15. November 2003

Juwel des Werdenfelser Landes: Die Alpspitze

Die Alpspitze (2 628 m) ist für viele Bergfreunde einer der schönsten Gipfel in den nördlichen Kalkalpen und vor allem im Wettersteingebirge. Als elegantes Dreieck ragt sie über Garmisch-Partenkirchen und stiehlt selbst der weitaus höheren Zugspitze (dem höchsten Alpengipfel Deutschlands mit 2 962 m) die Schau.
Vom Gipfel schweift der Blick ins wilde Höllental, über Garmisch weit hinaus ins Voralpenland, auf die verlockenden, schroffen Kalkzüge des Wettersteins und weiter hinaus zur eigenwilligen Soiern-Gruppe des Karwendelgebirges. Die Alpspitze wird vom gesamten Wettersteingebirge umschlossen. Im Norden sind es die Waxensteine und die Riffelspitzen, im Westen die Zugspitze, im Süden der mächtige Wettersteinkamm, bloß im Osten öffnet sich die Sicht weit ins „Bayrische“ hinaus. Der von der Zugspitze entfernteste Gipfel dieses Bergmassivs, die Wettersteinspitze, 2 297 m hoch, im Osten, über der Ortschaft Mittenwald gelegen, gab diesen stolzen Höhen ihren Namen: das Wettersteingebirge.

Vorzügliche Wanderkarten erleichtern die Besteigung, die bedingungslos gute Kondition, Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine solide bergsteigerische Erfahrung voraussetzt. Seit mehr als zwanzig Jahren besuche ich diesen Berg des Öfteren im Jahr, zu jeder Jahreszeit und auch bei weniger guten Wetterlagen. Ob im Alleingang, mit Freunden oder als Leiter größerer Wandergruppen, die Alpspitze hat mir jeweils schönste Erinnerungen geschenkt. Auf dem Gipfel ist man hoch beglückt, sei es vom herrlichen Fernblick oder von der Genugtuung, den Aufstieg geschafft und Freunden schönes Erleben ermöglicht zu haben.

Als bequemer Einstieg zu den Alpspitz-Routen empfiehlt sich die Alpspitz-Gondelbahn zur Bergstation (2 033 m). Von hier führt z.B. die „Ferrata“ mit Drahtseilen und vielen Trittbügeln durch die Alpspitz-Nordwand auf die so genannte „Schulter“. Die letzten 100 Höhenmeter von hier zum Gipfel sind steiler und wegen der vielen Begehern durch Steinschlag gefährdet. Ratsam ist daher die Mitnahme von Schutzhelm und Klettersteigausrüstung mit Brust- und Sitzgurt sowie Grödel für Restschneefelder.
Von einem Absteig durch die Nordwand (Ferrata) ist dringend abzuraten, da hierbei im Strom der Aufsteigenden Klettersteig-Staus vorprogrammiert sind. Der Normalabstieg führt durch die Ostflanke und auf dem Felsband des Nordwandsteiges zur Seilbahnstation zurück. Die beste Zeit für die Alpspitzbesteigung ist von Ende Juni bis Anfang Oktober.

Rick Schuller


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