24. Juli 2001

Interethnisches Festival in Schäßburg

Das Interethnische Jugendbildungszentrum (IBZ) beim Demokratischen Forum der Deutschen in Schäßburg veranstaltet in Zusammenarbeit mit allen 18 ethnischen Minderheiten aus Rumänien und den rumänischen Minoritäten aus Bulgarien und Jugoslawien vom 29. August bis 2. September das Festival "ProEtnica 2001" in Schäßburg und sucht Praktikanten für zwei Workcamps.
Ziel der Veranstaltung ist die Förderung des Dialogs zwischen der rumänischen Bevölkerung und den ethnischen Gemeinschaften sowie den Minderheiten untereinander. Durch ein detailliertes Kennenlernen der Bräuche, Traditionen und Lebenseinstellungen erhoffen sich die Veranstalter eine Förderung von Akzeptanz und Toleranz. Das Festival wird vier Ebenen (kulturell, sozial, politisch und spirituell) umfassen um einen möglichst breiten Einblick in die Lebensweise der unterschiedlichen Volksgruppen zu gewähren.
Bereits durch die Organisationsstruktur stellt ProEtnica nach eigenen Angaben etwas Besonderes dar: Von Anfang an wurden alle ethnischen Minderheiten Rumäniens in die Vorbereitungen einbezogen. Seit November letzten Jahres organisierte das IBZ fünf Vorbereitungsseminare, wobei eine demokratische Struktur aufgebaut wurde, so dass die Vertreter der Minoritäten in die Organisation des Festivals eingebunden sind.
Schäßburg wurde deshalb als Austragungsort gewählt, weil es eine der wenigen Städte Rumäniens ist, in denen sich das Kulturerbe der Minderheiten bis zum heutigen Tag nahezu unberührt erhalten hat. Der mittelalterliche Kern der Stadt steht auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste und damit im besonderen Interesse der Öffentlichkeit. So erwarten die Organisatoren viele Touristen und potenzielle Festivalbesucher (schätzungsweise 20 000) in der "Kokelstadt".
Weitere Infos beim Interethnischen Jugendbildungszentrum, Str. Muzeului 6, RO-3050 Sighisoara, Telefon (00 40) 65 – 77 84 89, E-Mail: info@ibz.org.ro.

Praktikanten gesucht

Schon zum zweiten Mal findet in Schäßburg das "Archaeological Work Camp", und zwar vom 5. bis 19. September, statt. Hierfür sucht der Veranstalter, das Interethnische Jugendbildungszentrum (IBZ), noch zwei oder drei Studenten aus Deutschland, die Lust haben an Ausgrabungen auf der Altstadtburg teilzunehmen. Es müssen keine Archäologie-Studenten sein, dies wäre aber von Vorteil. Die Teilnehmer sollten nicht älter als 25 sein – es sei denn die Person hat gute Kenntnisse der Ausgrabungsverfahren und kann andere Jugendliche anleiten. Unterkunft und Verpflegung wird gestellt, An- und Abfahrt müssen selber organisiert und bezahlt werden. Zusätzlich ist ein geringer Teilnahmebeitrag zu leisten
Natürlich ist auch die Mitarbeit eines Professors oder Dipl.-Archäologen möglich, für diesen Fall können auch die Reisekosten übernommen werden. Jegliche Unterstützung (vor allem in Form von Geld, Sachspenden, Geräten) ist immer erwünscht; darüber hinaus werden noch Sponsoren für die Veranstaltungen gesucht.

"Ethnography and Art Work Camp"

Ebenfalls vom Interethnischen Jugendzentrum (IBZ) wird ein weiteres Camp vom 30. September bis 21. Oktober in Schäßburg veranstaltet. Ethnografie soll hier im Sinne der praktischen Arbeit (Feldstudie) und als etwas experimentelles verstanden werden. An diesem Camp nehmen Vertreter aus fünf Ländern (Bulgarien, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien und Tschechien) teil. Thema der Veranstaltung sind die ethnischen Gruppen in Siebenbürgen, die vor Ort (in einem Dorf bei Schäßburg) mit Film, Fotos, Features und Interviews dokumentiert werden. Mit Hilfe eines selbstinszenierten Theaterstücks sollen auch die Dorfbewohner in das Projekt integriert werden und gemeinsam in spontaner und kreativer Weise ein Event abhalten, das allen zugute kommt und Grenzen überwinden lässt.
Weitere Infos bei Sebastian Bethge, Str. Tâmplarilor 11a, RO-3050 Sighisoara, Telefon (0040) 95 – 91 92 42, E-Mail: flosebeth@yahoo.de.

Christian Zgârdea

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