17. Dezember 2004

Hohenzollern waren loyale Könige

Das Sudetenzimmer im Haus des Deutschen Ostens München (HDO) platzte am 25. November 2004 wieder aus allen Nähten. Viele Landsleute aus dem Großraum München verfolgten mit großem Interesse den Vortrag des bekannten Historikers Dr. Michael Kroner über "Die Hohenzollern als Könige von Rumänien. Lebensbilder von vier Monarchen 1866-2004".
Passend zum Vortrag war gleich beim Haupteingang des HDO in einer Vitrine eine Bücherschau mit dem Stammbaum der Sigmaringer Hohenzollernlinie ab 1800 ausgestellt. Udo Acker, stellvertretender Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, stellte den Referenten vor und verwies auf das Hohenzollern-Buch, das soeben im Johannis Reeg Verlag erschienen ist. Dagmar Zink, Gesellschafterin des Heilbronner Verlags, überreichte dem Autor - vor den Augen der Zuschauer – die ersten vier Eexemplare des in Hermannstadt gedruckten Buches.

Dr. Michael Kroner mit der Verlegerin Dagmar Zink und seinem neuesten Werk. Foto: Konrad Klein
Dr. Michael Kroner mit der Verlegerin Dagmar Zink und seinem neuesten Werk. Foto: Konrad Klein

Eingangs verdeutlichte Dr. Michael Kroner in einer Gesamtübersicht die Regentschaften der aus dem schwäbischen Sigmaringer Zweig der Hohenzollern stammenden vier Könige von Rumänien: Karl I. (1866-1914), Ferdinand (1914-1927), Karl II. (1930-1940) und Michael I. (1927-1930 und 1940-1947). Durch ein Volksbegehren kam 1866 der als Fürst gewählte Sigmaringer Hohenzollernspross als Karl I. auf den Thron Rumäniens, nachdem der rumänische Fürst Alexandru Ioan Cuza, der 1859 die beiden walachischen Fürstentümer vereinigt hatte, abgedankt hatte und ins Ausland gegangen war.
In seinem Vortrag zeichnete Dr. Kroner die Lebensbilder der Monarchen und ihrer Frauen nach, zitierte aus dem neuen Buch und belegte das Ganze am Ende mit eindrucksvollen Dias. Die Frage, inwiefern sich die Herkunft der Regenten aus deutschem Adelshause auf ihre Politik in Rumänien ausgewirkt habe, beantwortete der Historiker dahingehend, dass die Könige und ihre Frauen sich dem rumänischen Lande durchaus loyal und national angepasst verhielten. Interessanterweise hat diese Hohenzollernlinie die kaiserlichen Hohenzollern Deutschlands als Herrscher um fast 30 Jahre überdauert.

Auf eine umfangreiche Literatur gestützt, erforscht der Referent seit rund 30 Jahren diese neuere Geschichte Rumäniens bis hin zu den jüngsten Entwicklungen, namentlich den Besuchen des abgedankten Monarchen Michael I. in Rumänien aus seinem Schweizer Exil und die teilweise Rückgabe der Königsschlösser durch den rumänischen Staat an die Königsfamilie. Allerdings sind die Kleinode, die Schlösser Peles, Pelisor und Foisor in Sinaia, zu nationalen Kulturgütern erklärt worden und nicht rückgabefähig.

Es ist Dr. Kroner in seinem Vortrag gelungen, das Interesse für das neue Buch zu wecken, das im Johannis Reeg Verlag, Michael-Vehe-Straße 19/1, 74078 Heilbronn, Telefon: (0 70 66) 9 11 80 89, Fax: (0 70 66) 91 20 59, E-Mail: service@johannis-reeg-verlag.de, zum Preis von 14,50 Euro, zuzüglich Versand, bestellt werden kann. Eine Besprechung des Buches erscheint demnächst in dieser Zeitung.

Walter Klemm

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2004, Seite 7)

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