22. Februar 2005

Fasching in Lohhof

Der Fasching war sehr schnell vorbei! Dafür war er aber bei der Nachbarschaft Lohhof besonders intensiv! Den Auftakt gab der Faschingsball am 29. Januar. 250 Personen, viele in schönen, aufwändigen und phantasievollen Kostümen, sorgten dafür, dass es rund ging.
Dass die Stimmung von Anfang an gut war und sich weiter steigerte, daran hatte die Tanzband Sunshine mit ihrer Sängerin nicht unerheblichen Anteil. Ein Kompliment dieser Tanzkapelle, die es verstanden hat, sich dem altersmäßig sehr gemischten Publikum anzupassen. Auch die Tatsache, dass es trotz Musik und Tanz möglich war, sich sowohl mit dem Tanzpartner, als auch dem Gegenüber am Tisch zu unterhalten, wurde allgemein als wohltuend empfunden. Es wurde natürlich nicht nur getanzt. Die Einlagen in den Tanzpausen können als absolute Highlights bezeichnet werden. Die Tanzgruppe – einmal nicht in Tracht, sondern als Schlümpfe verkleidet – hatte diesen Auftritt heimlich vorbereitet und es sogar fertig gebracht, auch die Kostüme unbemerkt selbst zu basteln. Für diese Überraschung sowie den gekonnt hingelegten Line-Dance gab es lang anhaltenden Beifall. Den Applaus verdient hatten sich auch die beiden Vorstände Ralf Potsch und Klaus Schuller: Ihr amüsanter sächsisch-bayerischer Dialog kam gut an. Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich der Auftritt des UFC mit seinem Prinzenpaar und der Prinzengarde. Die Idee, das Schumi-Fieber auszunutzen und aus der Faschingsbühne einen Formel 1-Rennstall à la Ferrari zu machen, war originell. Traditionsgemäß verlieh der UFC an verdiente Mitglieder der Nachbarschaft Faschingsorden, diesmal an Elfriede Olescher und Georg Zultner.



Mit Faschingsorden dekoriert: ‚Schlumpf‘ Elfriede Olescher (links) und Georg Zultner (rechts außen) mit dem Prinzenpaar. Foto: Klaus Schuller
Mit Faschingsorden dekoriert: ‚Schlumpf‘ Elfriede Olescher (links) und Georg Zultner (rechts außen) mit dem Prinzenpaar. Foto: Klaus Schuller


Die Laudatio entsprach der närrischen Zeit. Mit der Prämierung der besten, originellsten oder schönsten Kostüme hatte es die Jury nicht leicht. Den 1. Preis bei den Kindern bekam ein Cowboy und bei den Erwachsenen ein Käferpaar. Unter den Ehrengästen, wie alljährlich, der 1. Bürgermeister von Unterschleißheim, Rolf Zeitler mit Gattin, der Münchener Kreisvorsitzende Rolf-Dieter Happe sowie Vertreter der ortsansässigen Vereine und, erstmals mit dabei, Vertreter der Kreisgruppe Erding. Bis 2 Uhr früh hielt die Stimmung unvermindert an, es wurde getanzt, gelacht und gequatscht.



Fröhliche Faschingsrunde, von links nach rechts: Schriftführer Bernd Riech, 1. Vorsitzender Ralf Potsch, Monika Zeitler und ihr Gatte Rolf Zeitler, 1. Bürgermeister von Unterschleissheim, sowie der frühere Vorsitzende Johann Zultner.
Fröhliche Faschingsrunde, von links nach rechts: Schriftführer Bernd Riech, 1. Vorsitzender Ralf Potsch, Monika Zeitler und ihr Gatte Rolf Zeitler, 1. Bürgermeister von Unterschleissheim, sowie der frühere Vorsitzende Johann Zultner.


Am 5. Februar dann der große Faschingsumzug in Unterschleißheim. Von Jahr zu Jahr wird dieser Umzug länger und attraktiver. Die Teilnehmer haben Ideen, die sie gekonnt um-setzten. Die Urzelgruppe der Nachbarschaft ist inzwischen auf 50 Personen angewachsen. Glocken scheppern und Peitschen knallen – und mit „Hirräi!!“ geht es durch die Straßen von Unterschleißheim. Petrus war in Faschingslaune: Der Himmel blau und wolkenlos. Zu Tausenden begrüßten die Menschen am Straßenrand den „Gaudiwurm“. Dass die Urzeln dabei frische Krapfen verteilen, das wusste man noch vom vergangenen Jahr. Auf dem Marktplatz war es eng geworden, umfallen konnte man hier nicht. Wer zur Sachsenbude wollte, durfte nicht zimperlich sein. Ein überdimensionaler blauroter Wimpel, der über alle Köpfe hinweg den Weg wies, war das angestrebte Ziel. „Än där Gech“ heiß gemachte Bratwurst, Fischsemmel, Fettbrot und Glühwein lockten und erweckten die etwas eingefroren Lebensgeister. Flotte Musik, ein paar Darbietungen auf der Bühne, vor allem aber jede Menge Menschen sorgten für Ausgelassenheit und Fröhlichkeit. Als um 21 Uhr Zapfenstreich war, wollten die Unermüdlichen noch immer nicht weichen. Diejenigen aber, die seit 10 Uhr vormittags in der Bude die Stellung hielten, konnten die Finger nicht mehr gerade biegen.

Am 8. Februar war das Fest der Kleinen. Fünfzehn Kinder, Prinzessinnen, Clowns, Cowboys und Fantasiegestalten im Alter von 2 bis 8 Jahren wuselten herum, balgten sich und tobten durch die Räume des evangelischen Gemeindezentrums der Genezarethkirche. Es war für die Betreuerinnen nicht leicht, diesen Sack voller Flöhe gemeinsam zu beschäftigen. Denn in der Verkleidung waren neue Temperamente ans Tageslicht gefördert worden. Ab 18.00 Uhr kamen die Erwachsenen zum Krautessen und Kehraus. Zwischen 70 und 80 Personen, angemeldete und solche, die wohl dem Geruchssinn gefolgt waren, fanden sich ein. Die fleißigen Frauen der Nachbarschaft hatten 200 Krautwickel vorbereitet. Das Kraut war von Nachbarn gespendet. Es ging hoch her, etwa nach dem Motto: Wer weiß, ob wir das im nächsten Jahr noch einmal mitmachen können. Es gab auch eine Premiere: Ein Nachtwächter, besser gesagt eine Nachtwächterin hatte mit ihrer Laterne manches aus dem „Dunkel des Nachbarschaftslebens“ ans Licht geholt. Auch der mit erheblicher Verspätung eingetroffene Kreisvorsitzende Happe kam nicht ungeschoren davon. Irgendwann ging alles heim und hinterließ dem zurückbleibenden Aufräumkommando ein wahrhaftes Tohuwabohu. Gab es bei Ihnen auch so viel Gaudi? Wenn nicht, kommen Sie im nächsten Jahr nach Lohhof!

Erika Mühlbacher


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