Das Jahr 2004 hat uns den Rücken gekehrt. In ganz Europa gedachte man der politischen Ereignisse in Mittel- und Osteuropa, insbesondere der Ereignisse in Rumänien im Dezember 1989. Auch in Brüssel fanden einige Veranstaltungen statt, die an die Tragweite der politischen Umbrüche von 1989/90 erinnerten. So wurde eine Fotoausstellung "10 Tage und 10 Nächte - die rumänische Revolution 1989" der Presseagentur ROMPRESS im rumänischen Informationszentrum von Brüssel gezeigt. Die belgische "Europäische Bewegung" organisierte gemeinsam mit verschiedenen Kulturinstituten eine Veranstaltungsreihe über den Fall des Eisernen Vorhangs. Der rumänische Film "Stare de fapt" wurde einem breiten Publikum im Goethe-Institut vorgestellt. An der Freien Universität Brüssel widmete sich ein Kolloquium der Vergangenheit.

Wer hätte vor 15 Jahren damit gerechnet, dass Europa so schnell zusammenwachsen werde? Dass die Europäische Gemeinschaft zu einer Union wird, der immer mehr Kompetenzen übertragen werden? Dass nicht nur „neutrale“ Staaten (z.B. Österreich) der EU beitraten, sondern im letzten Frühling auch ehemalige Transformationsländer, die nun in einer Gemeinschaft von 25 Staaten arbeiten, entscheiden und handeln. Dass Rumänien voraussichtlich 2007 der Europäischen Union beitreten wird?

Auch dieses Jahr wird sicherlich ebenfalls politisch interessant und facettenreich. Wollen wir uns zu guter Letzt an einen Satz der deutsch-amerikanischen Wissenschaftlerin Hannah Arendt erinnern: "Es ist ein Fluch, in interessanten Zeiten zu leben."

Ich freue mich, Ihnen auch weiterhin aus Brüssel berichten zu dürfen.

Brigitte Krech, Brüssel