23. Juli 2005

Kulturelles Erbe prägte Kronenfest

Ihr traditionelles Kronenfest feierte die Kreisgruppe Landshut am 2. Juli in Aldtdorf. Die Politiker ermunterten die Siebenbürger Sachsen, ihre Bräuche an die Jugend weiterzugeben. Der folgende Bericht wird mit freundlicher Genehmigung der Landshuter Zeitung wiedergegeben.
Das Kronenfest soll nicht nur das Brauchtum der alten Heimat demonstrieren, sondern das kulturelle Erbe aus acht Jahrhunderten auch in der neuen Heimat sichern. Dieses Resümee zogen übereinstimmend der Vorsitzende der Kreisgruppe Landshut, Werner Kloos, und der stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrsates der Siebenbürgischen-Sächsischen Stiftung, Professor Ortwin Schuster, am 2. Juli im voll besetzten Ziegeleistadel in Altdorf.

Aufmarsch der Trachtengruppen beim Kronenfest in Altdorf. Foto: Landshuter Zeitung
Aufmarsch der Trachtengruppen beim Kronenfest in Altdorf. Foto: Landshuter Zeitung

Die Siebenbürger Blaskapelle hatte die Besucher, unter ihnen auch Pfarrer Christian Reich, Repräsentanten weiterer Landsmannschaften und viele Trachtengruppen, auf das Kronenfest eingestimmt, bevor Werner Kloos an das Rednerpult trat. Dabei bekräftigte er die Verbundenheit zur alten Heimat und das Bestreben, das kulturelle Erbe der Siebenbürger Sachsen an die nachfolgende Generation weiterzugeben. Hierfür dankte er dem Landesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius und dem einstigen Kreisvorsitzenden und jetzigen stellvertretenden Landesvorsitzenden Karl-Christian Schuller.

"Flüchtlinge, Heimatvertriebene und auch Spätaussiedler sind deutsche Gruppen von Menschen, die sehr stark unter den Kriegsfolgen zu leiden hatten, aber nun hier eine neue Heimat gefunden haben." Mit dieser Feststellung übergab Werner Kloos das Wort an eine Reihe von Grußwortrednern und an den Schirmherrn dieses Kronenfestes, den Altdorfer Bürgermeister Josef Sehofer.

"Mit diesem jährlichen Kronenfest halten die Siebenbürger Sachsen die Erinnerung an Sitten und Gebräuche in ihrer einstigen Heimat wach", gratulierte Bürgermeister Josef Sehofer, wobei er anmerkte, dass mit dieser Zusammengehörigkeit auch in der neuen Heimat, in der auch vielfältige Gefährdungen insbesondere für die Jugend bestehen, ein Stück Heimat bewahrt werde. "Heimat ist für viele Menschen mehr als nur ein Wohnen in einem Ort. Heimat bedeutet für viele Menschen Geborgenheit, Freunde, Vertrautheit und viele soziale Kontakte." Mit dieser Aussage wünschte der Bürgermeister der Landsmannschaft, dass sie ihre Sitten und Gebräuche nicht nur jetzt pflegt, sondern auch an die Jugend weitergibt.

"Mit ihrem Kronenfest bewahren Sie sich nicht nur die Vergangenheit, sondern bewältigen Sie auch die Zukunft", erklärte stellvertretender Landrat Josef Seidl. Deshalb rief er die Anwesenden dazu auf, sich ihre Erinnerungen an ihre einstige Heimat zu erhalten. Ähnliches bekräftigte in Vertretung von Oberbürgermeister Hans Rampf auch die Landshuter Stadträtin Rosemarie Schwenkert, die insbesondere dazu ermunterte, die Geschichte an die Jugend weiterzugeben. Den richtigen Weg, die Siebenbürger Sachsen auch in ihrer neuen Heimat landsmannschaftlich zu binden, hat Werner Kloos gefunden, lobte stellvertretender Landesvorsitzender Karl-Christian Schuller. Ergänzend hob Professor Ortwin Schuster hervor, dass die Feier bei kirchlichen und weltlichen Feiertagen in der alten Heimat auch der Ausdruck von Lebensfreude gewesen sei. "Dieses Bewusstsein schafft auch heute Heimat", merkte der Stiftungsvertreter unter dem Hinweis an, dass es nur eine Heimat gebe.

Im Verlauf seiner Ansprache skizzierte Werner Kloos den Ursprung und Ablauf des Kronenfestes. "In der neuen Heimat wollen wir das deutsche Brauchtum des Kronenfestes weiter pflegen und an die nachfolgenden Generationen weitergeben", erklärte der Kreisvorsitzende. Mit einem recht gefälligen folkloristischen Programm, das viele Zuschauer verfolgten, wurde dieses Kronenfest abgewickelt. Recht strapaziös war der Auftritt des "Jungknechts" Bernd Breit, der den Kronenbaum erklimmen musste und dort seine Verse zum Besten gab.

Das Fest, das weit in die Nachtstunden hinein andauerte, wurde von vielen Besuchern auch zum Wiedersehen genutzt, um Erinnerungen aus der alten Heimat aufzufrischen. Dazu gab es auch siebenbürgissche Speisen und Getränke, so dass der Aufenthalt im Ziegeleistadel bei schönster Sommerwitterung lange zum Verweilen einlud.

(Landshuter Zeitung)


Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.