17. März 2005

Gut funktionierende Jugendarbeit in Geretsried

Anwesende Gäste aus München staunten bei der Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen über die vielfältigen Aktivitäten der Kulturgruppen, die in den Berichten der einzelnen Referate präsentiert wurden. Der Gemischte Chor unter der Leitung von Johann Stirner eröffnete die Jahreshauptversammlung am 14. März im Isarausaal an der Jahnstraße in Geretsried mit den schwungvollen Liedern: „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ und „Willst du Gottes Werke schauen, komm ins Siebenbürger Land“.
Die Kreisgruppenvorsitzende Herta Daniel begrüßte die zahlreich erschienenen Landsleute und Gäste samt Presse. Die Kreisgruppe zählt zurzeit 743 Mitglieder, um zwölf Prozent weniger als 2001. Um diesem Mitgiederschwund entgegenzuwirken, wies Daniel auf die familienfreundlichen Beitragsregelungen hin, wonach Ehepartner eines Mitglieds und Kinder unter 18 Jahren sowie Jugendliche in Ausbildung beitragsfrei in die Landsmannschaft eintreten können. Sie bat die Anwesenden von den ausgelegten Beitrittserklärungen regen Gebrauch zu machen. Von dem ehemaligen, in das Siebenbürgerheim Rimsting umgezogenen Ehrenmitglied der Kreisgruppe, Stefan Hedrich, verlas Herta Daniel ein Dankschreiben und freute sich über die Auszeichnung, die ihm zuteil wurde. Der scheidende rumänische Staatspräsidenten Ion Iliescu hatte Hedrich Ende letzten Jahres einen hohen Nationalorden, „Pentru Merit“ im Range eines Kommandeurs, verliehen.

Thomas Kieltsch berichtete über die gut funktionierende Jugendarbeit. Den beiden Tanzgruppenleiterinnen Gerlinde Theil und Doris Ongerth ist es gelungen, an die Erfolge der langjährigen Tanzlehrerin Inge Konradt anzuknüpfen. Vor allem die Jugendtanzgruppe erfreut sich derzeit mit 20 Mitgliedern großer Beliebtheit und nimmt mit Begeisterung an verschiedenen Tanzgruppentreffen und bundesweiten Wettbewerben teil.

Nochmals erging der Aufruf, eine geeignete Person zu finden, die den Trachtenfundus der Kreisgruppe pflegt und betreut.

Über die Aktivitäten des Frauenreferetates im vergangenen Jahres berichteten Waltraud Durlesser für die Leitung der Zehntfrauen, Liane Schmids für den Frauenhandarbeitskreis und Wiltrud Wagner über die halbjährlichen Seniorennachmittage. Für 17 Jahre treue Mitarbeit als Zehntfrau erhielt Anneliese Taschler ein Blumengeschenk. Über das breit gefächerte Kulturreferat berichtete Inge Zimmermann. Mit Kompetenz und Hingabe koordiniert die Lehrerin im Ruhestand die zahlreichen Veranstaltungen der Kreisgruppe.

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit aktueller Berichterstattung und guter Darstellung in der Lokalpresse waren im Berichtsjahr stets gewährleistet. Dem Bericht von Gerda Bretz war zu entnehmen, dass die Finanzlage der Kreisgruppe zurzeit ausgeglichen ist. Die beiden Kassenprüfer Hans Durlesser und Hanni Schenk bestätigten eine solide Buchführung, so dass die Entlastung des Vorstandes einstimmig von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde.

Im kulturellen Teil der Versammlung präsentierte das Ehepaar Wilhelm und Rosina Reim aus München die Trachtenvielfalt aus der Wischauer deutschen Sprachinsel in Südmähren, heute Tschechien. Nach einer geschichtlichen Einführung von Frau Reim erläuterte Wilhelm Reim mitgebrachte Trachtenpuppen, Trachtenteile und Stickereien sowie die Männertracht. Die Präsentation fand großen Anklang und weckte großes Interesse für diese wenig bekannte Trachtenlandschaft, die über acht Jahrhunderte gewachsen, heute im Herkunftsgebiet nicht mehr besteht und in deutschen Museen und Trachtenstuben kaum oder nur zaghaft Eingang gefunden hat. Trachten aus der deutschen Sprachinsel Wischau können in Schaufenstern auf zwei Stockwerken im Münchner Haus des Deutschen Ostens bewundert werden.

Walter Klemm

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