4. September 2003

Sächsische Trachten beim Rakoczifest in Bad Kissingen

Die Kurstadt Bad Kissingen feierte in diesem Jahr ihr 53-jähriges Rakoczifest. Der Namensgeber des größten über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten Stadtfestes ist Fürst Franz II. Rakoczi, ein ungarischer Adliger aus Nordostsiebenbürgen, der von 1703 bis 1711 Fürst von Siebenbürgen und Anführer der Freiheitskämpfe (Kuruzzenkriege) war.
Aus Anlass des 300-jährigen Ausbruches der Freiheitskämpfe wurde hervorgehoben, dass der „Rebell“ eigentlich zu den Kriegshandlungen gedrängt wurde, aber eher ein Schöngeist war, so wie er von dem berühmten ungarischen Bildhauer Imre Varga im Denkmal vor der Bad Kissinger Wandelhalle dargestellt wird.

Die im Jahre 1734 neu entdeckte Heilwasserquelle, "der scharpfe Brunnen", wird seit 1752 Rakoczi-Quelle genannt. Dieser Name stand Pate für die Namensgebung des ersten Stadtfestes, das danach Rakoczifest genannt wurde. Heute zählen zum Hofstaat des Fürsten 24 berühmte historische Persönlichkeiten, Kaiser/innen, Könige/innen, Schriftsteller, Maler und lokale Größen, die im 19. Jahrhundert Bad Kissingen zum Ruhm eines Weltbades verholfen haben.

Im Laufe der Jahre haben sich zwischen dem Darsteller der historischen Persönlichkeit des Fürsten und den Siebenbürger Sachsen freundschaftliche Beziehungen entwickelt. Am diesjährigen Festzug nahmen 80 Vereine, teils ansässige, teils auswärtige, die mit der Kurstadt an der Fränkischen Saale enge Verbindungen haben, teil. Die Lokalzeitung hob besonders eine Gruppe hervor, die schon seit mehreren Jahren dabei ist: die siebenbürgischen Trachtenträger, die vor dem Festwagen des Fürsten Franz II. Rakoczi marschierten, den Höhepunkt des Festzuges ankündigten und von den 40 000 Gästen, die den Parcours durch die Altstadt säumten, viel Beifall erhielten.

Die Trachtenträger/innen gehören der landsmannschaftlichen Kreisgruppe Schweinfurt-Gochsheim an und zeigten bei dieser Gelegenheit die Originalität und Vielfalt der siebenbürgisch-sächsischen Trachtenlandschaft. Die vorgeführten Trachten - leider diesmal bei Regen teils durch Regenschirme geschützt - stammen aus verschiedenen Landesteilen Siebenbürgens (Burzenland, Kleine und Große Kokel, Unterwald und Altland). Erfreulicherweise nahmen auch in diesem Jahr Trachtenträger der Kreisgruppe Würzburg am Festzug teil - eine Bereicherung der Trachtenvielfalt.

Der Vorstand der Kreisgruppe Schweinfurt-Gochsheim, der immer aktiv dabei ist, bedankt sich bei allen Teilnehmern und insbesondere bei den Würzburgern für die Teilnahme auch in diesem Jahr am Festzug. Als Dankeschön wurden alle Teilnehmer anschließend zu einem gemeinsamen Abend eingeladen.

Johann Göbbel

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