23. April 2004

Nachruf auf Helmut Müller

Helmut Müller wurde plötzlich aus seinem überaus aktiven Wirken für die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft herausgerissen. Er starb am 26. März 2004 in Heilbronn. Lesen Sie im Folgenden die Nachrufe des Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaften, Michael Konnerth, und seitens der HOG Zuckmantel, in der sich der Verstorbene so nachhaltig engagiert hat.
Bleibende Verdienste um die Gemeinschaft


Er war ein treuer und weitsichtiger Siebenbürger Sachse, ein Glücksfall nicht nur für die Heimatortsgemeinschaft Zuckmantel, die er 1982 initiert hatte und deren Geschicke er 22 Jahre leitete. Die HOG Zuckmantel verliert mit ihm einen sehr aktiven, initiativreichen und erfolgreichen Vorsitzenden. Bleibende Verdienste hat sich Helmut Müller auch um die Gemeinschaft unserer Landsleute von hüben und drüben und um die Völkerverständigung erworben. Dafür gebühren ihm Respekt und Dank.

Im Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V. machte sich Helmut Müller als Sprecher der Regionalgruppe Zwischenkokelgebiet einen guten Namen. Bis zu seinem Ableben war er Mitglied im erweiterten Vorstand des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen HOG e.V.


Helmut Müller (1928 - 2004)
Helmut Müller (1928 - 2004)

Der am 6. Oktober 1928 in Zuckmantel Geborene war nicht nur ein guter Zuckmantler und Schäßburger, sondern auch ein überzeugter und überzeugender, treuer Siebenbürger Sachse. In der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen war er auf Kreis- und Landesebene tätig. Er gehörte zu den Initiatoren des im Mai 1978 gegründeten Heilbonner Chores, dessen Sprecher er zeitweise war. Helmut Müller versammelte damals gemeinsam mit Luise Markus und Ernst Schmidts Landsleute aus dem Übergangswohnheim in Heilbronn um sich, die willig waren, das siebenbürgische Liedgut auch in Deutschland zu pflegen. Müller war zudem Kulturreferent der Kreisgruppe Heilbronn und von 1986 bis 1995 auch Kulturreferent im Vorstand der Landesgruppe Baden-Württemberg der siebenbürgischen Landsmannschaft. Zudem war Helmut Müller jahrzehntelang ein aktiver Mitarbeiter der Siebenbürgischen Zeitung.

Als langjähriger Weggefährter von Helmut Müller, als Vorsitzender des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V. und als Stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg möchte ich Frau Hedwig Müller ganz herzlich danken für die Liebe und Unterstützung, die sie ihrem Mann in all den Jahren geschenkt hat. Dank dieses Rückhalts konnte er so viel Kraft und Energie unserer Gemeinschaft widmen, der er sich zutiefst verpflichtet fühlte.

Gott möge ihm die ewige Ruhe und allen Hinterbliebenen und Landsleuten und Freunden Trost schenken. Wir werden ihn alle sehr vermissen. Wir alle wollen Helmut Müller, unserem treuen Landsmann, ein ehrendes Andenken bewahren.

Michael Konnerth





Die Heimatliebe gelebt und weitergegeben


Wir trauern um den Vorsitzenden der HOG Zuckmantel, Helmut Müller, der am 26. März 2003 plötzlich und unerwartet im Alter von 75 Jahren aus unserer Mitte gerissen wurde. Unter tiefer Anteilnahme zahlreicher Familienangehöriger, Freunde und Bekannte wurde er am 1. April auf dem Südfriedhof in Heilbronn-Sontheim beigesetzt.

Es war die Sehnsucht nach Zuckmantel, wo er am 6. Oktober 1928 geboren wurde, die ihn bewog, die Initiative zu ergreifen und am 10. Januar 1982 mit einem Arbeitskreis die „5. Zuckmantler Nachbarschaft“ zu gründen. Als Vorsitzender leitete und prägte er die HOG Zuckmantel während der letzten 22 Jahre und schaffte es immer wieder, uns, seine Landsleute, für die gemeinsame Sache zu begeistern und die Sehnsucht nach ihrem Heimatdorf wach zu halten. Durch seinen unermüdlichen Einsatz hat er Wege und Lösungen gefunden, um innerhalb der HOG und in Zuckmantel selbst Meilensteine zu setzen. Mit seinem Namen verbunden bleiben, neben der Gründung der HOG Zuckmantel, die Organisation von acht Heimattreffen und einer Vielzahl von kulturellen Aktivitäten. So beteiligte sich die Zuckmantler Trachtengruppe am 31. Mai 1996 zum ersten Mal am Umzug in Dinkelsbühl.

Ganz besonders lag ihm die Geschichte Zuckmantels und seiner Bewohner am Herzen. Der Beweis dafür sind die alljährlichen Rundschreiben, die er mit viel Liebe gestaltete und die er als den ersten Schritt für eine Ortsmonografie betrachtete. Die Zuckmantler Nachrichten gehören dank Helmut Müller zu den lebendigsten siebenbürgisch-sächsischen Heimatblättern in Deutschland. Die Publikation legt seit zwei Jahrzehnten Zeugnis ab von den vielseitigen Initiativen, die die HOG Zuckmantel an der Spitze mit Helmut Müller ergriffen und in die Wirklichkeit umgesetzt hat.

Eine seiner herausragenden Fähigkeiten war es, Brücken zu bauen - auch nach Zuckmantel. Helmut Müller hat die Probleme vor Ort aufgegriffen und mit seinem Enthusiasmus die Zuckmantler begeistert, in ihrem siebenbürgischen Heimatort zu helfen: zuerst den Menschen mit Lebensmittelpaketen und Geldspenden, dann auch bei der Friedhofsumzäunung, bei der Instandhaltung des Pfarrhauses und ganz besonders bei der kompletten Renovierung der Kirche. Wir verdanken es seiner bewundernswerten Energie, seiner beeindruckenden Kompetenz und seiner Konsequenz, dass die Zuckmantler Kirche am 9. Juni 2002 von Bischof Dr. Christoph Klein wieder eingeweiht werden konnte.

Für seine Verdienste um die HOG Zuckmantel erhielt er beim letzten Zuckmantler Treffen am 6. September 2003 die Goldene Ehrennadel des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V.

Wir danken Helmut für seinen beispielhaften Einsatz zum Wohle Zuckmantels und seiner Familie für die Unterstützung, die sie ihm dabei gegeben hat. Wir werden sein Lebenswerk stets in Erinnerung behalten und versuchen, es in seinem Sinne fortzuführen. Wir trauern um einen wertvollen Menschen, der uns mit seiner optimistischen, aufgeschlossen Art fehlen wird. Unsere herzliche Anteilnahme gilt den Familienangehörigen.
Für die „5. Zuckmantler Nachbarschaft“ (HOG Zuckmantel)

Der Vorstand


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