens werde der Deutsche Bundestag so bald als möglich ratifizieren. Nastase hofft, Bundeskanzler Schröder „sehr bald“ zu einem Besuch in Rumänien begrüßen zu können. Er lud den Bundeskanzler ein, das Soldatengrab seines Vaters in Ceanu Mare (Siebenbürgen) zu besuchen. Beide Regierungschefs sehen erhebliche Chancen für mehr Investitionen deutscher Unternehmen in Rumänien. Zurzeit sind über 10 000 Unternehmen mit deutschen Kapital in Rumänien tätig. Vor allem die vorhandenen Ansätze im Banksektor, der Energiegewinnung und Energieverteilung könnten weiter ausgebaut werden. Der Handelsaustausch zwischen Deutschland und Rumänien ist in den letzten zwei Monaten um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. In Berlin kam Nastase auch mit Wirtschaftsminister Wolfgang Clement und dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski, zusammen.

In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bedauerte Nastase, dass die deutsche Minderheit zu einem großen Teil Rumänien verlassen hat. Von 300 000 Deutschen im Jahr 1989 seien nur 65 000 geblieben. Diese Volksgruppe bleibe aber weiterhin eine wichtige Brücke zu Deutschland und zur EU, sagte Nastase. "Wir sind ein europäisches Land. Unsere Zukunft ist in Europa", betonte der rumänische Regierungschef.

sb

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